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Rasendünger

Ist es gefährlich, wenn Hunde Rasendünger essen?

© Shutterstock

Ist Rasendünger für Hunde giftig?

von Philipp Hornung

am aktualisiert

Experten für sattes Grün empfehlen, Gartenrasen mindestens zweimal im Jahr zu düngen. Doch kann Rasendünger für Hunde gefährlich sein? 

Ein gepflegter, sattgrüner Rasen ist für viele Hausbesitzer das Aushängeschild ihres Rasens. Damit das gelingt, kommt man meist nicht an Dünger vorbei. Und schon sitzen insbesondere Hundehalter zwischen zwei Stühlen. Für sie stellt sich die Frage, ob Rasendünger womöglich für ihren Hund giftig ist. Denn allzu oft probieren neugierige Vierbeiner gerne mal von unbekannten Dingen.

Die Antwort auf die Frage lautet leider: Ja. Aber es gibt gute Alternativen zu chemischen Düngemitteln. Wir geben Ihnen deshalb außerdem auch Tipps, wie Sie Ihren Rasen düngen, ohne dabei Ihr Haustier zu gefährden.

Ist Rasendünger für Hunde giftig?

Was das Gras sprießen lässt, kann Hunden – ebenso wie Kindern und Katzen – schaden. Leider hilft der Instinkt unseren Vierbeinern nicht weiter – einige neigen sogar dazu, Rasendünger zu fressen. Achten Sie darum darauf, Rasendünger hundesicher unterzubringen

Schau dir das an:

Bei für Hunde giftigem Dünger sind bereits geringe Mengen gefährlich. Diese kann ein kleiner Vierbeiner aufnehmen, wenn er mehrfach ein angesabbertes Plüschtier von der Wiese apportiert. Auf folgende Rasendünger sollten Hundebesitzer besser verzichten:

Rasendünger mit Unkrautvernichter

Unkrautvernichter „reinigt“ den Rasen vor zweikeimblättrigem Unkraut wie Löwenzahn. Rund zwei Tage nach dem Aufbringen sollten Sie den Rasen gründlich wässern. Erst im Anschluss dürfen Hunde, Katzen und Kinder wieder auf den Rasen. Sicherer ist es, keinen englischen Rasen anzustreben und etwas Abwechslung im Grasgrün zu tolerieren.

Rasendünger mit Moosvernichter

Diese Rasendünger enthalten oft Eisen-II-Sulfat, das in Verbindung mit Wasser – auch Speichel – Säure freisetzt. Hunde sollten rund zehn bis 14 Tage nicht auf behandelte Flächen. Vorher sollten Sie das abgestorbene Moos abharken und den Rasen gründlich wässern.

Giftig für Hunde: Rizinusschrot

Rizinusschrot stammt von Rizinus communis, einer beliebten Zierpflanze, die giftiges Rizin enthält. Rizinusschrot ist rund 15 Minuten lang bei 80 Grad Celsius zu erhitzen, um das Gift unschädlich zu machen – anschließend kann er als organischer Dünger oder sogar Viehfutter zum Einsatz kommen.

Rizinusschrot als Dünger machte vor einigen Jahren negative Schlagzeilen: Denn er war in einigen Düngemitteln nicht ausreichend erhitzt worden. Mehrere Hunde starben, nachdem sie davon gefressen hatten. Die meisten bekannten Marken verzichten seitdem auf Rizinusschrot. 

Doch bei No-Name-Herstellern sollten Sie genauer auf die Inhaltsstoffe schauen. In der Schweiz ist Rizinusschrot aufgrund der Risiken für Tiere seit 2014 als Düngemittel verboten.

Mineralische Langzeitdünger

Mineralischer Rasendünger enthält Stickstoffverbindungen oder Kaliumchlorid-Anteile, die gefährlich für Hunde sein können. Auch Blaudünger wie „Blaukorn“ zählt dazu. Wer nach dem Auftragen von mineralischem Dünger den Rasen gut wässert, reduziert die Gefahr. Die Pellets liegen dann dicht auf der Oberfläche auf. 

Beobachten Sie Ihren Hund dennoch in den ersten Tagen gut. Vor allem junge Hunde neigen dazu, die Pellets gezielt zwischen den Halmen zu erschnüffeln. Noch sicherer ist es, wenn Sie den Dünger in den Rasen einarbeiten

Versierte Gärtner nutzen keine mineralischen Dünger für Rasen, denn diese lassen die Bodenfauna verarmen. Wer Kübelpflanzen mit Blaukorn und Co. düngt, sollte darauf achten, dass Hunde nicht aus dem zugehörigen Untersetzer trinken.

Nach Rasendünger: Wie lang darf der Hund den Rasen nicht betreten?

Die Zeit, die ein Hund nach der Ausbringung von Rasendünger die behandelte Fläche nicht betreten sollte, hängt von der Art des Düngers und den Herstellerangaben ab. Hier sind allgemeine Richtlinien, die Sie beachten können:

Granulatdünger (mineralisch oder organisch)

  • Wartezeit: Mindestens 24 bis 48 Stunden nach dem Auftragen oder bis der Dünger gut eingewässert ist und vollständig in den Boden eingezogen ist.
  • Warum? Die Gefahr besteht, dass Hunde Düngergranulat aufnehmen oder mit ihren Pfoten in Kontakt kommen, was bei manchen Düngern zu gesundheitlichen Problemen führen kann.

Flüssigdünger

  • Wartezeit: In der Regel 24 Stunden oder bis die Flüssigkeit vollständig eingezogen und die Fläche trocken ist.
  • Warum? Flüssigdünger können in größeren Mengen gesundheitsschädlich sein, wenn sie durch Lecken oder Hautkontakt aufgenommen werden.
Rasendünger Hund
Wer den Rasen düngt, sollte gut auf den Hund aufpassen (Irina Balabanova / Shutterstock)

Spezielle Langzeitdünger

  • Wartezeit: Je nach Produkt bis zu 48 Stunden, insbesondere bei Produkten, die eine stärkere chemische Wirkung haben.
  • Warum? Einige Langzeitdünger benötigen länger, um in den Boden einzusickern und sicher zu werden.

Unkrautvernichter + Dünger (Kombiprodukte)

  • Wartezeit: Mindestens 2–3 Tage oder länger, wenn der Hersteller dies empfiehlt.
  • Warum? Kombiprodukte enthalten oft chemische Bestandteile, die für Hunde besonders gefährlich sind.

Das sollten Hundehalter bei gedüngtem Rasen beachten

Eine gute Idee ist es, generell immer die Verpackung des gewählten Rasendüngers zu prüfen, da die genauen Empfehlungen, wann das Haustier wieder auf die Grünfläche darf, je nach Produkt variieren können.

Wässern Sie den Rasen außerdem nach dem Düngen gut, um Rückstände zu minimieren und die Einwirkung des Düngers zu beschleunigen. Lassen Sie Ihren Hund erst wieder auf den Rasen, wenn keine sichtbaren Düngerreste mehr vorhanden sind und die Fläche trocken ist.

Wenn Ihr Hund den Rasen vor Ablauf der Wartezeit betritt, reinigen Sie ihm sofort seine Pfoten und kontrollieren Sie, ob er Dünger aufgenommen hat.

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Hund isst Rasendünger: Vergiftungssymptome

Bei einer Vergiftung mit Rasendünger kann es zu unterschiedlichen Symptomen kommen. Besonders gefährdet sind junge und kleine Hunde, denn bei ihnen können bereits geringe Mengen gefährlich sein. Mögliche Symptome einer Vergiftung mit Rasendünger beim Hund sind:

Wenn Sie diese Symptome an Ihrem Vierbeiner beobachten, suchen Sie umgehend einen Tierarzt auf. Dies gilt außerdem, wenn der Hund apathisch oder lustlos wirkt.

Vermuten Sie, dass es sich um eine Vergiftung durch Rasendünger handelt, teilen Sie dem Tierarzt den Namen des Produkts mit.

Rasendünger Hund: Ungiftige Alternativen

Hundehalter möchten kein Risiko für ihre vierbeinigen Gefährten eingehen. Darum sollten sie auf organischen Dünger für den Rasen setzen. Er besteht ausschließlich aus natürlichen „Zutaten“ wie Mehl aus Horn, Knochen oder Federn. In seltenen Fällen findet sich Rizinusschrot in organischen Rasendüngern – auf diese sollten Sie verzichten.

Viele Hersteller bieten Bio-Rasendünger an, der sich optimal für Haustierbesitzer eignet. Auch Naturfreunde ohne eigenen Vierbeiner treffen damit eine gute Wahl. Denn Bio-Rasendünger hilft, eine Überdüngung zu vermeiden, ein gesundes Mikroklima zu wahren und so den Garten im ökologischen Gleichgewicht zu halten. In einem solchen Garten fühlen sich nicht nur Hunde, sondern auch Regenwürmer und Insekten wohl.

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