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Katze kratzt Mensch
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Katzenkratzkrankheit – wie gefährlich ist sie für Menschen?

von Nina Brandtner

am aktualisiert

Anders als der Name vermuten lässt, handelt es sich bei der „Katzenkratzkrankheit“ um eine Erkrankung des Menschen. Lesen Sie hier das Wichtigste rund um Symptome, Therapie und effektives Vorbeugen.

Katzenkratzkrankheit bei Menschen: Was ist das?

Die Katzenkratzkrankheit ist eine durch das Bakterium Bartonella henselae oder Bartonella clarridgeiae hervorgerufene Infektion.

Die Überträger auf den Menschen sind fast immer Katzen, die engen Kontakt zum Zweibeiner hatten.

Der französische Kinderarzt Robert Debré gab der Krankheit ihren Namen „maladie des griffes du chat“, weil die Symptome nach Kratzverletzungen auftraten. Doch auch Bisse oder Ablecken können die Bakterien übertragen.

Infizierte Samtpfoten selbst zeigen keine oder kaum ausgeprägte Symptome. Unter Beobachtung von Forschern hatten einige infizierte Tiere weniger Appetit oder erhöhte Temperatur. Im Alltag ist dies für Katzenhalter kaum festzustellen.

Bakterium der Katzenkratzkrankheit

Bartonella henselae, das Bakterium der Katzenkratzkrankheit
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Auch bei den meisten Menschen geht die Katzenkratzkrankheit mit wenigen Symptomen einher. Weitere Bezeichnungen für die sie sind: „Katzenkratzfieber“, „Katzenkratzlymphadenitis“ oder die englische Bezeichnung „cat scratch disease“.

Wie ansteckend ist die Katzenkratzkrankheit?

Infizierte Katzen übertragen die Bakterien durch Kratzen, Beißen und Lecken auf den Menschen. An die Krallen gelangt das Bakterium zum Beispiel, wenn die Samtpfote sich kratzt. Das tun viele Überträger-Katzen, denn: Das Bakterium gelangt durch Flöhe in ihren Körper. Haben Menschen eine kleine Hautwunde und die Katze leckt darüber, kann der Mensch sich infizieren.

Schätzungen gehen davon aus, dass zehn Prozent oder mehr aller Katzen in Deutschland das Bakterium in sich tragen. Ob Flöhe die Katzenkrankheit direkt auf den Menschen übertragen können, ist ungewiss. Vereinzelt gibt es Personen, die die Katzenkratzkrankheit bekommen, ohne Kontakt zu Vierbeinern gehabt zu haben.

Am häufigsten sind jedoch Kinder betroffen.

Denn sie haben engen Kontakt zu im Haushalt lebenden Katzen und noch kein ausgereiftes Immunsystem. Da die Erkrankung nicht von Mensch zu Mensch übertragbar ist, ist die Katzenkratzkrankheit selten.

Kind mit Katze

Kinder sind am häufigsten von der Katzenkratzkrankheit betroffen
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Symptome der Katzenkratzkrankheit: Lymphknoten testen

Der Katzenkratzkrankheit geht fast immer eine Kratzverletzung, ein Biss oder enger Katzenkontakt in Kombination mit einer kleinen Wunde voraus. Die Symptome beim betroffenen Menschen beginnen drei bis zehn Tage nach dem Kontakt. Hierzu gehören:

  • eine erbsengroße Papel oder ein Knötchen an der verletzten Stelle
  • Schwellungen der Lymphknoten am Hals oder den Achseln
  • leichtes Fieber und Schmerzen
  • Appetitlosigkeit
  • Unwohlsein

Bei bis zu 14 Prozent der Erkrankten zeigen sich weitere Symptome:

  • Bindehautentzündung mit tastbaren Knötchen
  • neurologische Symptome wie Krämpfe, Lähmungen
  • schwere Glieder- und Kopfschmerzen

Lymphknoten

Geschwollene Lymphknoten gehören zu den Symptomen der Katzenkratzkrankheit
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Für Risikogruppen gilt besondere Vorsicht: Menschen mit Herzklappenschäden können durch die Katzenkratzkrankheit eine Herzinnenhautentzündung bekommen. Bei AIDS-Patienten kann die Erkrankung lebensgefährlich werden, weil das Immunsystem sie nicht bekämpfen kann. Bartonella henselae kann bei ihnen eine bazilläre Angiomatose auslösen. Dabei handelt es sich um eine Hauterkrankung, die mit großflächig verteilten rötlichen Papeln oder Knötchen einhergeht.

Auch die Organe können von einem schweren Verlauf betroffen sein. Es kann zu Leberschäden oder einer Hirnhautentzündung kommen. Auch eine Blutvergiftung kann bei immungeschwächten Personen auftreten.

Katzenkratzfieber: Diagnose durch Blutwerte und Co.

Zuerst wird der Humanmediziner den Patienten gründlich untersuchen. Hierzu gehört, möglichen Kontakt zu Katzen zu klären. Außerdem wird der Arzt die geschwollenen Lymphknoten sowie die Wunde betrachten.

Doch ohne Gewebe- oder Blutprobe ist die Diagnose nicht zu stellen. Meist nutzt der Arzt hierfür eine Blutprobe. Denn wird der Körper von Bakterien angegriffen, formuliert das Immunsystem hierauf eine passende Antwort: die Antikörper. Der Arzt kann bei Verdacht auf die Katzenkratzkrankheit das Blut auf Antikörper testen.

Katze hat gekratzt

Wenn die Katze gekratzt hat, ist beim Arzt eine Blutprobe zur Bestatigung der Krankheit notwendig
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Eine weitere Möglichkeit besteht in einer Probeentnahme aus einem infizierten Lymphknoten. In dieser Probe sind die Bakterien nachzuweisen. Manchmal erfordert die weitere Abklärung eine Ultraschalluntersuchung der betroffenen Lymphknoten.

Katzenkratzkrankheit: Therapie

In den meisten Fällen heilt die Katzenkratzkrankheit ohne Folgen von alleine nach rund zwei bis drei Monaten aus.

Unterstützend können Betroffene die Infektionsstelle mit Wärme behandeln und bei Bedarf Schmerzmittel einnehmen. Gehen die Symptome nicht von selbst zurück, kann der Arzt Antibiotika verschreiben. Dies gilt auch für Risikogruppen mit geschwächtem Immunsystem. Diese Therapie erfordert Geduld: Antibiotika müssen über Wochen oder Monate eingenommen werden, um ihre Wirkung zu entfalten.

Übrigens: Auch Katzen können in Einzelfällen mit Antibiotika behandelt werden. Dies ist jedoch in der Regel nicht nötig.

Kratzer von Katze

In Einzelfällen bekommt auch die Katze selbst ein Antibiotikum
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Wie kann man der Katzenkratzkrankheit vorbeugen?

Für Katzenfreunde ist eine gute Flohprophylaxe die beste Vorsorge hinsichtlich der Katzenkratzkrankheit. Da das Bakterium über die Flöhe in den Katzenkörper gelangt, ist dies ein wirksamer Schutz. Darum sind Wohnungskatzen-Halter einem geringeren Risiko als Freigänger-Halter ausgesetzt.

Personen mit Immunschwäche sollten mit ihrem Arzt besprechen, wie hoch die Risiken rund um die Katzenhaltung in ihrem individuellen Fall sind. Denn auch andere Erkrankungen sind durch Katzen auf den Menschen übertragbar.

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