Sie ist eine bei Katzen häufig unterschätzte Gefahr: Gelbsucht (medizinisch: Ikterus). Nicht jedem Halter ist bekannt, dass auch Katzen von dieser Stoffwechselerkrankung betroffen sein können – mit fatalen Folgen. Gelbsucht endet in den allermeisten Fällen tödlich, wenn sie nicht rechtzeitig behandelt wird. Aus diesem Grund ist hier ein schneller Gang zum Tierarzt entscheidend!
Umso wichtiger ist es, dass Freunde der flauschigen Samtpfoten die wesentlichen Indizien der Gelbsucht kennen. Je früher sie diese bemerken, desto besser ist es für ihr Kätzchen.
Symptome
Typische Anzeichen für eine Gelbsucht bei Katzen sind:
- Bei einer leichten Gelbsucht sind die Lederhaut und der Gaumen der Katze gelblich verfärbt.
- Bei einem schweren Verlauf sind die Iris der Augen, die normale Haut und die Schleimhaut ebenfalls gelb.
- Eventuell zusätzlich: Appetitlosigkeit, Erbrechen und Durchfall (dies ist abhängig davon, welche Krankheit die Gelbsucht auslöst)
Wer diese Symptome etwas bei seinem Stubentiger bemerkt, sollte dies unbedingt kurzfristig abklären lassen. Unbehandelt führt eine Gelbsucht bei Katzen fast immer zum Tod.
Ansteckend für Menschen?
Gelbsucht ist im eigentlichen Sinne keine Erkrankung, sondern ein Symptom, das einen Hinweis auf verschiedene Krankheiten geben kann. Typischerweise handelt es sich um folgende Problematiken:
- Erkrankung der Leber: Hier ist die Gelbsucht beispielsweise ein Hinweis auf eine Leberverfettung oder eine Hepatitis.
- Probleme mit der Galle: In diesem Fall kann eine Entzündung der Gallenwege der Auslöser sein oder ein gestörter Gallenabfluss.
- Zerfall der roten Blutkörperchen: Erkrankungen, die rote Blutkörperchen zerstören, gibt es verschiedene. Besteht der Verdacht, dass die Gelbsucht hieraus resultiert, muss über die Diagnostik herausgefunden werden, weshalb die roten Blutkörperchen genau zerfallen. Im Anschluss wird dann diese Erkrankung behandelt.
Gelbsucht ist bei Katzen in der Regel nicht ansteckend, da sie letztlich nur ein Symptom und nicht infektiös ist. Dadurch ist diese Erkrankung auch nicht auf Menschen übertragbar. Dem Tier zuliebe ist eine Abklärung durch den Tierarzt dennoch von großer Wichtigkeit.
Diagnose
Da die gelbliche Verfärbung klar erkennbar ist, lässt sich eine Gelbsucht auch von Laien meist relativ einfach identifizieren. Um allerdings herauszufinden, welche Erkrankung Auslöser für die Gelbsucht ist, sind diverse Tests nötig. Denn um die Gelbsucht in den Griff zu bekommen, muss die dahinterstehen Erkrankung behandelt werden.
Deshalb gehen die Tierärzte bei einem Gelbsucht-Verdacht meist mehrschrittig vor:
1. Schritt
Der Katze wird Blut entnommen und ein Blutbild wird erstellt. Ein wesentlicher Anhaltspunkt zur Diagnose ist eine Bestimmung der vorhandenen Anzahl der roten Blutkörperchen. Ist die Menge niedriger als normal, kann dies auf eine Bluterkrankung hindeuten.
Außerdem geben die ermittelten Leberwerte Auskunft darüber, ob möglicherweise die Funktion der Leber eingeschränkt ist.
2. Schritt
Um den Befund durch die Blutwerte abzusichern, erfolgt eine Ultraschalluntersuchung der Leber.
3. Schritt
Endgültige Gewissheit erhält der Tierarzt dann über die Entnahme einer Gewebeprobe (Biopsie).
Behandlung
Die gute Nachricht: Alle Erkrankungen, die eine Gelbsucht auslösen, sind behandelbar. Eine Fettleber beispielsweise kann durch eine Futterumstellung behandelt werden. Die Katze bekommt diätetisches Futter und Fett muss vermieden werden.
Bei einer Leberentzündung kommen dagegen Antibiotika zum Einsatz. Je nach Form der Entzündung werden zusätzlich möglicherweise Cortisone gegeben.
Sind dagegen Probleme mit der Galle der Auslöser für die Gelbsucht, sind diese mit Antibiotika, Glukokortikoiden und Ursodeoxycholsäure in den Griff zu bekommen.
Prognose
Wird die Gelbsucht schnell entdeckt und handelt es sich um eine eher leichtere Form, dann sind die Heilungschancen sehr gut. Problematisch wird es, wenn eine Gelbsucht erst spät erkannt wird. In diesem Fall sind Schädigungen der Leber möglich, die nicht mehr rückgängig zu machen sind.
Es ist also dringend anzuraten, bei gelblicher Verfärbung der Lederhaut und des Gaumens bei der Katze sofort einen Tierarzt aufzusuchen.
Gelbsucht bei Katzen vorbeugen
Wer es gar nicht erst soweit kommen lassen will, dass sein Kätzchen an einer Gelbsucht leidet, der kann tatsächlich Maßnahmen ergreifen. Im Zentrum steht hier vor allem eine gesunde Ernährung. Hierdurch lässt sich beispielsweise gut das Risiko der Entstehung einer Fettleber reduzieren. Vermeide also unbedingt Übergewicht bei deiner Katze bzw. werde aktiv, wenn dein Tierarzt anmerkt, dass deine Katze dringend Gewicht verlieren müsse.
Den anderen Ursachen für eine Gelbsucht kann man leider nicht so einfach vorbeugen. Aber auch hier gilt: Eine gesunde Ernährung, ein normales Körpergewicht und regelmäßige Tierarzt-Checks senken das Risiko für ernsthafte Erkrankungen deutlich.