Kaschmirpullover, Etro-Sonnenbrillen und Dior-Accessoires – was nach dem Kleiderschrank einer Millionärin klingt, ist die Garderobe eines Hundes! Samantha, eine Afghanische Windhündin aus Edinburgh (Schottland), ist zum umstrittensten Petfluencer der Social-Media-Welt geworden.
Unter dem Namen „Afghan Hound in the City“ wird die Hundedame in Luxusoutfits inszeniert, deren Kosten höher sind als so mancher Monatslohn. Doch während Tausende Fans von den perfekt komponierten Bildern schwärmen, schlagen Kritiker Alarm: Ist das noch süß – oder schon dekadent?
Ein Hund als Mode-Ikone
Samantha ist kein normaler Hund, das suggerieren jedenfalls die Aufnahmen von ihr. Jedes Foto ist durchkomponiert wie ein Vogue-Shooting: Die Windhündin posiert vor georgianischen Townhouses, auf windumtosten Hügeln der schottischen Highlands oder in britischen Luxus-Interieurs. Ihr seidiges Fell glänzt perfekt, das Kopftuch sitzt wie angegossen.
Hinter dem Account steckt Samanthas Sprecherin Bethany Plevri, die die „Stilgeheimnisse“ des vierbeinigen It-Girls verrät: „Ihr Stil vereint klassische Eleganz mit einem Hauch von verspielter Dramatik. Sie liebt zeitlose Silhouetten, opulente Texturen und alles, was sich schön im Wind bewegt.“
Samanthas Motto? „Stehe zu deiner Silhouette.“ Klingt wie aus einem Fashion-Magazin, nur dass es hier um einen Hund geht...
Beauty-Routine wie ein Supermodel
Zum perfekten Hunde-Auftritt gehört auch eine aufwendige Beauty-Routine! Feuchtigkeitsspendendes Shampoo, pflegende Spülung, die sorgfältig eingebürstet wird, Föhnen für Extra-Volumen und regelmäßiges Bürsten. Dazu lege Samantha Wert auf eine „gute Ernährung, tiefer Schlaf und eine dramafreie Lebenseinstellung“, wie Plevri erklärt.
Ihr Fell glänzt mehr als so manches Menschenhaar – und das ist offenbar Absicht. Denn Samantha trägt nur, was zu ihrer „starken Silhouette“ passt: Etro-Tücher mit Paisleymuster, Sonnenbrillen im Etromania-Stil, schwarze Pony-Taschen. Alles perfekt aufeinander abgestimmt.
Die Lieblingsmarken der Windhündin? „Gut gearbeitete Stücke, weiche Strickwaren, maßgeschneiderte Oberbekleidung und Accessoires mit Persönlichkeit“, so Plevri. Aktuell schwärmt Samantha angeblich für Designer Jonathan Anderson und seine Dior-Accessoires. Ein Hund mit Fashion-Meinung – willkommen im Jahr 2025!
Symbol für Dekadenz oder harmloser Spaß?
Doch nicht alle finden Samanthas Luxusleben charmant. Kritiker werfen die Frage auf: Ist es noch vertretbar, einem Tier Designer-Klamotten anzuziehen, während Tierheime überfüllt sind und echte Probleme ungelöst bleiben?
Tierschützer sehen in solchen Accounts eine gefährliche Entwicklung: Tiere werden zu Objekten degradiert, zu Werbeträgern für einen Lifestyle, der mit artgerechter Haltung nichts zu tun hat.
Andere hingegen verteidigen den Account als harmlose Unterhaltung. Samantha verkörpere Luxus, ohne Neid zu erzeugen, heißt es. Sie stelle Perfektion dar, ohne unnahbar zu wirken. Und anders als bei menschlichen Influencern gebe es keine Diskussionen über Körperbilder oder Authentizität.
Fest steht: Samantha spaltet die Gemüter.