Ein geliebter Hund, der von einer schwerwiegenden Erkrankung betroffen ist, stellt viele Tierhalter vor harte Entscheidungen. Eine dieser Erkrankungen, die besonders ernst genommen werden muss, ist die Gebärmutterentzündung, medizinisch auch als Pyometra bekannt.
Diese Krankheit beeinträchtigt Hündinnen und kann in fortgeschrittenen Fällen lebensbedrohlich sein. Deshalb ist ein schnelles Handeln und das Einholen professionellen Rats so wichtig.
Was ist eine Gebärmutterentzündung beim Hund?
Eine Gebärmutterentzündung ist eine akute oder chronische Entzündung der Gebärmutter, die oft durch eine bakterielle Infektion ausgelöst wird. Diese Krankheit tritt hauptsächlich bei nicht kastrierten Hündinnen auf und hat potenziell schwerwiegende Auswirkungen auf ihre Gesundheit. Die Ansammlung von Eiter in der Gebärmutter führt zu einer Erkrankung, die insbesondere nach einer Läufigkeit auftreten kann.
Man unterscheidet zwischen einem offenen und einem geschlossenen Verlauf der Gebärmuttervereiterung. Beim offenen Verlauf wird eitriger Ausfluss abgesetzt, während beim geschlossenen die Belege übersehen werden können, was die Diagnose erschwert.
Die häufigsten Symptome einer Pyometra
Symptome sind zentrale Anzeichen dafür, dass etwas nicht stimmt:
- Lethargie
- Vermehrtes Trinken und Urinieren
- Verminderter Appetit.
- Erbrechen
- Apathie
- Manchmal Fieber.
Besonders besorgniserregend ist es, wenn die Hündin plötzlich Unmengen trinkt – dies kann ein Hinweis auf eine Vergiftung des Blutkreislaufs durch die Toxine der Bakterien sein.
Zusätzlich kann sich das Abdomen sichtbar vergrößern, vor allem im Falle eines geschlossenen Verlaufs. Bei ungewöhnlichem Verhalten oder körperlichen Symptomen sollte sofort ein tierärztlicher Rat eingeholt werden.
Gebärmutterentzündung beim Hund: Diagnose und Behandlungsmöglichkeiten
Der erste Schritt bei Verdacht auf Gebärmutterentzündung besteht darin, einen Termin beim Tierarzt zu vereinbaren. Der Tierarzt wird in der Regel eine umfassende Untersuchung durchführen, die häufig auch Bluttests und Ultraschalluntersuchungen umfasst, um den Zustand der Gebärmutter genau einschätzen zu können.
Je nach Schwere der Erkrankung gibt es mehrere Optionen zur Behandlung. Antibiotika sind eine kurzfristige Lösung in milden Fällen, jedoch heilt dies die zugrunde liegende Krankheit nicht stets aus. Meistens ist, insbesondere bei einer geschlossenen Pyometra, eine Operation nötig.
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Die operative Kastration als wichtigste Maßnahme
Die sicherste Methode, um eine Pyometra zu behandeln und derartige Komplikationen in Zukunft zu vermeiden, ist die vollständige Entfernung der Gebärmutter und Eierstöcke der betroffenen Hündin. Weitere Informationen über diese Behandlungsmaßnahmen, wie Kastration, Antibiotika und die Risiken eines verzögerten Eingreifens, finden Sie unter Was tun, wenn die Gebärmutter beim Hund entzündet ist?.
Diese Operation bedeutet für das Tier keine Fortpflanzungsfähigkeit mehr, liefert jedoch zuverlässige Heilungschancen. Vor einer solchen Kastration ist es wichtig, alle Pro- und Kontra-Argumente abzuwägen und die Meinung des Tierarztes gründlich einzuholen. Die Entscheidung für eine Operation hängt stark vom allgemeinen Gesundheitszustand und dem Alter der Hündin ab.
Hund mit Gebärmutterentzündung: Einschläfern notwendig?
Trotz aller Bemühungen und medizinischen Fortschritte kann eine Gebärmutterentzündung in einigen Fällen bereits zu weit fortgeschritten sein, um erfolgreich behandelt zu werden. In derartigen Situationen steht der Hund dann vor unerträglichem Leiden und einer geringen Lebensqualität.
Das Thema Einschläfern ist äußerst sensibel und erfordert viel Fingerspitzengefühl. Niemand trifft diese Entscheidung leichtfertig; sie basiert auf der humanen Betrachtung der Lebensumstände des Tieres. Ein erfahrener Tierarzt wird den Besitzern helfen, diese schwierige Situation bestmöglich zu meistern und eine Entscheidung zu treffen, die auf Mitgefühl und Verantwortung basiert.
Wann ein Hündin mit Gebärmutterentzündung einschläfern?
Das Einschläfern kommt nur dann in Betracht, wenn:
- Die Hündin bereits im Schockzustand ist
- Multiple Organe versagen
- Die Hündin sehr alt, schwach oder bereits schwer krank ist
Ein Tierarzt wird in solchen Fällen meist eine eindeutige Empfehlung geben – entweder für die Operation oder, wenn keine Aussicht auf Heilung besteht, für einen würdevollen Abschied.
Eine Gebärmutterentzündung muss sofort tierärztlich behandelt werden – je früher, desto besser sind die Heilungschancen. Einschläfern ist nur das letzte Mittel, wenn keine Rettung mehr möglich ist. Viele Hündinnen erholen sich nach der OP vollständig.