Jedes Jahr im Mai hält die Natur für uns wieder die schönste Fotokulisse bereit: die knallgelben Rapsfelder. Vor allem, wenn der Himmel darüber strahlend blau ist. Insbesondere Tierfreunde nutzen den Anblick gerne für tolle Fotos von ihren Lieblingen – aber ist das eine gute Idee?
Tatsächlich sind sich sehr viele Herrchen und Frauchen inzwischen überaus unsicher in Bezug auf die Rapspflanze. Schließlich heißt es immer wieder, dass Raps giftig für Hunde sein soll. Wir sagen dir, ob Raps tatsächlich so gefährlich für Hunde ist oder ob seine angebliche Giftigkeit ins Reich der Mythen gehört.
Raps und Hunde: Vorsicht vor „Halbwissen“!
Wer sich über das Thema Raps und Hunde informieren möchte, der entdeckt schnell: Das Internet ist voll von Seiten, die über das Thema berichten. Die Mehrzahl von ihnen betont, dass Raps extrem gefährlich und giftig für Hunde sein soll.
Mögliche Folgen eines Kontaktes mit Raps sind laut diesen Websites Erblindung, Schädigung des Nervensystems, Verdauungsstörungen und Atemprobleme. Ein echtes Horrorszenario! Wer jedoch genauer nachforscht, stellt schnell fest, dass bei diesen gebetsmühlenartig wiederholten Angaben Vorsicht geboten ist.
Tatsächlich sind diese Behauptungen wissenschaftlich NICHT belegt. Es wird also kein fundiertes Wissen weitergegeben. Stattdessen werden lediglich unbewiesene Behauptungen als Tatsachen dargestellt.
Raps: Giftig für den Hund oder nicht?
Was ist denn nun wirklich dran am Gerücht, dass ein Hautkontakt mit Raps oder ein Knabbern an der Pflanze für deine Fellnase womöglich ein Problem darstellt? Kurz und gut: nicht. Raps ist als ungefährlich einzustufen.
Auf bekannten botanischen Seiten, wie beispielsweise botanikus.de, ist der Raps nicht als Giftpflanze aufgeführt. Und der Tiergift-Informationsdienst (VPIS) bezeichnet die entsprechenden Beiträge sogar ausdrücklich als Fehlinformationen.
Raps und Hund: Auf die Menge kommt es an
Um bei deinem vierbeinigen Begleiter Magen-Darm-Beschwerden auszulösen, müsste er schon eine riesige Menge Raps fressen. Und das ist höchst unwahrscheinlich, denn so lecker schmeckt die Ölpflanze unseren Fellnasen eher nicht, dass man davor Angst haben müsste.
Auch die Hautreaktionen, vor denen gewarnt wird, sind so extrem selten, dass sie vernachlässigt werden können.
Raps: Giftig für Weidetiere - nicht für Hunde
All diese Warnungen und Schauergeschichten über die Gefährlichkeit von Raps gelten also nicht deinen Hund. Weidetiere sind diejenigen, die mit heftigen Symptomen auf den Kontakt oder den Genuss von Raps reagieren.
Die große Ausnahme: Deine Fellnase wird nur dann echte Probleme mit der Ölpflanze bekommen, wenn er eine Allergie gegen Raps entwickelt. Das ist durchaus möglich. In so einem Fall reagiert er - wie bei allen Allergien auch - mit entsprechenden Symptomen.
Fazit: Raps und Hund ist kein Problem
Lass deinen Hund unbesorgt an einem Rapsfeld entlanglaufen. Erfreu dich einfach an einem tollen Foto mit dem satt-gelben Hintergrund. Aber pass bitte auf, dass ihr keinen Schaden am Raps verursacht. Die Landwirte leben von der Ernte.
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