Eigentlich klang alles nach einem Happy End: Die als "unvermittelbar" geltende Malinois-Mischlingshündin Sugar hatte endlich Interessenten gefunden.
Jeromé und Xenia verliebten sich im Tierheim Mainz auf den ersten Blick in das energiegeladene Kraftpaket. Doch von Anfang an war klar: Sugar ist kein Anfängerhund. Ein Fehler im Umgang mit der Hündin schlägt hohe Wellen in der aktuellen Folge von „Die Unvermittelbaren“ auf RTL am 12. April 2024.
Von der Tierheim-Hoffnung zum Problemfall
Pflegerin Alexandra Seitz-Huse warnte schon beim ersten Kennenlernen: „Dieses 'Du bist ne Feine!' und dieses Quietschen, das ist bei ihr Gift. Das muss ich von Anfang an ganz strikt unterbinden. Je hektischer der Mensch, umso hektischer ist sie“
Auch Trainer Marcel Wunderlich aus dem Team von Martin Rütter war skeptisch, ob diese Kombination Sinn macht. Doch trotz aller Bedenken durfte Sugar nach einigen Treffen umziehen.
Drei Wochen später: Der Traum zerplatzt
Was als tierliebes Abenteuer begann, wurde schnell zur ernsten Herausforderung. Nur wenige Wochen nach dem Umzug sucht das Paar erneut Hilfe – denn Sugar hat versucht, ihre neuen Halter zu beißen.
Was war passiert? „Ich war ein Mal zu kuschelig mit ihr und wollte ihr einen Gute-Nacht-Kuss geben“, gesteht Xenia. Martin Rütter kann kaum fassen, was er hört. Er schlägt sich entsetzt die Hände vors Gesicht.
Rütter redet Klartext – und zwar knallhart
In einem aufrüttelnden Gespräch mit dem Paar findet der „Hundeprofi“ deutliche Worte: „Ich will das mal so drastisch sagen, wie es ist: Wenn die euch schwer verletzt, dann ist die ein Einschläferungskandidat.“
Die Stimmung ist angespannt. Jeromé will das nicht wahrhaben, doch Rütter bleibt kompromisslos: „Das möchte niemand! Warum ich das so klar formuliere: Ihr könnt dazu beitragen, dass das nicht passiert.“
Er fordert klare Regeln, denn „Dieser Hund ist gefährlich!“ Deshalb lautet die Devise ab sofort: Maulkorb, Schleppleine – dauerhaft in den kommenden zwei Jahren. Besuch? Nur, wenn Sugar sicher in ihrer Box ist. Rütter mahnt: „Sie muss einen Ruheort haben, wo sie selber entspannen kann, und die Leute müssen in Sicherheit sein.“
Die bittere Realität: Sugar ist kein Kuschelhund
Jeromé und Xenia werden auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt. Ihre Vorstellung von einer Sugar, die sich durch ganz viel Zuneigung in kürzester Zeit in einen zutraulichen Sofa-Hund verwandelt, platzt wie eine Seifenblase.
„Setzt eure rosarote Brille ab“, mahnt Rütter. Das Paar müsse dringend „die Ernsthaftigkeit sehen, die bei dem Hund da ist“. Sugar sei nun einmal kein unkomplizierter Labrador, die Hündin brauche klare Grenzen und Menschen, die die Führungsrolle übernehmen.
Nach dem Gespräch ist das Paar sichtlich erschüttert. „Ich bin von mir selber erschrocken“, gibt Jeromé zu. Und doch zeigt sich Hoffnung: „Ich fand das Gespräch mit Martin aber sehr aufschlussreich. Auch, dass er uns unsere Fehler gezeigt hat und uns gesagt hat, wie wir es besser machen sollen.“
Ein Happy End mit Hindernissen – oder doch nicht?
Ob Sugar dauerhaft bei Jeromé und Xenia bleiben darf, ist offen – fest steht: Nur mit Disziplin, Struktur und professioneller Begleitung kann sie eine zweite Chance bekommen. Doch eines wurde in diesem Fall schmerzhaft deutlich: Tierliebe allein reicht nicht.