Katzen sind nun einmal von Hause aus Fleischfresser. Unsere samtigen Lieblinge brauchen eine fleischhaltige Nahrung, um gesund zu bleiben. Während sie auf Gemüse und Kohlehydrate leicht verzichten können, sind Proteine ein absolutes Muss in der Katzenernährung. Im Fleisch sind all die guten Dinge enthalten, die eine Katze benötigt, um lange fit und gesund zu bleiben: Aminosäuren, Taurin, Fettsäuren, Vitamine sowie Mineralien.
Nur zu verständlich, dass sich im Zuge von BARF (Biologisch artgerechte Fütterung) auch immer mehr Katzenhalter fragen, ob es nicht besser wäre, den Stubentiger mit Frischfleisch zu ernähren. Doch auch wenn die einen darauf schwören und die vielen Vorteile von rohem Fleisch für Katzen betonen, sollte man als Halter einiges beachten.
Rohes Fleisch für Katzen: Welche Risiken?
Selbst im appetitlichsten Fleischbrocken können versteckte Gefahren lauern. Typische Erreger in rohem Fleisch sind etwa Salmonellen und E. coli-Bakterien. Aus diesem Grund kochen wir Menschen zumeist unser Fleisch, da diese Erreger dann abgetötet werden. Obwohl Katzen ein etwas anderes Verdauungssystem als wir haben, besteht bei ihnen ebenfalls ein Infekttionsrisiko. Darüber hinaus enthält rohes Fleisch durchaus Parasiten, die auf die Katze übergehen können, beispielsweise Toxoplasmose und Trichinose,
Ein weiteres großes Problem ist die Kreuzkontamination: Manche Erreger gehen nahtlos von der Katze auf den Menschen über. Dies geschieht beispielsweise, wenn Arbeitsflächen in der Küche nach der Zubereitung des Katzenfutters nicht penibel genug gereinigt werden. Des Weiteren besteht die Gefahr, dass im Kot der Katze ausgeschiedene Erreger auf den Halter übergehen. Insofern ist Rohfleisch für die Mieze tabu, wenn im Haushalt Personen Kinder und ältere Menschen leben bzw. solche, die ein geschwächtes Immunsystem haben,
Welches Rohfleisch dürfen Katzen fressen?
Die gute Nachricht für Fans natürlicher Fütterung: Im Prinzip dürfen unsere Stubentiger jede Art von rohem Fleisch zu fressen bekommen. Die Betonung liegt hierbei allerdings auf „im Prinzip“. Bei rohem Geflügelfleisch besteht zumeist die Gefahr einer Verunreinigung mit Salmonellen, während etwa in Schweine-, Lamm- oder Wildfleisch vielfach Toxoplasmose und Trichinose „mitgeliefert“ wird. Wer auf Nummer sicher gehen will (schon im eigenen Interesse) sollte das Fleisch deshalb besser garen.
Übrigens gibt es selbst bei speziellen BARF-Produkten keine Garantie, 100 % sauberes Rohfleisch zu bekommen. Forscher der Universität Utrecht haben bei einer Untersuchung von 35 Produkten in 25 % der Waren E-Coli sowie in 20 % Salmonellen nachgewiesen. 43 % der Testprodukte enthielten sogar gefährliche Listerien, die für immungeschwächte Menschen hoch problematisch sind. In zweien kam zudem Toxoplasma gondii vor, ein Erreger, der das Gehirn befällt.
Ab wann dürfen Katzen rohes Fleisch essen?
Gerade bei Katzenkindern ist natürlich die Verlockung groß, ihnen mit möglichst artgerechter Fütterung einen guten Start ins Leben zu bescheren. Doch wer kein Risiko eingehen will, sollte gerade kleinen Katzen möglichst kein rohes Fleisch zu essen geben. Hier ist gegartes Fleisch sicher die bessere Variante – für Tier und Mensch.
Auf die Fütterung von Knochen sollte man besser verzichten, selbst wenn Katzen diese eigentlich problemlos fressen und verdauen können. Bei Knochen besteht die Möglichkeit, dass diese zersplittern und dann womöglich die inneren Organe der Katze verletzen.
Zubereiten von rohem Fleisch für Katzen
Wer seinem vierbeinigen Liebling dennoch gerne mal einen leckeren Happen rohres Fleisch füttern möchte, sollte einige grundsätzliche Vorsichtsmaßnahmen beachten:
- Die Zubereitung der Fleischmahlzeit sollte in einem abgeschlossenen Raum erfolgen.
- Trage dabei Handschuhe.
- Reinige im Anschluss wirklich gründlich die Arbeitsflächen sowie die benutzen Utensilien.
- Füttere deiner Katze das rohe Fleisch auf einem leicht zu reinigenden Untergrund; mache sofort danach die Futterstelle sowie Näpfe ebenfalls penibel sauber - mit wirklich heißem Wasser.
Frischfleisch für Katzen: Ausgewogenheit ist das A und O
Auch wenn unsere Samtpfoten im Prinzip reine Fleischfresser sind, sollte man als Halter dennoch der Versuchung widerstehen, ihnen nur noch Fleisch zu füttern. Nur eine wirklich ausgewogene Ernährung hilft, mögliche Mangelerscheinungen zu vermeiden. Auch wilde Katzen fressen schließlich nicht nur permanent rohes Fleisch.