Leider haben unsere Hunde keine so hohe Lebenserwartung. Kleine Rassen wie Chihuahua können mit viel Glück und guter Gesundheit knapp 20 werden, große Rassen wie Rhodesian Ridgeback oft nur 10 oder 13 Jahre. Da ist es doch sehr verlockend, seinen geliebten Hund klonen zu lassen. So hat man auch nach dem Ableben seines vierbeinigen Freundes den gleichen Hund wieder. Oder etwa nicht?
Wir schauen uns ein Mal genau an, wie das Klonen von Hunden funktioniert, was es kostet und was dabei letztendlich herauskommt.
Hund klonen lassen: Geht das überhaupt?
Beim Thema Klonen fällt jedem sofort “Dolly” ein. Das Schaf Dolly ist das erste Tier, das jemals erfolgreich geklont wurde. Das war im Jahr 1996. In den nächsten Jahrzehnten wurden 25 verschiedene Tierarten geklont.
In Deutschland ist das kommerzielle Klonen von Tieren generell verboten. Das Klonen fällt unter „Tierversuche“ und darf nur für die Forschung und auch nur mit behördlicher Genehmigung durchgeführt werden.
Andere Länder - andere Sitten. In den USA, China oder Korea beispielsweise gibt es inzwischen Unternehmen, die sich auf das Klonen von Hunden und anderen Haustieren spezialisiert haben. Dort können Herrchen und Frauchen ihr geliebtes Haustier “unsterblich” machen.
Berühmtes Beispiel ist Javier Milei. Der argentinische Präsident klont Mastiffs. Diese stammen alle von seinem ersten Hund Conan ab.
Wie funktioniert das Klonen eines Hundes?
Da man beim Klonen dasselbe Erbgut des Hundes haben will, muss man diesem zuerst etwas davon entnehmen. Das Erbgut wird aus einer Zelle des “Originalhundes” entnommen und in eine Eizelle transplantiert (gespritzt). Dieser Eizelle wurde vorher der Zellkern entfernt.
Aus der Zelle und dem entnommenen Erbgut entwickelt sich ein Embryo, der in die Gebärmutter einer beliebigen Hündin eingepflanzt und ausgetragen werden kann. Der gesamte Prozess dauert ca. 6 Monate.
Die Entnahme des Erbgutes ist bei Hunden bis zu 5 Tagen nach dem Tod möglich. Es ist also Eile geboten, wenn der Hund verstorben ist und geklont werden soll. Kostspielig ist das Hundklonen zudem auch noch.
Hund klonen: Welche Kosten entstehen?
Eine führende koreanische “Klon-Fabrik” hat nach eigenen Angaben von 2006 bis 2019 mehr als 1.400 Hunde geklont. Ein lukratives Geschäft, denn das Klonen eines Hundes ist nicht günstig. Wenn du deinen Hund klonen lassen willst, entstehen Kosten von 50.000 Euro bis 90.000 Euro. Abhängig davon, wie kompliziert sich das jeweilige Verfahren erweist.
Lebenserwartung eines geklonten Hundes
Eines der chinesischen Hauptunternehmen gibt an, dass die Lebenserwartung vieler geklonter Tierarten genauso hoch ist wie die natürlich gezeugten Tiere. Dabei wird allerdings nicht berücksichtigt, dass die Sterberate geklonter Hundewelpen sehr hoch ist.
Außerdem zeigen Studien, dass geklonte Hunde besonders anfällig für
- Herzversagen
- Atemwegserkrankungen
- Probleme mit Muskeln und Gelenken sind.
Die Lebenserwartung von geklonten Hunden kann also deutlich geringer sein, als die von natürlich gezeugten Hunden.
Können sich geklonte Hunde fortpflanzen?
Entgegen der landläufigen Ansicht, dass geklonte Hunde steril sind, können sie sich sehr wohl auf natürlichem Wege fortpflanzen. Da sie allerdings nicht das beste Genmaterial durch das Klonen erhalten, erscheint eine Zucht mit geklonten Hunden als nicht erstrebenswert. Denn die Erkrankungen, die durch das Klonen des Hundes auftreten, wird er mit hoher Wahrscheinlichkeit vererben.
Ethischer Konflikt zum Thema Klonen von Hunden
Um einen einzigen Hund erfolgreich zu klonen, müssen viele Embryonen sterben. Und auch Missbildungen kommen weitaus häufiger vor als bei natürlich gezeugten Hunden. Viele der geklonten Hundeembryos schaffen es noch nicht einmal lebend auf die Welt.
Und auch die „Leihmütter“ leiden häufig unter der Trächtigkeit. Oft sind die Klone größer als normal und ein Kaiserschnitt ist bei Klongeburten Gang und Gebe.
Und was viele Menschen nicht wissen: Der Klon ist nur genetisch eine Kopie des Original-Tieres. Der Charakter und das Wesen des Vierbeiners, das Herrchen und Frauchen so lieben, wird nicht „vererbt“.