Für die einen selbstverständlich, für die anderen ein absolutes No Go: Bei der Frage, ob Halter ihren Hund im Bett schlafen lassen sollten, herrscht große Uneinigkeit. Eine Studie brachte ans Licht, dass knapp ein Drittel der Deutschen ihren Hund regelmäßig im Bett übernachten lassen.
Noch unsicher? Ein paar Infos, Hygiene-Tipps und eine aktuelle Studie können helfen, die richtige Entscheidung für sich selbst zu treffen.
Hund im Bett – Gute Nacht, Schlafprobleme?
Wenn sich der Vierbeiner ankuschelt und friedlich vor sich hin döst, hat das auf eine gewisse Personengruppe einen positiven Effekt und eine beruhigende Wirkung: Frauen können besser schlafen, wenn die Fellnase im Bett schläft.
Umfrage aus den USA bestärkt, was viele Befürworter längst wissen:
Eine aktuelle Studie aus dem Jahr 2018 konnte eine bessere Schlafqualität mit Hund im Bett bestätigen. Zumindest behaupteten die Teilnehmer dies von sich. Hierfür befragten die Wissenschaftler um Christy L. Hoffman (Canisius College in Buffalo, New York) 962 erwachsene Frauen. Alle teilten ihr Schlafgemach entweder mit ihrem Partner oder mit Hund oder Katze.
Die Umfrage ergab, dass Hundehalterinnen einen gesunden Schlafrhythmus haben: Sie gehen früh ins Bett und stehen früh auf. Außerdem vermittelt ihnen ein Hund nachts das Gefühl von Komfort und Sicherheit (mehr dazu weiter unten). Etwas überraschend, da manche Hunde schnarchen: Die Vierbeiner punkten damit, dass sie weniger störend empfunden werden als Katzen oder der eigene Lebenspartner.
Hunde im Bett – Die Sache mit der Hygiene
Obwohl die Studie viele positive Argumente für den Hund im Bett ans Licht bringt – zumindest bei Frauen – muss das Thema „Hygiene“ unter die Lupe genommen werden. Kann es gesundheitlich unbedenklich sein, wenn es sich Bello im Bett bequem macht?
Zu 100 % rein wird das Bett niemals sein – ob mit oder ohne Vierbeiner. Denn die Wahrheit ist: Bis zu 1,5 Millionen Milben leisten uns Menschen beim Schlaf Gesellschaft. Hinzu kommen Schweiß, Hautschuppen und Haare. Doch bleiben wir beim Thema „Hund im Bett, ja oder nein?“.
Die Fellnase trägt sicherlich nicht zu mehr Sauberkeit im Bett bei. Von den Gassi-Runden kommen immer etwas Dreck oder schlimmstenfalls auch Parasiten mit ins Haus. Der Schmutz und das Gesundheitsrisiko lässt sich jedoch erheblich reduzieren, wenn Frauchen oder Herrchen folgendes beachten:
- Unbedingt den Hund oder Welpen regelmäßig entwurmen oder alternativ auf Würmer testen lassen
- Sicherstellen, dass der Hund frei von Zecken und Flöhen ist
- Bettwäsche bei 60 Grad mit Vollwaschmittel waschen, am besten wöchentlich
- Bevor die Fellnase im Bett schlummert, prüfen, ob alles sauber ist. Ein besonderes Augenmerk liegt hier bei den Pfoten und beim Popo
Wer die Punkte einhält, braucht sich keine großen Sorgen über eine mangelnde Hygiene machen. Es sei denn, jemand möchte den Haushalt so steril wie möglich halten. Doch die meisten Hundehalter werden mit der Zeit entspannter, was übermäßige Hygiene in den eigenen vier Wänden betrifft.
Hund schläft mit im Bett, Rangordnung dahin?
Es ist nicht lange her, da dominierte die Meinung: Kein Hund darf auf die Couch, geschweige in das Bett! Etwas pauschalisiert gingen einige Hundeexperten davon aus, dass alle Hunde dann die Rolle des Rudelführers einnehmen.
Einige Hunde deuten es tatsächlich als eine Art Führungsschwäche, wenn sein Mensch das Bett mit ihm teilt. Insbesondere, wenn der Vierbeiner bei jeder Gelegenheit versucht, seinem Herrchen oder Frauchen die Position als Rudelführer streitig zu machen. Doch in der Regel gehört mehr dazu. Ist bei Mensch und Hund die Rangordnung nicht eindeutig, kann ein Bettverbot allein nicht alles geraderücken. Aber die Maßnahme ist ein Schritt in die richtige Richtung.
Hunde im Bett: Sicherheit, Geborgenheit und Wärme
Hunde sind Bodyguards auf vier Pfoten. Zugegeben beschränkt sich bei einigen die Sicherheit darauf, was das Warnen vor möglichen Gefahren betrifft. Sicherlich kann kein Chihuahua oder Zwergpinscher seinen Menschen beschützen. Aber auch sie erkennen dank ihres ausgeprägten Geruchs- und Hörsinns vor uns Menschen eine Bedrohung.
Das Gefühl von Sicherheit ist mit Fellnase gegeben und das verhilft Hundehalter zu einem entspannten Schlaf. Sich mit dem Hund das Bett zu teilen, kann den Relax-Faktor vor dem Schlafengehen demnach erheblich erhöhen.
Fellnasen haben eine Körpertemperatur von 37,5-39 °C. Frostbeulen können es als angenehm empfinden, eine „pelzige Wärmeflasche“ in der Nähe zu haben. Auch die meisten Hunde lieben es, im warmen und kuscheligen Bett neben dem Menschen zu dösen. Auf beiden Seiten entsteht ein Gefühl von Sicherheit, Geborgenheit und Wärme. Gemeinsame Schläfchen stärken die Bindung zwischen Hund und Mensch.
Hund mit im Bett, ja oder nein?
Es bleibt eine persönliche Entscheidung, sich das Bett mit dem Hund zu teilen oder ihn auf sein Körbchen zu verweisen. Bei diesem Thema existiert kein Richtig oder Falsch. Doch eine Sache ist wie bei allen Themen rund um die Hundeerziehung essentiell: Konsequenz. Hunde sind Gewohnheitstiere und brauchen Routine. Sie verstehen es nicht, wenn sie die eine Nacht ins Bett dürfen und die andere Nacht vom Schlafgemach fern bleiben sollen.
Wenn die hygienischen Maßnahmen alle eingehalten werden, können die Vierbeiner ohne Bedenken neben dem Menschen einschlafen. Wer befürchtet, dass der Hund ein gemeinsames Nachtlager als eine Einladung für die Rolle zum Rudelführer betrachtet, der sollte vorher die Rangordnung klären. Am besten trifft jeder Hundehalter die Entscheidung, mit der er sich am wohlsten fühlt. Dann können Hund und Mensch erholt und fit in den neuen Tag starten.