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Haustiere Segen St. Antonius

Haustiere empfangen den Segen am Tag des Heiligen Antonius

© EL FINANCIERO / Facebook

Feiertag im Januar: Hunde und Katzen dürfen zur Segnung mit in die Kirche

von Stefanie Gräf

Am veröffentlicht

Dieser Feiertag ist etwas ganz Besonderes, denn hier sind die Türen der Kirchen weit geöffnet für Bello und Miezi. Ein ungewohnter, aber schöner Anblick.

Andächtig sitzt der Hundehalter auf der Kirchenbank, neben ihm sein Vierbeiner. Beide warten auf einen ganz besonderen Moment: Wenn der Priester im vollen Ornat der Fellnase den Segen erteilt – so wie allen anderen Hunden und Katzen in der Messe.

Neumodisches „Zeugs“? Ganz im Gegenteil! Die Segnung von Hunden und Katzen zum Tag des Heiligen Antonius hat in Spanien Tradition. Im ganzen Land stehen Jahr für Jahr am 17. Januar Menschen stehen mit ihren Tieren Schlange, um den göttlichen Segen zu empfangen. 

St. Antonius-Tag: Welche Tiere werden gesegnet?

Tatsächlich ist der Segen in Spanien nicht nur Hunden und Katzen vorbehalten. am Tag des Heiligen Antonius, der als Schutzpatron der Tiere gilt, wurden in anderen Jahren sogar Frettchen und Kaninchen gesehen, die auf diesen Segen warteten. 

Schau dir das an:

Obwohl wir heutzutage hauptsächlich Haustiere sehen, waren diese religiösen Handlungen bei Aufkommen des Brauchs mit 18. Jahrhundert mit landwirtschaftlichen Arbeitstieren wie Pferden, Eseln oder Ochsen verbunden. 

Wer ist der Heilige Antonius?

Der Heilige Antonius – nicht zu verwechseln mit Antonius von Padua – gilt als der Schutzheilige von Pestopfern und Haustieren. Deshalb wurde und wird er vor allem von der ländlichen Bevölkerung verehrt. 

Insbesondere Schweine lagen dem Heiligen am Herzen, weshalb er nicht nur mit einer Fackel als Abwehrer von Fieber, sondern typischerweise auch mit einem Schwein dargestellt wird. Der Legende nach soll er Mitte des dritten Jahrhunderts als Sohn reicher Eltern in Ägypten zur Welt gekommen sein. Nach deren Tod verschenkte er mit 20 Jahren das komplette Vermögen und wurde zum Einsiedler.

Warum werden am Antonius-Tag Tiere gesegnet?

Die Abkehr des Heiligen Antonius vom weltlichen Leben hängt mit der Sichtung einiger Wildschweine zusammen. Daher auch der Bezug zu Schweinen. In seinem ganzen Leben als Heiliger hatte er zudem immer wieder ein besonderes Augenmerk auf Tiere, denen seine Zuneigung galt, und hat diesen seinen Segen ausgesprochen.

Segnung der Hunde: San Antón 2024

In Spanien sind die Festlichkeiten zu Ehren von San Antón ein wichtiges Ereignis. Der große Tag für Tiere ist meist der 17. Januar, auch wenn einige Städte in diesem Jahr bereits am Wochenende zuvor damit begonnen haben. 

Der Segen von Hunden und anderen Haustieren wird im Jahr 2024 in Córdoba, Sevilla, Zamora, Madrid, Saragossa und einer langen Liste spanischer Städte ein ganz normaler Anblick sein. 

In Städten wie Madrid beginnen zusätzlich um 17:00 Uhr die traditionellen Umzüge, die Vueltas de San Antón: Tiere und ihre Halter gehen in Madrid etwa gemeinsam durch die Straßen San Mateo, Fuencarral und Hernán Cortes, von wo aus sie zur Kirche von San Antón fahren.

Wird der Heilige Antonius auch in Deutschland verehrt?

Ja, der Heilige Antonius, der Patron der Haustiere, auch in Deutschland verehrt. Der älteste Nachweis stammt aus dem Jahr 861. Um ihn von seinem Namensvetter, dem heiligen Antonius von Padua, zu unterscheiden, hat dieser Antonius einen bezeichnenden Beinamen bei uns: „Schwienetüns“.

Gibt es auch Tiersegnungen in Deutschland?

In den letzten Jahren sind zunehmend auch in Deutschland Tiersegnungen aufgekommen. Während der Tiersegen in der katholischen Kirche völlig normal ist, bestehen in der evangelischen Kirche in der Beziehung teilweise noch Vorbehalte. Allerdings werden auch hier zunehmend Tiere als Mitgeschöpfe gesehen, die einen Segen verdient haben.

Wird dann ein Segen erteilt, geschieht dies aus Gründen der Pietät oftmals nicht in einem Gotteshaus, sondern vielmehr im Freien.

Während in Spanien die katholische Kirche Haustieren vor allem am 17. Januar den Segen spendet, ist es hierzulande dagegen traditionell der erste Sonntag im Oktober. Dies ist der Tag des Heiligen Franz von Assisi, der ebenfalls als Schutzpatron der Tiere gilt.

Dürfen Hunde in die Kirche?

Da Kirchen ein Raum der Andacht sind, sind Tiere hier meist nicht gerne gesehen. Allerdings ist im katholischen Kirchenrecht beispielsweise kein generelles Verbot von Hunden in einer Kirche festgeschrieben. Menschen, die etwa auf einen Blinden- oder Assistenzhund angewiesen sind, können den Vierbeiner also durchaus mit in die Kirche nehmen. Dieser wird toleriert.

Wer auf Nummer sicher gehen möchte, sollte am besten vor dem Besuch einer Kirche mit dem Pfarrer klären, ob das Haustier mit hinein darf. Denn nach wie vor herrscht in der Praxis doch ein Hundeverbot. Es wird befürchtet, dass die Tiere die Andacht oder die Würde des Gotteshauses stören könnten.

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