Die Brut- und Setzzeit ist eine entscheidende Phase im Lebenszyklus vieler Wildtiere. In Niedersachsen, einer Region mit vielfältigen Landschaften und einem reichen Naturerbe, spielt diese Zeit eine bedeutende Rolle für den Erhalt der Artenvielfalt.
Dieser Ratgeber bietet einen detaillierten Überblick über die Brut- und Setzzeit im Jahr 2025, stellt die wichtigsten gesetzlichen Regelungen vor und gibt praktische Tipps für Naturfreunde und Tierliebhaber.
Was ist die Brut- und Setzzeit?
Die Brutzeit bezieht sich auf den Zeitraum, in dem Vögel ihre Eier legen und ausbrüten. Die Setzzeit hingegen bezeichnet die Phase, in der Säugetiere ihre Jungen zur Welt bringen („setzen“) und aufziehen. Beide Zeiträume sind von zentraler Bedeutung für das Überleben der Tierarten, da während dieser Zeit der Nachwuchs besonders geschützt und versorgt werden muss.
Während der Brut- und Setzzeit sind Wildtiere besonders empfindlich gegenüber Störungen. Menschliche Aktivitäten wie beispielsweise das Betreten von Brutgebieten oder das Ausführen von Hunden ohne Leine können erheblichen Stress für die Tiere verursachen und ihre Fortpflanzung gefährden. Daher ist es wichtig, in dieser Zeit besondere Rücksicht auf die Bedürfnisse der Tiere zu nehmen.
Wann ist die Brut- und Setzzeit 2025 in Niedersachsen?
In Niedersachsen beginnt die Brut- und Setzzeit auch 2025 wieder am 1. April und endet am 15. Juli. Diese Zeitspanne gilt jedes Jahr und dient dem Schutz des Wildes und seiner Jungtiere.
Gesetzliche Regelungen in Niedersachsen
In Niedersachsen gibt es spezifische gesetzliche Regelungen, die den Schutz der Wildtiere während der Brut- und Setzzeit sicherstellen. Diese Vorschriften sind im Niedersächsischen Naturschutzgesetz und anderen relevanten Gesetzen verankert.
Leinenpflicht für Hunde während der Brut- und Setzzeit
In Niedersachsen gilt während der Brut- und Setzzeit vom 1. April bis zum 15. Juli eine generelle Leinenpflicht für Hunde in der freien Landschaft. Das bedeutet:
- Hunde dürfen nicht frei laufen, sondern müssen an der Leine geführt werden.
- Dies gilt insbesondere auf Wiesen, Feldern, im Wald und an Gewässern.
Diese Maßnahme soll verhindern, dass freilaufende Hunde Wildtiere stören oder gefährden.
Was zählt zur „freien Landschaft“?
Laut niedersächsischem Gesetz umfasst die „freie Landschaft“ alle Bereiche außerhalb geschlossener Ortschaften, also:
- Wälder
- Felder und Wiesen
- Uferzonen von Flüssen, Seen und anderen Gewässern
Brut- und Setzzeit Niedersachsen: Ausnahmen von der Leinenpflicht
Es gibt Ausnahmen für bestimmte Hunde, z. B.:
- Jagd- oder Rettungshunde, die im Einsatz oder in der Ausbildung sind.
- Hunde auf speziell gekennzeichneten Hundeauslaufflächen.
Es ist wichtig, sich vor Ort über eventuelle lokale Regelungen zu informieren, da Gemeinden zusätzliche Vorschriften erlassen können.
Warum ist die Leinenpflicht wichtig?
Hunde können – auch unabsichtlich – großen Schaden anrichten, wenn sie während der Brut- und Setzzeit frei herumlaufen.
- Gefahr für Jungtiere: Hunde können Jungtiere aufstöbern, verletzen oder töten. Selbst das bloße Aufscheuchen der Elterntiere kann dazu führen, dass diese ihre Nester oder Jungtiere verlassen.
- Stress für Wildtiere: Besonders trächtige Tiere oder solche mit Jungtieren reagieren empfindlich auf Störungen.
- Naturschutz und Verantwortung: Als Hundehalter tragen Sie eine besondere Verantwortung, die heimische Tierwelt zu respektieren und zu schützen.
Betretungsverbot bestimmter Gebiete
In einigen besonders sensiblen Naturgebieten kann während der Brut- und Setzzeit ein generelles Betretungsverbot gelten. Diese Gebiete sind in der Regel deutlich ausgeschildert, und es ist wichtig, die entsprechenden Hinweise zu beachten, um den Schutz der Tiere zu gewährleisten.
Tipps für Hundehalter während der Brut- und Setzzeit 2025
Um die Brut- und Setzzeit bestmöglich zu unterstützen, gibt es einige einfache Verhaltensregeln, die Hundehalter befolgen sollten.
Geeignete Spazierwege wählen: Nutzen Sie in dieser Zeit vorzugsweise Wege in urbanen Gebieten oder auf offiziellen Hundeauslaufflächen.
Lange Leinen verwenden: Eine Schleppleine ermöglicht Ihrem Hund mehr Bewegungsfreiheit, während Sie die Kontrolle behalten.
Beschäftigung für Ihren Hund: Um Ihrem Hund trotz der Einschränkungen ausreichend Bewegung und mentale Stimulation zu bieten, können Sie Spiele, Suchübungen oder Trainingseinheiten in den Alltag integrieren.
Lokale Regelungen beachten: Informieren Sie sich bei Ihrer Gemeinde über mögliche zusätzliche Vorschriften in Ihrer Region.
Rücksicht nehmen: Auch wenn Sie außerhalb der Brut- und Setzzeit unterwegs sind, sollten Sie Rücksicht auf Wildtiere nehmen und Ihren Hund unter Kontrolle halten.
Brut- & Setzzeit in Nds.: Häufige Fragen und Antworten
Welche Tiere sind während der Brut- und Setzzeit besonders geschützt?
In Niedersachsen sind zahlreiche Tierarten während der Brut- und Setzzeit besonders schutzbedürftig. Dazu gehören verschiedene Vogelarten wie der Kiebitz, der Weißstorch und der Uhu sowie Säugetiere wie das Reh und der Feldhase.
Was passiert, wenn ich gegen die Regelungen verstoße?
Die Leinenpflicht während der Brut- und Setzzeit ist gesetzlich vorgeschrieben. Verstöße können mit Bußgeldern geahndet werden, die je nach Schwere des Falls unterschiedlich hoch ausfallen können. In Niedersachsen können Strafen von bis zu 5.000 Euro verhängt werden, wenn ein Hund Wildtiere gefährdet oder verletzt. Es ist daher ratsam, sich an die Vorschriften zu halten und Rücksicht auf die Natur zu nehmen.
Wie kann ich mich weiter über die Brut- und Setzzeit informieren?
Weitere Informationen zur Brut- und Setzzeit in Niedersachsen finden Sie auf den Internetseiten des Niedersächsischen Umweltministeriums sowie bei lokalen Naturschutzorganisationen. Diese bieten auch spezielle Veranstaltungen und Führungen an, bei denen Sie mehr über die heimische Tierwelt und ihren Schutz erfahren können.
Gemeinsam sorgen wir so dafür, dass Hunde und Wildtiere harmonisch nebeneinander existieren können.