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Vierbeinige Teilnehmer der Dackelparade in Regensburg
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Dackelparade in Regensburg: Manche freuen sich, manche sind entsetzt

von Stefanie Gräf

Am veröffentlicht

Es war ein Anblick, den die Regensburger so schnell nicht vergessen werden: 1.175 Dackel marschierten mit ihren Menschen durch die engen Altstadtgassen. 

Regensburg hat am Wochenende ein historisches Ereignis erlebt: Die größte Dackelparade der Welt! Mit 1.175 Dackeln, die durch die malerischen Gassen der Altstadt trotteten, wurde ein neuer Rekord aufgestellt. Mit dabei auch ihre Herrchen und Frauchen - 3.500 menschliche Teilnehmer aus aller Welt.

Begleitet von fröhlichem Bellen, einem Spielmannszug und strahlendem Sonnenschein zog der tierische Umzug von Dultplatz bis zum Domplatz – eine Strecke von 1,8 Kilometern. Doch während zehntausende Menschen das kuriose Spektakel begeistert feierten, regte sich auch Kritik. 

Dackelmania in Regensburg

Die Stimmung hatte etwas von Volksfest an sich: Etliche Zuschauer kletterten auf Mülltonnen und Blumentröge, um einen Blick auf die prominenten Stars des Tages zu werfen: die Dackel! Begleitet von lauten "Wuffs" und fröhlichem Schwanzwedeln bahnten sich die Vierbeiner ihren Weg durch die jubelnde Menge. Viele trugen farbenfrohe Halstücher, die sie zu Beginn der Parade als Geschenk erhielten. 

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An mehreren Stellen sorgten sogenannte „Dackeltankstellen“ dafür, dass kein kleiner Teilnehmer durstig blieb. Große Wassernäpfe, aus denen die tapferen Kurzbeinigen reichlich schlabberten, säumten die Strecke – viele Halter hatten zusätzlich eigene Schälchen dabei, um ihren Lieblingen zwischendurch eine kleine Erfrischung zu gönnen.

Ein Zeichen der Lebensfreude – und der Dackel als Kult

Für die Organisatoren, darunter Seppi Küblbeck und Oliver Storz, die Gründer des Regensburger Dackelmuseums, ging es um mehr als nur um einen fröhlichen Spaziergang: „Der Dackel steht für Lebensfreude und Leichtigkeit“, betonte Küblbeck gegenüber dem Bayrischen Rundfunk

Er sei außerdem ein Kult-Hund – und ein Symbol für die Gleichheit aller Menschen. „Für den Dackel spielt es keine Rolle, welche Hautfarbe du hast oder woher du kommst“, so der Organisator, der in einer Kutsche der Parade beiwohnte. 

Kritik an der Dackelparade: Ein „unangemessenes“ Spektakel?

Während die meisten Besucher begeistert waren, ließ die Kritik nicht lange auf sich warten. Die Grüne Jugend Regensburg, die Jusos und mehrere Tierschutzorganisationen bezeichneten die Parade als „unangemessen“. Sie argumentierten, dass Dackel Lebewesen seien und nicht für die Belustigung der Massen zur Schau gestellt werden sollten. Die Veranstalter würden die Dackelzucht glorifizieren und die kleinen Hunde überfordern. 

In einem offenen Brief an die Oberbürgermeisterin von Regensburg, Gertrud Maltz-Schwarzfischer, forderten sie, die Schirmherrschaft der Parade zurückzugeben. Auch Peta mischte sich in die Diskussion ein und verwies auf die gesundheitlichen Probleme vieler Dackel.  

Parade soll wiederholt werden

„Mit der Dackelparade wird suggeriert, dass es in Ordnung sei, Tiere zu züchten, die oftmals frühzeitig sterben oder einen langen Leidensweg haben“, erklärte Peta in einem Statement. Der Hintergrund: Dackel mit extrem kurzen Beinen und langen Körpern könnten in Zukunft unter die Regelungen für sogenannte „Qualzuchten“ fallen. „Wir wollen keine krummen Beine, aber die Dackelzucht gehört zu unserer Kultur“, betonte Parade-Initiator Küblbeck. 

Für den Halter von insgesamt drei Dackeln stand nach der Parade eins fest: „Das war das Schönste, was ich je in meinem Leben erlebt habe.“ Küblbeck will die Dackelparade auf jeden Fall wiederholen.

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