Was ist eine Maikatze?
Der Begriff Maikatze bezeichnet nicht etwa eine bestimmte Katzenrasse, sondern ist eine umgangssprachliche Bezeichnung für im Frühling geborene Katzen. Dabei muss das Maikätzchen nicht zwingend im Monat Mai geboren sein, sondern kann auch schon im März oder April das Licht der Welt erblickt haben. Streng genommen handelt es sich also um Frühlingskatzen, jedoch hat sich der Begriff der Maikatze im Sprachgebrauch durchgesetzt.
Woher stammt der Mythos der Maikatze?
Den Maikatzen werden viele positive Eigenschaften zugeschrieben. Sie gelten im Volksmund als besonders robust und gesund. Der gute Ruf der Maikatze basiert auf einer alten Bauernweisheit. Katzen lebten früher vor allem auf Bauernhöfen und wurden zur Mäusejagd eingesetzt. Sie lebten als Freigänger und mussten sich ganzjährig selbst versorgen. Im Frühling geborene Katzen hatten auf dem Hof stets bessere Überlebenschancen, weil das natürliche Futterangebot im Sommer größer ist.
Im Herbst geborene Katzen hingegen hatten weniger Zeit, sich auf den kalten Winter im Freien vorzubereiten. Somit galten Herbstkatzen als schwächer und krankheitsanfälliger und der Mythos der robusten Maikatze verfestigte sich.
Maikatze oder Herbstkatze?
Der Mythos, dass Maikatzen besser sind als Herbstkatzen, hält sich bis heute. Wer sich eine Katze anschaffen möchte, erhält häufig die Empfehlung, ein im Frühling geborenes Kätzchen zu wählen. Viele Katzenzüchter werben daher sogar damit, wenn sie Maikatzen abzugeben haben.
Die alte Bauernweisheit ist zwar nachvollziehbar, trifft aber höchstens auf wild lebende Katzen zu.
Warum spielt der Mythos Maikatze heute keine Rolle mehr?
Anders als bei früheren Hofkatzen hängen das Wohl und die Überlebenschancen heutiger Hauskatzen nicht mehr von den Jahreszeiten, den Außentemperaturen und dem natürlichen Futterangebot ab. Selbst Freigängern steht heute in der Regel ein warmer Schlafplatz im Haus zur Verfügung und der Mensch sorgt ganzjährig dafür, dass die Samtpfote genug Futter, Wärme und Streicheleinheiten bekommt.