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Katze faucht andere Katze an
© Shutterstock

Wenn der Haussegen schief hängt: Meine Katzen vertragen sich nicht!

von Nina Brandtner

am aktualisiert

Eines Tages kann man einfach nicht mehr ohne Katze leben, also schafft man sich eine an! Man arbeitet den ganzen Tag und ist davon überzeugt, dass die arme Katze sich zu Hause langweilt, also holt man sich nach reiflicher Überlegung noch eine zweite Katze, die ihr Gesellschaft leistet. Die Hoffnung ist groß, dass die beiden ein Herz und eine Seele werden...

Nach ein paar Tagen dicker Luft werden die beiden unzertrennlich. Es ist so niedlich, wie sie sich im Körbchen aneinander kuscheln!

Eines schönen Tages läuft allerdings eine streunende Katze vor der Terrassentür entlang, und die beiden Katzen fangen an, sich miteinander zu prügeln. Das Ganze geht so weit, dass man sie sogar dauerhaft voneinander trennen muss, denn sonst gehen sie sofort wieder aufeinander los und kratzen und beißen sich. Man denkt schweren Herzens an die Zeit zurück, in der die beiden noch das Körbchen miteinander teilten…

Natürlich ist das nur ein Beispiel, aber Verhaltensforscher hören solche Geschichten immer wieder. Warum ist das so?

Die Katze, ein einzelgängerisches Tier

Wir tendieren dazu, unsere Katzen zu vermenschlichen, und das ist auch ganz normal. Wir denken, dass sie denken, dass… Aber oft genug philosophieren wir an ihren tiefgreifendsten Gedankengängen vorbei.

95% der Katzen langweilen sich lieber alleine, als eine „Freundin” zu ertragen.

Man darf nie vergessen, dass die Katze ein einzelgängerisches Tier ist! Natürlich braucht sie in ihrem „Naturzustand” Kontakt zu ihren Artgenossen, um mit ihnen zu kommunizieren und sich fortzupflanzen, aber außerhalb davon braucht sie diese Begegnungen wirklich nicht und hat auch gar keine Lust dazu!

Katzen vertragen sich nicht: Prügelei bei der ersten Gelegenheit

Wenn wir eine neue Mieze mit nach Hause bringen, wird unsere alte Katze diese zwar tolerieren, um uns einen Gefallen zu tunm und mit ihr in Kontakt treten. Aber sobald sich eine Gelegenheit bietet, sich zu prügeln, nutzen die Katzen diese, und es ist oft schwierig genug, sie danach wieder zum Zusammenleben zu motivieren. Vor allem, wenn man sie aus Angst vor weiteren Auseinandersetzungen voneinander trennt!

Dieses Phänomen kann man in Gruppen von 2 bis 3 Katzen beobachten. Bei mehr Katzen geht es „cooler” zu und die Sache läuft wie am Schnürchen.

Fremder Geruch: Katzen vertragen sich plötzlich nicht mehr

Oft hinterlässt eine fremde Katze ihren Geruch.  Auch eine Katze, die aus dem Haus ausgebüxt ist, oder eine, die vom Tierarzt zurückkommt, riecht anders als zuvor. In solchen Fällen kann man sich nie sicher sein, ob die Reintegration der Katze, die zwischenzeitlich weg war, gut verläuft, vor allem, wenn die Hierarchie nicht klar geregelt ist.

Auch eine männliche Katze, die mit anderen unkastrierten Männchen zusammenlebt, kann bei ihrer Rückkehr von einer Paarung aufgrund des Geruchs von Weibchen und den Hormonen, die sie produziert, anders durften. Wenn sie sich den anderen unterwirft, ist alles in Ordnung, aber sonst kommt es zum Kampf.

Katzen vertragen sich nicht: Je mehr Katzen, desto besser

Man kann auch feststellen, dass es leichter ist, eine neue Katze zu bekommen, wenn man schon drei, vier oder mehr Stubentiger hat, als wenn man mit ein oder zwei Katzen zusammenlebt. Das ist nur logisch, denn der Neuankömmling kann es sich nicht erlauben, sich allein gegen einen ganzen Clan zu stellen! Also gibt er lieber klein bei und freundet sich mit allen an. Auch bei drei oder vier unkastrierten Männchen verläuft die Rückkehr von einer Paarung friedlich.

Es ist also in manchen Fällen einfacher und besser für das Wohlergehen des Tieres, nur eine Katze zu haben, oder aber mehr als drei für unser eigenes Wohlergehen.

Zwei Katzen zusammen leben zu lassen ist ganz bestimmt in den allermeisten Fällen am schwierigsten.

Katzen vertragen sich nicht: Was tun?

Es gibt immer Ausnahmen, wie zum Beispiel zwei Katzen, die von klein auf zusammengelebt haben. Solche Konstellationen sind aber wiederum auch am schwersten zu kitten, sollte ein Eindringling seine Nase durch die Tür stecken!

Man muss sich darüber im Klaren sein, dass Therapien 50-prozentige Erfolgschancen haben, wenn der Haussegen plötzlich schief hängt. Mit Pheromon-Spray hat man 10 Prozent Aussicht auf Erfolg und in den restlichen Fällen braucht es eine räumliche Trennung oder die Abgabe einer Katze, denn sie werden nie wieder friedlich zusammenleben!

Dasselbe gilt, wenn eine neue Katze ins Haus kommt und es sofort zu einer heftigen Auseinandersetzung kommt - in diesem Fall werden sich die Tiere nie vertragen.

Neue Katze: Das alte Tier daran gewöhnen

Also - Sie sollten besser zunächst alle anderen Möglichkeiten in Betracht ziehen, bevor Sie sich dazu entschließen, eine Gefährtin für Ihre Mieze anzuschaffen, die sich den ganzen Tag so schrecklich langweilt. Wenn Sie sich für eine weitere Katze entscheiden, sollten Sie ihre Ankunft im Voraus durch entsprechende Bachblüten und eine beidseitige olfaktive Vorbereitung ankündigen.

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