Gibt es tatsächlich Hunderassen, die alles tun, um ihrem Halter zu gefallen? In vielen Rassebeschreibungen ist die Rede vom sogenannten angeborenen „Will to please“, etwa beim Labrador Retriever und beim Golden Retriever. Tatsache oder schlicht ein Ammenmärchen?
In der 94. Folge seines Podcasts „Tierisch menschlich“ (29.12.2022) äußert sich der TV-Hundeprofi zu seinem Thema, das sicherlich vielen Hundehaltern auf der Seele brennt: Warum gibt es Hunderassen, die so schwer zu erziehen sind wie etwa Huskys und Herdenschutzhunde? Und warum kann es bei anderen so unproblematisch sein? Zeit, mit einem typischen Vorurteil „aufzuräumen“, wie Rütter im Podcast resolut erklärt.
Kein Hund will immer gefallen
– Davon geht der 52-Jährige grundsätzlich aus. Und er schiebt hinterher, wieso es trotzdem beim Labrador und beim Golden Retriever extrem so wirkt: „Weil das infantilisierte Kleinkinder sind, die bis zum 15. Lebensjahr geistig nicht reifen.“
Während ein Labrador auch im hohen Alter deshalb noch denke: „Oh warte, bis ich mit der Arthrose aufstehe, aber das ist total geil, was du von mir willst“, würden andere Hunderassen die Frage stellen mit „acht, neun, zehn Monaten: Sag mal eben wozu? Was ist jetzt mein Vorteil? Wozu brauche ich das?“
Kindliches Gemüt ist von Vorteil
Doch auch wenn diese Charakterisierung der beiden als Familienhunde so besonders beliebten Rassen auf den ersten Blick wie harte Kritik wirkt, so ist sie es doch definitiv nicht. Für Martin Rütter ist dies sogar „eher ein Kompliment“. Seine Meinung ist nämlich:
Ein Vierbeiner, der durch ein sehr kindliches Wesen sehr leicht zu begeistern und zudem sehr freundlich ist, sei deshalb absolut optimal. Denn „der Labbi schnallt das Erdbeben erst, wenn sein Futter vor ihm in die Spalte rutscht. Vorher kriegt der das gar nicht mit.“