Regen, Schnee und eisiger Wind – die kalte Jahreshälfte lässt nicht nur uns Menschen zittern. Bei einigen Hunden reicht das Fell als Kälteschutz nicht mehr aus. Sie sollten zusätzlich vor Kälte geschützt werden.
Mit etwas Rücksicht von Ihnen als Hundehalter, angepassten Spaziergängen, einem Mantel oder auch mit einem umgestalteten Liegeplatz im Haus schützen Sie Ihren Hund vor Krankheiten und erhöhen sein Wohlbefinden.
Warum den Hund vor Kälte schützen?
Je nach Größe, Alter, Gesundheitszustand und Fellbeschaffenheit vertragen Hunde Kälte mehr oder weniger gut. Haben Sie als Hundehalter ein Auge auf Ihren Hund und beobachten Sie, wie dieser mit kalter und vor allem nass-kalter Witterung zurechtkommt. Kälte kann Hunde krank machen. Sie schwächt das Immunsystem, führt zu Blasenentzündungen und Atemwegserkrankungen. In einigen Fällen kann sie auch zur Unterkühlung oder gar zu Erfrierungen führen.
Unterkühlung beim Hund
Vor allem wenn der Hund in kalte Gewässer springt, besteht die Gefahr der Unterkühlung. Je nach Fellbeschaffenheit bietet das Fell entweder gar keinen Schutz oder es verliert durch die Nässe seine Dämmfunktion.
Der Hund kühlt aus, zittert und bekommt Kreislaufprobleme. Dies kann bis zur Bewusstlosigkeit und sogar zum Tod des Hundes führen. Betroffene Hunde müssen sofort ins Warme gebracht werden. Sie müssen abgetrocknet und langsam aufgewärmt werden, ohne aber zu überhitzen.
Erfrierungen beim Hund
Erfrierungen sind bei Hunden in Mitteleuropa eher selten. Ein Auge sollten Sie auf Ihren Hund haben, wenn dieser kurzhaarig und zugleich Hänge- oder Kippohren hat. Die Ohrenspitzen sind schlechter durchblutet und bei sehr niedrigen Temperaturen können sich leichte Erfrierungen an den Rändern der Ohrenspitzen zeigen.
Bei kurzhaarigen Hunden ist auch die Spitze der Rute etwas empfindlicher. Bei unkastrierten Rüden können auch die Hoden betroffen sein. Bei einem Verdacht auf Erfrierungen suchen Sie immer einen Tierarzt auf.
5 Tipps, die Hunde vor Kälte schützen
Welpen, kranke und alte Hunde sowie Hunde mit wenig Fell bzw. ohne Unterwolle profitieren meist von einem zusätzlichen Schutz während der Spaziergänge in Herbst und Winter. Doch auch die Liegeplätze im Haus müssen manchmal umgestaltet werden, damit auch sie ausreichend vor Bodenkälte und Zugluft geschützt sind.
Hunde ohne Unterwolle mit Mantel vor Kälte schützen
Hundemäntel sind unter Hundehaltern nach wie vor umstritten. „Der Wolf trägt schließlich auch keinen Mantel“, ist das Argument. Doch die heutige Rassevielfalt bringt große Unterschiede in der Fellbeschaffenheit mit sich. Es gibt Hunde ohne Fell, mit übermäßig viel Fell und Hunde, denen die isolierende Unterwolle fehlt. Dass Hunde ohne Fell im Winter einen Mantel tragen sollten, ist vielen Hundehaltern klar. Doch auch Hunde mit Fell sind nicht immer durch dieses ausreichend geschützt.
Einige Hunderassen haben heute keine Unterwolle mehr. Das betrifft vor allem Hunde mit sehr kurzem Fell, aber auch Hunde mit langem, seidigem Fell. Die Unterwolle ist eine wollige Fellschicht unter dem für uns sichtbaren Deckhaar. Es wirkt wie eine isolierende Schicht, die kalten Wind gar nicht erst bis zur Haut des Hundes durchlässt. Fehlt den Hunden diese Unterwolle, kann ein Hundemantel bzw. ein Regenmantel für Hunde sinnvoll sein.
Hund bei Kälte gut abtrocknen
Durch Nässe kühlen Hunde schneller aus. Vor allem empfindliche Hunde sollten im Winter unterwegs nicht ins Wasser springen. Auch Regen, Schnee und Graupel, aber auch eine hohe Luftfeuchtigkeit durchfeuchten das Hundefell. Ist Ihr Hund durchnässt, trocknen Sie in zu Hause gründlich ab und achten darauf, dass er sich an einem warmen Ort aufwärmt. Auch Bademäntel für Hunde aus Frottee oder ähnlichem Material helfen dem Hund, schneller zu trocknen.
Welpen brauchen besonderen Schutz bei Kälte
Welpen sind noch besonders empfindlich gegenüber Kälte. Sie sind klein, nah am Boden unterwegs und ihr Bauch ist noch nicht vollständig behaart. Blasenentzündungen sind eine häufige Erkrankung bei Welpen, die im Winter geboren bzw. in der kühlen Jahreshälfte zu ihren neuen Besitzern ziehen.
Nicht immer wird sie rechtzeitig erkannt. Will Ihr Welpe trotz Training einfach nicht stubenrein werden, klären Sie das besser tierärztlich ab. Kurze Spaziergänge ohne unnötige Ruhepausen und anschließendes Abtrocknen im Warmen beugen einer kältebedingten Blasenentzündung beim Welpen vor.
Kälte vom Liegeplatz des Hundes abhalten
Auch an seinem Liegeplatz kann es Ihrem Hund kalt werden. Oft ist Zugluft die Ursache. Durch Ritzen unter den Türen zieht ein kühler Luftstrom über den Boden durch die Wohnräume und wird von uns Menschen selten bemerkt. Zugluft stoppende Dichtungen unter den Türen können dies vermeiden. Auch Bodenkälte lässt einen Hund frieren. Nicht nur der Hundeplatz auf dem Fliesenboden kann kalt sein.
Warme Luft zieht immer nach oben, sodass es in Bodennähe immer deutlich kälter ist. Vor allem für Hunde, die ihre eigene Körpertemperatur nicht mehr so gut selbst aufrecht erhalten können, reichen normale Hundedecken und -betten manchmal nicht mehr aus. Das kann bei älteren Hunden, Hunden ohne Unterwolle oder auch kranken Hunden der Fall sein.
Eine zusätzliche, isolierende Schicht unter dem Hundebett kann genauso gut helfen wie ein gut isolierendes Schaffell im Hundekorb oder eine Thermodecke für Hunde, in die eine Folie eingearbeitet ist, die die Körperwärme des Hundes reflektiert.
Mit Bewegung gegen die Kälte
Wer rastet, der rostet nicht nur. Im Winter friert er auch. Bewegung hält durch Bewegung der Muskeln und der stärkeren Durchblutung warm. Deshalb fängt auch ein Hund an zu zittern, wenn er friert. Das Zittern ist ein körpereigener Schutzmechanismus, denn durch die Muskelkontraktion wird Wärme produziert.
Vermeiden Sie deshalb längere Unterhaltungen mit Nachbarn oder anderen Hundehaltern, wenn Ihr Hund dann bei Ihnen steht. Bleiben Sie besser in Bewegung oder bringen Sie Ihren Hund nach Hause.