Wamiz informiert in Zusammenarbeit mit einer Verhaltensberaterin für Katzen über die Beziehung Ihrer Stubentiger zu derem Futter. Um zu verstehen, wie Katzen ihr Fressen wahrnehmen, müssen wir einen Blick auf ihre Vorfahren, die Wildkatzen, werfen.
Der halbleere Fressnapf
In der freien Natur also weiß die Wildkatze nicht, ob sie jeden Tag die zwanzig Beutetiere finden wird, die sie pro Tag fressen muss, um satt zu werden. Sie entwickelt gegenüber ihrer Ernährung eher eine pessimistische Einstellung: Diese Katze geht immer davon aus, dass sie nicht genug Futter haben wird. Also muss sie mit dem Vorlieb nehmen, was sie finden kann, und selbst wenn sie keinen Hunger mehr hat weiterfressen. Wenn morgen ein oder zwei Mäuse fehlen, hat sie so vorgesorgt!
Kommen wir also zurück zu unserer Mieze, die noch viele Instinkte von ihren Vorfahren hat. Und der Instinkt bezüglich der Ernährung bleibt der Pessimismus: Ein halbvoller Futternapf in unseren Augen erscheint ihr immer halbleer!
20 kleine Mahlzeiten am Tag
Da die Wildkatze ca. 20 Beutetiere pro Tag braucht, benötigt eine Hauskatze entsprechend auch etwa 20 Mahlzeiten am Tag. Wenn man ihr 2 oder 3 Mal im Laufe eines Tages Futter gibt, reicht das nicht aus: die meisten Katzen werden sich auf ihren Fressnapf stürzen und ihn direkt leeren, wie die Wildkatze es in schweren Zeiten tun würde, und danach fordert sie schnell mehr Futter. Die Ernährungsweise, die wir ihr antrainieren wollen, wird so für unsere Katze wie auch für uns schnell unhaltbar…
So kann sie ihren eigenen Rhythmus finden und beschränkt selbst die aufgenommene Menge an Futter. Das ist unmöglich, wenn man der Katze eine bestimmte Nahrungsmenge und eine bestimmte Anzahl an Mahlzeiten auferlegt. Eine Katze, die auf Diät gesetzt wird, weil sie als zu dick angesehen wird, nimmt niemals ab, wenn man ihre Mahlzeiten und die Mengen an Futter beschränkt.
Eine Katze, die in ihrer Nahrungsaufnahme eingeschränkt ist, wird sich tagelang „vollfressen”, wenn man ihr einen ständig gefüllten Fressnapf zur Verfügung stellt. In den darauffolgenden Wochen wird sie sich aber selbst regulieren. Also keine Panik - man muss sich trauen, seiner Katze zu vertrauen und nicht gegen ihre Instinkte angehen, indem man die Anzahl ihrer Mahlzeiten wie bei einem Menschen einschränkt, denn schließlich ist sie keiner (in diesem Fall kann es zu einer anderen Verhaltensstörung kommen, die sich schnell verschlimmern kann: Stress).
Ein paar grundlegende Regeln
Wenn Sie eine Katze adoptieren, sollten Sie sich die richtigen Reflexe angewöhnen:
- Denken Sie daran, ihren Fressnapf jeden Tag bis zum Rand zu füllen
- Es ist besser einen kleineren, aber vollen Fressnapf zu verwenden als einen großen, „halbleeren”
- Beschränken Sie die Anzahl von Mahlzeiten nicht und stellen sie der Katze lieber einen ständig gefüllten Fressnapf zur Verfügung
- Wenn Ihre Katze abnehmen soll, versuchen Sie nicht, die Anzahl ihrer Mahlzeiten einzuschränken