Es gibt Momente, die verfolgen einen bis in die Träume: Vermutlich geht es auch den Spaziergängern so, die an der Bahnstrecke in Husum, nahe der Straße An der Alten B5, unterwegs waren. Denn dort stießen sie auf „Biggi“. Offenbar wurde sie von einem Zug erfasst.
Die Finder legen das Tier vorsichtig an eine Wiese neben einem Wartungshaus der Bahn, decken den kleinen Körper mitfühlend mit einer Warnweste zu und machen den traurigen Fund öffentlich. Die seit einer Woche vermisste Französische Bulldogge Biggi ist nicht mehr am Leben.
Spaziergänger entdecken Biggi an den Bahngleisen
„In 90 Prozent der Fälle endet eine Suche erfolgreich – doch leider war es diesmal nicht so“, erklärte Kristina Spinler von der K-9 Tiersuche Nord gegenüber shz.de.
Dabei hatten die Tierschützer tagelang mit großem Engagement nach der Hündin gesucht. Seit dem 17. August 2024 war Biggi, die erst vor einer Woche nach Deutschland gekommen war, spurlos verschwunden. Immer wieder gab es Sichtungen, doch jede Hoffnung, sie lebend zu finden, zerschlug sich. Ende August dann die schreckliche Gewissheit.
Warum wollte der Halter Biggi nicht mehr zurück?
Biggis Geschichte wirft viele Fragen auf. Laut der Tiersuche Nord war ihr Halter offenbar nicht mehr bereit, sie zurückzunehmen – selbst wenn sie lebend gefunden worden wäre. Was mit der einjährigen Hündin in den Tagen vor ihrem Tod geschah, bleibt ein Rätsel. Bekannt ist nur, dass sie in den Husumer Ortsteilen Hockensbüll und Lund umherirrte.
Tierschützer hatten alles versucht, um sie sicher einzufangen. Futterstellen und eine spezielle Lebendfalle sollten helfen, die verängstigte Hündin in Sicherheit zu bringen. Doch Biggi blieb zu scheu – und ihr Schicksal nahm eine tragische Wendung.
Ein würdiger Abschied für Biggi
Nach ihrem traurigen Ende bleibt zumindest ein letzter Trost: Ein großzügiger Spender, der bereits den Sucheinsatz finanziert hatte, sorgt nun dafür, dass die kleine Hündin eine würdige Beerdigung bekommt.
Tierschützer und Tierfreunde sind erschüttert – ein weiteres Mahnmal dafür, wie gefährlich es für entlaufene Tiere werden kann. „Lasst eure Hunde nicht einfach laufen, sichert sie doppelt – damit Tragödien wie diese verhindert werden können“, appellieren die Helfer.