„Wahnsinn ist das!“ – In Bezug auf kurzschnauzige Hunde findet Deutschlands Hundetrainer Nummer eins, Martin Rütter, in seinem Podcast „Tierisch menschlich“ wieder klare Worte. Doch das in der Folge 71 besprochene Handy-Video der Hattinger Tierärztin Dr. Antje Mergens wirft noch einmal ein neues Schlaglicht auf die Dramatik der sogenannten Brachyzephalie.
Es zeigt eindrücklich, wie schwer es solche Hunde tatsächlich speziell bei der gerade herrschenden Sommerhitze haben. Denn nicht nur, dass ihre Nasenlöcher bereits so verengt sind, als würde man durch Strohhalme atmen müssen, auch der Rachen ist komplett verengt und alles deshalb „verklebt“. Sogar im Ruhezustand ist Atmen für brachyzephale Hunde eine extrem anstrengende Angelegenheit.
Psychoterror durch ständige Atemnot
Die Angst vor dem Ersticken ist bei diesen Vierbeinern ein ständiger Begleiter, weshalb Rütter hier kein Verständnis mehr hat:
„Es ist so traurig, es geht ja wirklich um den Psychoterror, den so ein Hund erlebt.“
Insofern kann der gebürtige Duisburger auch über die vermeintlich lustigen Instagram-Videos über im Sitzen schlafende Französische Bulldoggen gar nicht lachen. „Das ist so gemein und so eine schlimme Quälerei.“
Kann so etwas niedlich sein?
Alles nur, weil Menschen das sogenannte „Kindchen-Schema“ so niedlich finden und deshalb auch so aussehende Tiere mögen? Hier positioniert sich der TV-Hundeexperte ganz klar. In seinen Augen ist es schlicht „gemein und widerwärtig“ sowie „dramatisch“, so etwas „nicht zu sehen. Oder es zu ignorieren.“ Oder sogar „alle wissenschaftlichen Erkenntnisse zu ignorieren“ und zu behaupten: „Mein Mops, der atmet aber wirklich prima!“