Zitternd liegt der Hund da, platt auf dem Boden gedrückt. Er keucht und sabbert. Ein anderer flüchtet sich in Panik ins Badezimmer und verkriecht sich in die hinterste Ecke. Ein Kätzchen wagt es nicht mehr, auch nur einen einzigen Schritt zu gehen.
Der zynische Titel der hochdramatischen Szenen: „Und ein schönes neues Jahr!“ So sieht es aus, wenn man mittels einer GoPro Silvester aus der Perspektive unserer Tiere erlebt.
Silvester aus Sicht unserer Tiere
Der niederländische Dokumentarfilmer Sebastian Mulder (29) hatte mittels Facebook-Aufruf 24 Tierhalter gefunden, die für dieses Experiment eine GoPro-Kamera am Silvestertag an ihren Lieblingen angebracht haben. Seine Reaktion auf die insgesamt 180 Stunden Filmmaterial: „Die Bilder haben mich so traurig gemacht.“
Dabei startet alles erst noch fröhlich – Tiere, die mit ihren Haltern spielen, die an einem anderen Vierbeiner schnüffeln. Doch je später es wird, desto bedrückender werden die Bilder. „Und um 00:00 Uhr morgens spielt die Dokumentation verrückt“, erklärt Mulder, der selbst zutiefst geschockt von seinen Einblicken war.
Dokumentarfilm mit schockierenden Bildern
In seiner preisgekrönten Dokumentation geht es aber nicht nur um Hunde und Katzen, sondern er sichtete auch Wildkameras und Überwachungskameras auf Weiden und in Stallungen. Überall Tiere, die voller Panik auf Raketen und Böller reagieren. Das, was für uns eine amüsante Tradition ist, bedeutet für unsere Mitlebewesen Stress pur!
Zum Umdenken bewegen
Der eindrucksvolle Dokumentarfilm dient nun in den Niederlanden als Anschauungsmaterial für den Tierschutz und wird in dem Rahmen gleichermaßen Erwachsenen wie auch Kindern gezeigt werden.
Das macht Mulder sehr zufrieden: „Viele Leute wissen, dass Tiere und Feuerwerkskörper nicht gut zusammenpassen, aber ich denke, sie sind sich nicht immer bewusst, wie traumatisch es für ein Tier ist. Ich hoffe, dass die Leute, die den Film sehen, es begreifen.“