Hund oder Wolf? Diese Frage beschäftigt Wissenschaftler auf der ganzen Welt schon seit Jahren in Bezug auf den Australischen Dingo. Jüngste Untersuchungen des Erbguts liefern endlich Antworten.
Der Dingo ist weder Hund noch Wolf. Oder besser gesagt: Er ist kein Wolf mehr, aber auch noch kein Hund. Das Geheimnis liegt im Erbgut der Dingos, welches schließlich 2014 nicht ohne Grund zum „interessantesten Genom der Welt“ gekürt wurde.
25 Forscher aus sechs Ländern haben das Erbgut von Sandy, der wohl bekanntesten Vertreterin der Australischen Dingos, mit dem von fünf Hunderassen und dem Grönlandwolf verglichen und sind zu einem erstaunlichen Ergebnis gekommen.
Dingos: Weder Wolf noch Hund
Dingos stehen evolutionär zwischen Hund und Wolf, unterscheiden sich jedoch genetisch „fundamental“ von beiden. Die Forscher gehen davon aus, dass sich Dingos schon in einem sehr frühen Evolutionsstadium von der Entwicklung zu unserem heutigen Haushund abgekapselt haben.
Dadurch wurden die Gene von modernen Haushunden durch menschliche Auslese geprägt, während sich die Dingos durch die Anpassung an ihr Lebensumfeld weiterentwickelt haben.
Ein prägnanter Beweis dafür ist das sogenannte Amylase-2B-Protein, das für die Verdauung von stärkehaltiger Nahrung zuständig ist. Während Dingos und Wölfe nur über ein Gen verfügen, das dieses Protein erzeugt, haben Haushunde gleich 20 davon.
Die Forscher erklären diesen genetischen Unterschied damit, dass sich Haushunde im Laufe der Domestizierung an stärkehaltige Nahrung z. B. in Form von Reis angepasst haben, während sich die wild lebenden Dingos größtenteils von magerem Fleisch ernähren.
Dingos sind erwachsene Hunde
Der Australier Barry Eggleton, hat das Dingo-Weibchen Sandy und ihre zwei Geschwister Didi und Eggie als Welpen gerettet und aufgepäppelt und ist heute stolzes Herrchen dieser unabhängigen Vierbeiner. Er vergleicht Haushunde gerne mit Kindern, während die Dingos die Erwachsenen sind, denn „sie brauchen uns nicht zum Überleben“.
Trotzdem seien die Tiere ebenso zahm und liebevoll wie unsere Haushunde. Er glaubt, die Menschen haben häufig ein falsches Bild von diesen „wundervollen Tier“:
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