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Vestibularsyndrom beim Hund: Einschläfern als Option?
© LUM3N / Pixabay

Vestibularsyndrom beim Hund: Wann einschläfern?

von Kim Mackowiak Redakteurin

Am veröffentlicht

Das Vestibularsyndrom beim Hund ist eine Erkrankung des Gleichgewichtssystems. Kann man es gut behandeln oder muss der Hund damit eingeschläfert werden?

Das Vestibularsyndrom beim Hund, auch als „alter Hund Syndrom“ bekannt, betrifft das Gleichgewichtssystem und tritt meist plötzlich auf. Es hat unterschiedliche Ursachen und kann demnach auch unterschiedlich behandelt werden.

Das Vestibularsyndrom erschreckt verständlicherweise viele Hundehalter und schnell stellt sich die Frage, ob der Hund mit Vestibularsyndrom eingeschläfert werden muss.

Vestibularsyndrom beim Hund erkennen

Das Vestibularsyndrom kann durch verschiedene Faktoren wie Alter, Ohrinfektionen, Verletzungen im Kopf- und Nackenbereich, Schlaganfall, Krebs beim Hund sowie bestimmte Medikamente oder Giftstoffe ausgelöst werden. An folgenden Symptomen ist es zu erkennen:

  • Schwindel: Der Hund scheint desorientiert und hat Schwierigkeiten, sein Gleichgewicht zu halten.
  • Kopfneigung: Oft ist der Kopf zur Seite geneigt.
  • Unkontrollierte Augenbewegungen (Nystagmus): Die Augen des Hundes bewegen sich schnell von einer Seite zur anderen oder in einem kreisförmigen Muster.
  • Stolpern oder Umfallen: Der Hund kann Schwierigkeiten beim Gehen haben und häufig stürzen.
  • Übelkeit und Erbrechen: Aufgrund des Schwindels können Hunde Erbrechen zeigen.

Zeigt der Hund solche Symptome, sollte er schnellstmöglich einem Tierarzt vorgestellt werden.

Vestibularsyndrom bei Hunden: Diagnose und Behandlung

Die Diagnose dieser Erkrankung erfolgt in der Regel durch klinische Untersuchungen und eventuell ergänzenden Bluttests, Röntgenaufnahmen oder MRTs. Die Behandlung hängt dann von der Ursache ab:

  1. Peripheres Vestibularsyndrom: Häufig gutartig, die Symptome bessern sich in der Regel nach einigen Wochen. Medikamente gegen Übelkeit und Schwindel, Schmerzen sowie unterstützende Pflege helfen dem Hund durch die akute Phase.
  2. Zentrales Vestibularsyndrom: Diese Variante hat eine ernstere Prognose und erfordert oft intensivere Behandlungen, insbesondere wenn ein Tumor oder eine Infektion die Ursache ist.

Bei einem peripheren Vestibularsyndrom erholen sich die meisten Hunde vollständig bzw. nahezu vollständig innerhalb von einigen Wochen, obwohl eine leichte Kopfneigung bestehen bleiben kann. Beim zentralen Vestibularsyndrom hängt die Prognose stark von der zugrunde liegenden Ursache ab.

Vestibularsyndrom beim Hund: Ist Einschläfern notwendig?

Ein zentral bedingtes Vestibularsyndrom, verursacht z. B. durch Hirntumore oder Schlaganfälle, hat eine schlechtere Prognose. Die Entscheidung für das Einschläfern könnte unter diesen Umständen wahrscheinlicher sein.

Wann das Einschläfern beim Vestibularsyndrom in Erwägung gezogen werden könnte:

  1. Unkontrollierbare Symptome: In extrem seltenen Fällen, wenn das Vestibularsyndrom nicht auf die Behandlung anspricht und der Hund anhaltend schwer leidet, könnte das Einschläfern eine Option sein.
  2. Begleiterkrankungen: Wenn der Hund zusätzlich an schweren, unheilbaren Erkrankungen leidet, die seine Lebensqualität stark beeinträchtigen, sollte das Einschläfern ebenfalls in Betracht gezogen werden.
  3. Alter und allgemeiner Zustand: Bei einem sehr alten Hund, der neben dem Vestibularsyndrom auch andere schwerwiegende gesundheitliche Probleme hat, könnte die Gesamtsituation das Einschläfern rechtfertigen.

Im Fokus der Entscheidung Einschläfern ja oder nein steht immer, ob die Lebensqualität des Hundes beeinträchtigt ist oder ob er noch ein erfülltes Hundeleben führen kann.

Einschläfern bei Vestibularsyndrom beim Hund oder nicht?

Das Vestibularsyndrom allein ist selten ein Grund für das Einschläfern eines Hundes. Es sei denn, es handelt sich um eine zentrale Ursache mit schlechter Prognose oder der Hund leidet zusätzlich an unheilbaren Erkrankungen, die seine Lebensqualität erheblich beeinträchtigen.

Die Entscheidung sollte in Absprache mit einem erfahrenen Tierarzt getroffen werden, der den Gesundheitszustand und das Wohlbefinden des Hundes beurteilen kann.

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