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Eine Hundenase im Detail.

Pacman präsentiert seine naturbelassenen Vibrissen.

© Facebook / Tierarztpraxis Ralph Rückert

Deutscher Tierarzt teilt ein Hundefoto und liest Herrchen und Frauchen die Leviten

von Stefanie Gräf

Am veröffentlicht

Bei diesem Schönheitsideal kann der Tierarzt nicht mehr an sich halten! Als er bei seinem Ärger Luft macht, steht das Internet schließlich Kopf.

Auf den ersten Blick wirkt das Facebook-Foto einfach nur wie eine Nahaufnahme von einem bildhübschen jungen Hund. Doch in seinem Kommentar verrät Tierarzt Ralph Rückert, dass er die Aufnahme des 14 Monate alten „Pacman“ sogar extra bearbeitet hat, um ein spezielles Detail noch deutlicher zu machen: seine Tasthaare (Vibrissen).

Denn er muss offenbar immer wieder erleben, dass diese Vibrissen „routinemäßig“ abgeschoren werden, „nur um einen bestimmten Look zu erzielen“. Eine Praxis, die offenbar besonders bei Pudelhaltern Gang und Gäbe ist. Für Rückert ein absolutes No-Go, denn dieses Abscheren ist „nicht akzeptabel und definitiv tierschutzwidrig“. Etwas anderes zu behaupten, sei eindeutig „Bullshit“, empört sich der Tierarzt.

 

Tierquälerei wegen eines Schönheitsideals

Nur weil man einem Hund eine Körperbehinderung nicht direkt ansehen würde, sei dies noch lange kein Grund, ein

„Sinnesorgan einfach untauglich zu machen, nur weil das einem in menschlichen Köpfen entstandenen, schrägen Schönheitsideal entspricht“.

Selbst wenn Hunde die Beeinträchtigung in gewissem Maße kompensieren können. Dies sei keine Entschuldigung oder gar Rechtfertigung.

Sind Tasthaare unhygienisch?

Postwendend entbrennt eine heftige Diskussion zu dem Post. Da wird argumentiert, dass das bewusste, vollständige Abschneiden der Vibrissen weniger schlimm sei als eine fast standardmäßige Kastration von Rüden. Oder Pudelhalter behaupten, der typische Bart an der Schnauze sei nun einmal unhygienisch. Grund genug für Rückert, dies noch einmal zu kommentieren:

„Ach ja, das Hygiene-Problem, das seltsamerweise auch immer nur beim Pudel kommt“,

heißt es dazu ironisch, um sogar noch einen nachzulegen. „Schnauzer, Drahthaar oder Dackel haben lebenslang deutlich längere Bärte, ohne dass sich da jemand über Hygiene-Defizite große Sorgen machen würde.“ 
 

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