Hund hat Angst vor Gewitter: Was tun?

Wenn ein Gewitter aufzieht, reagieren viele Hunde ängstlich auf den lauten Donner und die plötzlichen Blitzlichter. Diese Angst vor Gewittern kann für den Hund äußerst stressig sein und erfordert besondere Aufmerksamkeit seitens des Halters. 

In diesem Artikel werfen wir einen Blick auf die Gründe, warum Hunde Angst vor Gewittern haben, und welche Maßnahmen Besitzer ergreifen können, um ihren Hunden zu helfen.

Hund hat Angst vor Gewitter: Warum?

Hunde sind von Natur aus empfindlich gegenüber starken Geräuschen und Veränderungen in ihrer Umgebung. Verschiedene Faktoren tragen dazu bei, dass sie Angst vor Gewittern entwickeln:

Der Donner ist oft stark genug, um selbst Menschen zu erschrecken. Für Hunde, deren Gehör ohnehin viel empfindlicher ist als das menschliche, ist dieser Lärm besonders beängstigend.

Blitzlichter, die plötzlich und unvorhersehbar auftauchen, können zusätzlich zur Angst beitragen. Diese visuellen Effekte verstärken die Unsicherheit des Tieres.

Hunde besitzen feine Sinne und nehmen Veränderungen im Luftdruck wahr, die vor einem Gewitter auftreten. Dieser Sinnesreiz kann ebenfalls Unruhe beim Hund auslösen.

Manche Hunde verbinden frühere negative Erlebnisse mit Gewittern. Solche Vorerfahrungen führen dazu, dass sie zukünftige Gewitter mit Furcht erwarten.

Hund hat Stress bei Gewitter: Gesundheitliche Überlegungen

Angst vor Gewittern kann auch gesundheitliche Aspekte umfassen, deshalb ist es wichtig, das Thema möglichst schnell und nachhaltig anzugehen. Langanhaltender Stress kann zu physischen und psychischen Problemen beim Hund führen und muss ernst genommen werden.

Gewitter-Angst bei Hunden: Was tun?

Es gibt verschiedene Strategien, um einem Hund während eines Gewitters zu helfen und seine Angst abzubauen.

Sichere Umgebung schaffen

• Fenster und Türen schließen: Das Schließen aller Fenster und Türen reduziert den Lärm von draußen erheblich.
• Rolläden herunterlassen: Dies hilft, die blitzenden Lichter zu blockieren und eine ruhigere Atmosphäre zu schaffen.
• Ruhigen Rückzugsort bieten: Ein gemütlicher Raum ohne viele Reize kann dem Hund Sicherheit bieten.

Richten Sie beispielsweise einen ruhigen, dunklen Raum ein, wo Ihr Hund sich zurückziehen kann. Decken Sie Fenster ab, um Blitze zu blockieren. Wenn Ihr Hund an eine Box gewöhnt ist, kann dies ein sicherer Ort für ihn sein. Legen Sie Decken und vertraute Spielzeuge hinein. Lassen Sie Ihren Hund Zugang zu Orten wie unter dem Bett oder hinter Möbeln, wenn er sich dort sicher fühlt.

Beruhigende Geräusche

Das Abspielen von leiser Musik oder sogenanntem „White Noise“ kann helfen, andere Geräusche zu überdecken und den Hund zu beruhigen.

Stellen Sie beispielsweise einen Ventilator oder ein Radio auf, um beruhigende Hintergrundgeräusche zu erzeugen. Spielen Sie ruhige, entspannende Musik oder spezielle beruhigende Musik für Hunde ab. Lassen Sie den Fernseher laufen, um die Geräusche des Donners zu überdecken.

Positive Verstärkung

Bei richtigem Verhalten sollte der Hund belohnt werden. Diese positive Verstärkung lenkt ihn ab und verknüpft ruhig bleiben mit positiven Gefühlen. Bleiben Sie ruhig und gelassen, um Ihrem Hund Sicherheit zu vermitteln. Seien Sie für Ihren Hund da und bieten Sie ihm Trost, ohne seine Angst zu verstärken. Streicheln Sie ihn sanft und sprechen Sie mit ruhiger Stimme.

Bieten Sie Ihrem Hund Spielzeug oder Leckerlis an, um ihn abzulenken und seine Aufmerksamkeit von dem Gewitter abzulenken.

Produkte zur Beruhigung

Es gibt verschiedene Produkte, die speziell entwickelt wurden, um ängstliche Hunde zu beruhigen:

• Thundershirt: Ein eng anliegendes Kleidungsstück, das durch leichten Druck beruhigend wirkt.

• Beruhigungsmittel: Natürliche Ergänzungsmittel wie Baldrian, Kamille oder spezielle Produkte für Hunde können helfen. Konsultieren Sie Ihren Tierarzt, bevor Sie Ihrem Hund irgendwelche Medikamente geben.

• Pheromonsprays: Produkte wie Adaptil enthalten synthetische Pheromone, die Hunde beruhigen können.

• Medikamentöse Optionen: In schweren Fällen kann ein Tierarzt Medikamente verschreiben, die dem Hund helfen, ruhiger zu bleiben.

Training und Verhaltenstherapie

Ein professionelles Training oder eine Verhaltenstherapie können langfristige Lösungen bieten:

• Desensibilisierungstraining: Dabei wird der Hund nach und nach an die Auslöser seiner Angst (Donner, Blitze) gewöhnt. Spielen Sie beispielsweise Aufnahmen von Gewittergeräuschen in geringer Lautstärke ab und erhöhen Sie diese allmählich, während Sie Ihren Hund mit Leckerlis und Lob belohnen.
• Konditionierungstechniken: Positive Assoziationen mit den angstauslösenden Faktoren werden aufgebaut. Bei einer Gegenkonditionierung werden die furchteinflößenden Geräusche des Gewitters mit positiven Erfahrungen, wie Spielzeit oder besonderen Leckereien, verknüpft.

Hund bei Gewitter unterstützen

Während eines Gewitters ist es wichtig, den Hund aktiv zu unterstützen. Der Halter sollte ruhig und gelassen bleiben. Hektik und Unruhe übertragen sich leicht auf den Hund. Spiele oder Lieblingsspielzeuge können dabei helfen, den Fokus des Hundes von seiner Angst abzulenken. Sanfte Berührungen und beruhigende Stimmen können dem Hund Wärme und Sicherheit vermitteln.

Angstbewältigung bei Gewitter: Langfristige Ansätze

Neben akuten Maßnahmen gibt es auch langfristige Ansätze, die die Angst vor Gewittern reduzieren können: Kontinuierliches Training stärkt das Vertrauen des Hundes in seine Umgebung und seinen Besitzer. Regelmäßiges Beobachten des Verhaltens ermöglicht es, schnell auf zunehmende Angst zu reagieren und Strategien anzupassen.

Ansonsten können bei sehr starker Angst auch Tierärzte oder Tierpsychologen spezialisierte Hilfe anbieten und individuelle Pläne erstellen.