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Zecke entfernen beim Hund: So wird es gemacht!

von Stephanie Klein

Am veröffentlicht

Eine Zecke entfernen beim Hund kann eine knifflige Angelegenheit sein. Dieser Artikel liefert nützliche Tipps und Do's & Don'ts bei der Zeckenentfernung.

Zu den Lieblingsbeschäftigungen im Alltag mit dem Vierbeiner gehören so einige Sachen – wie zum Beispiel gemeinsame Spiele. Zecken entfernen beim Hund hingegen zählt wohl zu den unangenehmsten Aufgaben. Vor allem, wenn der Hund zappelt beim Zecken entfernen oder der Parasit schwer zu greifen ist. 

Doch das sorgfältige und zeitnahe Herausziehen von Auwaldzecken, Gemeinen Holzböcken und Co. ist wichtig, um das Risiko einer Infektion zu reduzieren. 

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Zecken entfernen beim Hund: Ein großer Vorteil ist es, wenn der Hund dabei entspannt ist. (Iryna Kalamurza / Shutterstock)

Beim Hund eine Zecke entfernen: geeignete Hilfsmittel

Auf dem Markt gibt es unterschiedliche Hilfsmittel, die Zecken schnell einen Strich gegen die Rechnung machen. Wie so oft existiert keine Universallösung. Je nach der betroffenen Körperstelle und persönlichen Vorlieben des Besitzers kommen folgende Werkzeuge in Frage:

  • Eine Zeckenkarte hat das Format einer Scheckkarte, weist eine kleine Einkerbung auf und ist leicht im Portemonnaie mitzuführen. Sie eignet sich besonders für größere Zecken und flache Körperregionen. 
  • Die Zeckenzange eignet sich hervorragend für Bauch, Rücken, Brust, Nacken und Gliedmaßen. Bei Kunststoff-Zeckenzangen besteht jedoch durch den Druck eine erhöhte Gefahr, dass die Zecke gequetscht wird.
  • Handelsübliche Pinzetten sind hilfreich, da sie feine Enden haben und der Hundehalter selbst den Druck bestimmt. Mit ihnen lassen sich viele Zeckenentfernungen optimal durchführen.
  • Eine Splitterpinzette ist im Vergleich zur normalen Pinzette feiner und eignet sich gut zum Entfernen von sehr kleinen Zecken und Nymphen.

In einem gut ausgestatteten Erste-Hilfe-Set für Hunde sollte ein Werkzeug für die Zeckenentfernung enthalten sein. Es ist empfehlenswert, dieses während der Zeckensaison immer griffbereit zu haben. Besonders bei Ausflügen in der Natur darf das Hilfsmittel nicht fehlen.  

Einem Hund die Zecke entfernen: Schritt-für-Schritt-Anleitung

  1. Beginnen Sie – besonders bei langhaarigen Hunden – das Fell um den Zeckenstich zur Seite zu legen. Oft ist es für die Ziehung auch hilfreich, die Haut an der betroffenen Stelle etwas zu straffen.
  2. Setzen Sie dann die Zeckenzange oder die Pinzette senkrecht über der Zecke an.
  3. Greifen Sie nun das Ende des Hilfsmittels so nah wie möglich an der Haut des Hundes. So stellen Sie sicher, dass Sie die Zecke samt Kopf beim ersten Ziehen erfolgreich entfernen. Zusätzlich verhindern Sie auf diese Weise eine Zerquetschung der Zecke. 
  4. Zum Schluss sollte der Parasit mit einer gleichmäßigen und nicht ruckartigen Bewegung senkrecht vom Körper des Hundes herausgezogen werden. Falls dies nicht gelingt, kann eine behutsame Drehung hilfreich sein. 

Sonderfall Zeckenkarte: Dieses Hilfsmittel führen Hundebesitzer möglichst waagerecht an der Haut entlang, bis sich die Zecke in der Einkerbung befindet. Danach muss die Zeckenkarte nur noch angehoben werden. Im Idealfall haftet der lästige Parasit an der Karte und wird somit herausgezogen.

Zecke beim Hund entfernen ohne Zeckenzange, Pinzette und Co.

Wie entferne ich eine Zecke beim Hund, wenn ich kein Hilfsmittel zur Hand habe? In solchen Fällen können Sie den Blutsauger notfalls mit den Fingernägeln von Daumen und Zeigefinger herausziehen. Auch ein dünner Faden (z. B. Zahnseide), der zu einer Schlinge geformt und um das Beißwerkzeug gezogen wird, kann zielführend sein. 

Dennoch sind professionelle Zeckenwerkzeuge immer die bevorzugte Wahl. Zudem sollte nach einer Ziehung mit den Fingern eine besonders gründliche Reinigung der Hände mit anschließender Desinfektion erfolgen.

Zecke entfernen beim Hund: Kopf steckt noch fest – was tun?

Streng genommen handelt es sich nicht um den Kopf, sondern um das Beißwerkzeug, das bei einigen Zeckenentfernungen noch in der Haut zurückbleibt. Das Problem bei dieser Situation ist nicht in erster Linie der Fremdkörper selbst. Der Organismus des Hundes stößt die Überreste in den nächsten Tagen ab. Trotzdem ist es wichtig, die Stelle in den nächsten Tagen zu beobachten. Es kann sein, dass sich die Haut an der Stelle leicht entzündet. 

Problematisch ist die viuelmehr die Tatsache, dass die Zecke beim Herausziehen entzweit und somit gequetscht wurde. Im Todeskampf kann sich der Parasit übergeben und dabei gefährliche Erreger in den Organismus des Hundes freisetzen. Dadurch erhöht sich das Risiko einer Infektion. Aus diesem Grund ist es immer empfehlenswert, eine vollständige Ziehung der Zecke zu gewährleisten.

Wenn Überreste an der Stichstelle verbleiben, können Hundehalter diese mit Hilfe einer Splitterpinzette herausziehen. Bei Unsicherheiten und stärkeren Hautentzündungen sollten Hundebesitzer mit ihrem Liebling eine Tierarztpraxis aufsuchen.

Zecke entfernen: Hund und sich selbst zunächst beruhigen

Während routinierte Hundebesitzer die Situation in der Regel gelassen angehen, kann der Anblick einer vollgesogenen Zecke bei Neulingen Panik und Ekel auslösen. Das ist verständlich – schließlich haben sie auch Angst um ihr geliebtes Haustier und wissen um die potenzielle Infektionsgefahr. Allerdings müssen sich Hundehalter bemühen, ihre Emotionen nicht nach außen zu tragen. 

Die treuen Gefährten registrieren die Aufregung und können daraufhin ebenfalls unruhig und zappelig werden. Die Folge: Der Hund lässt sich die Zecke nicht entfernen und reagiert möglicherweise bereits beim Herausholen einer Pinzette nervös. Besser ist es, so wenig wie möglich auf den Hund einzureden und Ruhe auszustrahlen. Schon allein ein kurzes Ein- und Ausatmen kann hier Wunder bewirken!

Hinweis: Wenn ein Hund dazu neigt, in ähnlichen Situationen um sich zu schnappen, sollte vorher ein Maulkorb angelegt werden.

Hund Zecke entfernen Fell
Je schneller und vorsichtiger Zecken entfernt werden, desto besser (yingphoto / Shutterstock)

Zecken entfernen beim Hund: Je schneller, desto besser

Bei der Zeckenentfernung gilt: Nicht zögern, sondern möglichst sofort handeln. Doch warum ist das so wichtig? Borreliose-Bakterien beispielsweise befinden sich im Mitteldarm der Zecke. Es dauert eine gewisse Zeit (bis zu einigen Tagen), bis die Bakterien auf den Wirt – in diesem Fall der Hund – abgegeben werden. Wird der Parasit also frühzeitig entfernt, steigen die Chancen, dass sich das geliebte Haustier nicht mit Borreliose infiziert. 

Bei FSME-Viren ist das Zeitfenster einer Übertragung deutlich enger: Diese Viren gehen in der Regel schon nach wenigen Minuten auf den Vierbeiner über.

Am besten ist es natürlich immer noch, Zecken vor dem Stich im Hundefell ausfindig zu machen. Regelmäßige Kontrollen nach Aufenthalten im Freien bleiben unverzichtbar. Dieser Leitsatz gilt auch, wenn Sie Ihren Hund mit Zeckenmitteln behandeln. Selbst bei wirkungsstarken Präparaten gibt es leider keine Garantie!

Zecken bei Hunden entfernen – und danach?

Nach der Zeckenentfernung sollte die Stelle desinfiziert werden, um das Risiko für Infektionen und Komplikationen zu verringern. Viele Hundebesitzer fragen sich, wie sie nun die Zecke richtig entsorgen. Das ist eine berechtigte Frage. Die Parasiten sind äußerst zäh und es ist nicht einfach, sie zu eliminieren. 

Geeignete Methoden sind:

  • Hochprozentiger Alkohol (mind. 40 %) und Desinfektionsmittel töten Zecken ab.
  • Ein scharfer Gegenstand wie die Splitterpinzette selbst kann helfen, die Milben zu zerdrücken.
  • Beim Verbrennen mit einem Feuerzeug besteht für die robusten Parasiten keine Lebenschance.

Den geeigneten Methoden stehen leider immer noch viele vermeintliche Lösungen entgegen, von denen unbedingt abzuraten sind:

  • Zecken im Klo herunterspülen ist keine gute Wahl, da die Parasiten ganze drei Wochen unter Wasser überleben können.
  • Ein Zerdrücken mit dem Schuh ist auch keine Lösung. Die Milben überleben das meistens und schlimmstenfalls holen sich Hundehalter die Zecke von draußen mit ins Haus.

Noch ein letzter Schritt und dann ist das Thema Zeckenentfernung abgehakt: Beim Herausziehen der Plagegeister kommen Menschen gelegentlich mit der Körperflüssigkeit der Tiere in Berührung. Um sich selbst vor Erregern zu schützen, sollten Hundehalter nach dem Zecken entfernen gründlich die Hände waschen und Desinfektionsmittel verwenden.

Hund Zecke entfernen Innenohr
Sitzt eine Zecke an einer kniffeligen Stelle, ist ein Besuch beim Tierarzt ratsam (Mumemories / Shutterstock)

Zecken entfernen beim Hund: Hausmittel – ja oder nein?

Ist Zecken entfernen beim Hund mit Öl eine gute Idee? Auf diese Frage folgt ein klares Nein. Diese Methode – bei der die Zecke mit Öl beträufelt wird – erhöht das Risiko einer Infektion. Denn die Milbenart wird durch die Zufuhr von Öl gereizt und gibt möglicherweise Speichel in den Hund ab. Auf diese Weise kann sie gefährliche Erreger auf den Vierbeiner übertragen. Genauso läuft es auch beim Zeckenentfernen mit Alkohol oder Nagellackentferner ab. 

Am besten ist es, sich ein geeignetes Hilfsmittel zu schnappen und den Parasiten vollständig herauszuziehen. Viele Hausmittel verschlimmern nur noch die Situation. Falls die Ziehung nicht gelingt oder sich Hundeanfänger dies noch nicht zutrauen, ist ein Besuch beim Tierarzt notwendig.

Wenn es nicht klappt: Zecken beim Hund entfernen in der Tierarztpraxis

Manchmal stechen die Parasiten an einer besonders schwer zugänglichen Körperzone zu, sodass selbst erfahrene Hundehalter eine Tierarztpraxis aufsuchen müssen. Oder es befinden sich gleich mehrere Zecken am Hundekörper und das Risiko, nicht alle gleich beim ersten Versuch vollständig zu entfernen, ist zu hoch. Für solche Fälle ist der Tierarzt der richtige Ansprechpartner.

Für das Zecken entfernen beim Hund kommen Tierarztkosten im einstelligen oder unteren zweistelligen Bereich auf die Besitzer zu. Die Preise können je nach Aufwand und gewähltem Satz variieren. 

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