Von 1999 bis 2010 liefen 80 Episoden der Comedy-Serie „Hausmeister Krause“ im deutschen Fernsehen. Dabei ging es um den skurrilen Alltag von Familie Krause im Plattenbau. Titelgeber ist Hausmeister Dieter Krause, gespielt von Tom Gerhardt. Er lebt gemeinsam mit seiner Frau Elisabeth, genannt „Lissie“ oder „Lisbeth“ (Irene Schwarz), und den Kindern Carmen (Janine Kunze) und Tommie (Axel Stein) in Köln-Kalk.
Besonders beliebt bei den Zuschauern war allerdings das vierbeinige Familienmitglied: Dackel Bodo. Der kleine Vierbeiner füllte die Bildschirme mit großem Charme und nahm in der Handlung mehr als eine Nebenrolle ein.
Dackel Bodo – ein „juuter Hund“!
Wer ist eigentlich Bodo? Hausmeister Krause würde sagen: „ein juuter Hund!“ Das ist untertrieben, denn der resolute Hausmeister liebt seinen niedlichen Dackel heiß und innig. Bei Bodo von der Hermannsklause – so der volle Name – handelt es sich um einen reinrassigen Kurzhaardackel.
Bodos Aussehen und sein Charakter fußen auf einer langen Tradition: dem Dackel-Einsatz in der Jagd. Die Vierbeiner sind auch unter dem Namen „Dachshund“ sowie als „Teckel“ bekannt. Ihre kurzen Beine ermöglichen das Jagen im Fuchs- oder Dachsbau.
Daher stammt auch ihr großes Selbstbewusstsein: Im Bau mussten die mutigen Hunde eigenständige Entscheidungen treffen und gegenüber Fuchs oder Dachs furchtlos sein. Im Alltag von Nicht-Jägern haben diese Charaktereigenschaften ihnen den Ruf als sturer Hund eingebracht.
Bodo macht da keine Ausnahme. Und schaut vom Plattenbau aus auf berühmte Vorbilder zurück: Richtig in Mode kam der Dackel in Deutschland spätestens durch Kaiser Wilhelm II. und seinen Vierbeiner Erdmann.
Wie viele Bodos gab es bei Hausmeister Krause?
Anders als bei der Serie „Kommissar Rex“ gab es am Set von „Hausmeister Krause“ immer nur einen Bodo-Darsteller. Die Serie startete mit Schauspieler Wastl. Nach dessen Tod spielte ein Hund mit Namen Bodo die tierische Rolle – praktisch für das Team. Da die Tiere ihren eigenen Kopf haben, dauerten manche Drehs lange. Sehen Sie hier Eindrücke von den tierischen Dreharbeiten:
Bodo hat es sogar in ein berühmtes Computerspiele geschafft. In „World of Warcraft“ erhalten Spieler die Aufgabe, „Bodo von der Hermannsklause“ zu töten, um an einen wertvollen Kristall zu gelangen. Dabei handelt es sich glücklicherweise nicht um einen Vierbeiner mit Dackelblick, sondern um einen imposanten Orca. Denn wer würde dem niedlichen Bodo, sei es auch nur virtuell, ein Haar krümmen wollen?
Der Dackelclub: „Unser Leben für den Hund!“
Höhepunkte der Dackelverehrung erlebten die Zuschauer von „Hausmeister Krause“ bei Einblicken in das Vereinsgeschenken des fiktiven „Kölner Dackelclub KTC 1881 e.V“. Der Hundeverein nimmt die deutsche Vereinsmeierei humorvoll auf die Schippe. Dabei treibt er die bedingungslose Dackelliebe auf die Spitze. So lauter der Vereinsspruch:
Ob Welpenweihe, Dackeldankfest oder peinliche Dackellieder – die uniformierten Dackelfreunde sorgten für viele Lacher – und für Kopfschütteln.
Hausmeister Krause: Lebt Bodo noch?
2010 war die letzte Folge der Kultserie schließlich abgedreht. Und auch wenn man immer wieder mal Wiederholungen im Fernsehen zu sehen bekommt und sich über einen der niedlichen Bodo-Darsteller freuen kann, einen der "echten" Bodos gibt es leider nicht mehr. Auch der letzte Dackel, der die Rolle übernommen hat, ist inzwischen über die Regenbogenbrücke gegangen.
Dackel-Hype: Der Dackel kehrt zurück!
So sympathisch Bodo auch war – echte Dackelfreunde konnten nicht immer über die Holzhammer-Scherze rund um Bodo lachen. Denn die Serie versah die Rasse mit einem eindeutigen Etikett: Dackel – das sind spießige Hunde für altmodische Menschen. Doch früher war der Dachshund ein richtiger Trendsetter:
Zu diesen Hochzeiten ihrer Beliebtheit kamen rund 28.000 Dackel pro Jahr in Deutschland zur Welt. Aktuell liegt die Anzahl der beim VDH gemeldeten Welpen regelmäßig bei knapp 6.000 jährlich. Von einem Aussterben der deutschen Dackelzucht kann also keine Rede sein, im Gegenteil. Im Vergleich zum beliebten Golden Retriever hat der Dackel klar die Schnauze vorn! So erblickten im Jahr 2018 2157 Golden Retriever, aber 5809 Dackel auf die Welt.
Dackel-Kult heute
In seiner Heimat Deutschland ist der Dackel weiterhin beliebt. Doch einen regelrechten Hype um die Rasse gibt es in Japan: Im Land der aufgehenden Sonne lebt die derzeit größte Dackel-Population. Rund 20.000 Dackel-Welpen verzeichnen die Vereine hier pro Jahr.
Hier gibt es vom Wackeldackel bis zum kunstvollen Picasso alles, was das Dackelfreunde-Herz begehrt. Ihr Vierbeiner darf natürlich mit in die Ausstellung! Wenn Sie Ihrer Dackelliebe bis unter die Haus Ausdruck verleihen möchten, können Sie die Verehrung auch in Form eines Dackel-Tattoos verewigen.