Katzen mögen es ruhig
Vorweg: Die Boxen laut aufzudrehen ist keine gute Idee, wenn Samtpfoten im Haushalt leben. Denn unsere felinen Gefährten schätzen eine leise Umgebung. Kein Wunder:
Katzen hören somit wortwörtlich fast das Gras wachsen. Laute Geräusche sind den meisten ein Graus. Dazu zählen nicht nur Geschrei und der Staubsauger, sondern auch laute Musik. Darum ist es am besten, Musik nur in Zimmerlautstärke anzustellen, wenn Sie gemeinsam mit Ihrer Katze Musik hören möchten.
Für Katzen komponierte Musik
Einen echten Hit für Pelznasen haben Forscher der Universität Wisconsin landen können: speziell komponierte Musik für Katzen. Die Töne befinden sich teils in dem Frequenzbereich, in dem die Samtpfoten miteinander kommunizieren. Zusätzlich haben die Wissenschaftler Schnurrgeräusche in herkömmliche Melodien eingebettet. Das Ziel: eine Komposition, die sowohl Katzen als auch ihren Haltern gefällt. Das Projekt war ein voller Erfolg – zumindest für die pelzigen Testhörer: Die 47 Vierbeiner reagierten überdurchschnittlich stark und positiv auf die Spezialmusik. Einige kuschelten sich sogar an die Boxen. Zum Vergleich spielten die Forscher Werke großer Komponisten wie Bach oder Fauré. Hierauf zeigten die Vierbeiner jedoch keine nennenswerten Reaktionen.
Star der Katzenmusik: David Teie
Der bekannteste Komponist für „Katzenmusik“ nach dem beschriebenen Konzept ist David Teie. Der Cellist komponierte nicht nur für das Forschungsprojekt der Universität Wisconsin für Katzen. Er hat sogar zwei CDs namens „Music for Cats“ herausgebracht. In seine Werke integriert er Schnurren oder Sauggeräusche, die die Samtpfoten an die gemeinsame Zeit mit der Katzenmutter erinnern. Die Hauptmelodie tragen klassische Instrumente wie Celli. Auf YouTube können Sie sich einige Beispiele anhören, denn hier hat David Teie einen eigenen Kanal:
Vielleicht finden auch Sie Gefallen an dem entspannenden Sound für die Pelznasen! Falls nur Ihre Samtpfote begeistert ist, können Sie die Musik gezielt einsetzen. Beispielsweise, wenn Sie ihr eine Freude machen möchten oder sie längere Zeit alleinbleiben muss. Übrigens: Obwohl David Teie viele Katzen mit seiner Musik zum Schnurren bringt, hat er keine Samtpfote in seinem Zuhause. Der Tierfreund leidet an einer Katzenhaarallergie.
Welche Musik mögen Katzen noch?
So harmonisch die Katzenkomposition auch sein mag – vermutlich möchten Sie ab und an etwas anderes hören. Welche gängige Musik mögen unsere Samtpfoten? Hier gilt: Die Geschmäcker sind verschieden.
Viel hängt von der Prägung in den ersten Lebenswochen der Katze ab. Wächst sie in einem Haushalt auf, in dem viel Musik in angenehmer Lautstärke läuft, verbindet sie dies mit Positivem. Doch Fakt ist: Viele Katzen interessieren sich nicht für Musik. Wenn doch, kommt sanfte klassische Musik gut an. Prägnante Schlagzeuge und schnelle Beats finden die meisten Pelznasen hingegen zum Davonlaufen. Techno- und Heavy-Metal-Fans sollten also lieber mit Kopfhörer lauschen. Zumindest ist darauf zu achten, dass die Samtpfote vor dem „Lausch(er)angriff“ in ein ruhiges Zimmer oder den Garten entfliehen kann.
Mittlerweile bietet Spotify seinen Nutzern an, ihren Haustieren ihre ganz eigene, personalisierte Playlist zusammenzustellen - samt Namen und Foto des Vierbeiners.
Hier ein paar streichelzarte Musiktipps zum Anspielen für Ihre Samtpfote!
- Nicht nur der Titel ist vielversprechend: Sound of Silence von Simon and Garfunkel
- Ein Klassiker unter den Klassikern: Die vier Jahreszeiten von Antonio Vivaldi
- Zur Beruhigung: Entspannungsmusik zum Einschlafen
- Zarte Melodien: Klaviermusik zum Stressabbau
- Harmonischer Mix: The Mystic’s Dream von Loreena McKennitt
Probieren geht über Studieren: Rund um die klassische Musik können Sie viel testen – vom Flohwalzer bis zu Arien aus berühmten Opern. Gewaltige Kompositionen mit ganzer Orchesterstärke können jedoch zu viel für das empfindliche Katzenohr sein. Natürlich können Sie alternativ das Radio laufen lassen und schauen, wie Ihre Katze sich verhält. Balladen oder softer Pop könnten ihren Geschmack treffen. Auch sanfte Soundtracks von Spielen oder Filmen sind ein Genuss für manches Katzenohr.
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