Malassezia ist eine Hefepilzinfektion, die sowohl bei Menschen als auch bei Tieren, einschließlich Hunden, auftritt. Bei Hunden sind Malassezien-Dermatitis und -Otitis zwei häufige Erkrankungen, die durch diesen Pilz verursacht werden.
In diesem Artikel erfahren Sie mehr über die Ursachen, Symptome und Behandlungsmöglichkeiten dieser Infektion bei Ihren vierbeinigen Freunden.
Malassezien beim Hund: Ohr besonders betroffen
Die Malassezia-Hefepilze kommen auch bei gesunden Hunden in geringen Mengen auf der Haut und im Gehörgang vor. Probleme entstehen erst, wenn sich diese Pilze aus verschiedenen Gründen übermäßig vermehren. Einige Faktoren, die zu einer übermäßigen Vermehrung von Malassezia bei Hunden führen können, sind:
- Hohes Feuchtigkeitsniveau auf der Haut oder im Gehörgang
- Übermäßige Talg- (Hautöl-)Produktion
- Veränderte Hautbarrierefunktion
- Schwaches Immunsystem des Hundes
- Allergien gegen Umwelt- oder Nahrungsmittelantigene
- Langfristige Anwendung von Steroid- oder Antibiotika-Medikamenten
Dabei kommt es aufgrund der Störung des natürlichen Gleichgewichts der Hautflora zu einer starken Vermehrung dieser Hefepilze, die ansonsten vom Körper problemlos in Schach gehalten werden.
Malassezien: Dermatitis beim Hund
Aktuell sind zehn bislang Malassezien-Spezies bekannt, wobei vor allem der Erreger Malassezia pachydermatis beim Hund eine größere Bedeutung hat. Diese Form des Hefepilzes kommt zumeist im Zwischenzehenbereich vor, an der Haut der Lippen und des Gehörgangs. Aber auch die Schleimhäute von Vagina, Analbeutel und Anus werden von diesen Malassezien gerne besiedelt.
Verbreitet wird Malassezia in der Regel durch Belecken. Die beiden häufigsten Formen der hierdurch auftretenden Hautentzündungen sind die Malassezien-Dematitis sowie eine -Otitis.
Malassezien beim Hund: Symptome der Dermatitis
Malassezien-Dermatitis ist eine entzündliche Hauterkrankung, die durch eine übermäßige Vermehrung von Malassezia-Hefepilzen verursacht wird. Die Symptome können je nach Schweregrad der Infektion variieren. Einige Anzeichen für Malassezien-Dermatitis bei Hunden sind:
- Juckreiz (Pruritus): Dies ist eines der ersten und häufigsten Symptome einer Malassezien-Dermatitis bei Hunden. Betroffene Vierbeiner kratzen, beißen oder lecken sich oft an den betroffenen Stellen.
- Rötung und Entzündung der Haut: In einigen Fällen kann die Haut an den betroffenen Stellen gerötet und entzündet sein.
- Ausgeprägter Geruch: Durch das Wachstum der Hefe auf der Haut kann ein unangenehmer, ranziger Geruch auftreten.
- Hautveränderungen: Bei chronischen Fällen von Malassezien-Dermatitis können sich Hautveränderungen wie Verdickung, Verfärbung oder Schuppenbildung entwickeln.
Anzeichen der Malassezien-Otitis
Malassezien-Otitis ist eine Entzündung des äußeren Gehörgangs, die durch eine starke Vermehrung von Malassezia-Hefepilzen verursacht wird. Einige Anzeichen für Malassezien-Otitis bei Hunden sind:
- Juckreiz im Ohr: Betroffene Hunde schütteln häufig den Kopf oder kratzen sich an den Ohren.
- Rötung und Schwellung des äußeren Gehörgangs: Die Haut im Ohr kann gerötet und geschwollen sein.
- Ausfluss aus dem Ohr: In einigen Fällen können betroffene Hunde einen braunen oder gelben Ausfluss aus dem Ohr haben.
- Unangenehmer Geruch: Durch das Wachstum der Hefe im Ohr kann es zu einem unangenehmen, fauligen Geruch kommen.
Diagnose von Malassezien beim Hund
Der Tierarzt kann die Diagnose einer Malassezien-Infektion durch eine gründliche körperliche Untersuchung und spezielle Tests stellen. Typische Methoden sind:
- Hautgeschabseluntersuchung: Hierbei werden Zellen von der Oberfläche der Haut abgenommen und unter dem Mikroskop auf das Vorhandensein von Malassezia-Hefepilzen untersucht.
- Otoskopie: Bei Verdacht auf eine Malassezien-Otitis erfolgt eine Untersuchung des Gehörgangs mit einem Otoskop, um Entzündungen oder Ablagerungen zu erkennen.
- Kulturtests: In einigen Fällen wird der Tierarzt Proben von Haut oder Ohr auf Malassezia kultivieren, um eine genauere Diagnose zu stellen.
Behandlung von Malassezien-Dermatitis und -Otitis beim Hund
Die Behandlung von Malassezien-Infektionen bei Hunden hängt von der Schwere der Erkrankung und den zugrunde liegenden Ursachen ab. In der Regel umfasst die Therapie:
- Antimykotische Medikamente: Diese sind sowohl in topischer Form (Shampoos, Cremes) als auch in systemischer Form (Tabletten, Kapseln) verfügbar und wirken gegen die Malassezia-Hefe. Beispiele für antimykotische Wirkstoffe sind Ketoconazol, Itraconazol und Miconazol.
- Entzündungshemmende Medikamente: In einigen Fällen kann der Tierarzt entzündungshemmende Medikamente wie Steroide oder Antihistaminika verschreiben, um Juckreiz und Entzündungen zu lindern.
- Antibiotika: Bei einer zusätzlichen bakteriellen Infektion können Antibiotika erforderlich sein.
- Anpassung der Pflege und des Managements: Eine gute Haut- und Ohrenpflege sowie die Kontrolle von Feuchtigkeit (z. B. in Körperfalten) und Umweltallergenen sind wichtig, um das Risiko einer erneuten Infektion zu verringern.
Es ist entscheidend, die Anweisungen Ihres Tierarztes zur Behandlung von Malassezien beim Hund genau zu befolgen und notwendige Nachuntersuchungen durchführen zu lassen, um die bestmögliche Genesung Ihres Haustieres sicherzustellen.
Malassezien beim Hund natürlich behandeln
Natürliche Behandlungen können hilfreich sein, um Malassezieninfektionen zu kontrollieren und die Hautgesundheit des Hundes zu unterstützen. Besonders hilfreich sind dabei:
- Kokosöl: antimykotisch
- Apfelessig: antimykotisch und antibakteriell
- Teebaumöl: stark antimykotisch (Achtung: nur verdünnt verwenden!)
- Aloe Vera: beruhigend zu gereizter Haut
Obwohl natürliche Behandlungen hilfreich sein können, ist es wichtig, die Ursache der Malassezieninfektion zu diagnostizieren und sicherzustellen, dass keine schwerwiegenderen gesundheitlichen Probleme vorliegen. Hundehalter sollten daher immer einen Tierarzt aufsuchen, bevor sie mit einer neuen Behandlung beginnen.
Malassezien beim Hund: Ernährung bringt Unterstützung
Eine hochwertige, ausgewogene Ernährung kann das Immunsystem stärken und die Hautgesundheit verbessern, auch bei Malassezien beim Hund. Der Hund sollte mit einer Diät, die reich an Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren ist, um die Hautbarriere zu unterstützen, gefüttert werden.