Wir wussten schon immer, dass Hunde uns guttun. Sie trösten uns, sie bringen uns zum Lachen und zwingen uns an die frische Luft. Doch bisher dachten wir, das sei rein psychologischer Natur oder eine Folge von mehr Bewegung.
Forschende der Azabu University in Japan haben nun eine Entdeckung gemacht, die unseren Blick auf den „besten Freund des Menschen“ radikal verändern könnte.
Der mikroskopische Begleiter
Das Team um Takefumi Kikusui fand heraus, dass das Zusammenleben mit einem Hund messbar das orale Mikrobiom des Menschen verändert – also die Gemeinschaft der Bakterien in deinem Mund. Besonders bei Jugendlichen scheint dieser Effekt stark ausgeprägt zu sein. Aber sind diese „Hunde-Bakterien“ nun gut oder schlecht?
Um das herauszufinden, starteten die Wissenschaftler ein Experiment, das fast wie Science-Fiction klingt. Sie entnahmen Bakterien-Proben von jugendlichen Hundehaltern und übertrugen diese auf sterile Labormäuse. Zum Vergleich bekam eine andere Mäuse-Gruppe Bakterien von Jugendlichen ohne Hund.
Mäuse im Kuschel-Modus
Das Ergebnis verblüffte selbst die Experten: Die Mäuse, die das „Hunde-Halter-Mikrobiom“ erhalten hatten, veränderten plötzlich ihr Verhalten. Sie wurden sozialer, empathischer und verbrachten signifikant mehr Zeit mit ihren Artgenossen.
Die Studie, veröffentlicht im Fachjournal iScience, legt nahe: Bestimmte Bakterien, die durch den Kontakt mit Hunden auf uns übergehen, fördern sogenanntes „prosoziales Verhalten“. Es ist also nicht nur die emotionale Bindung, die dich glücklich macht – es ist eine handfeste biologische Symbiose. Ähnlich wie bei der bekannten Darm-Hirn-Achse scheinen auch Mikroben im Mund Signale zu senden, die unsere Psyche stabilisieren.
30.000 Jahre Partnerschaft
Für dich als Hundehalter ist das die ultimative Bestätigung: Dein Bauchgefühl (und deine Bakterien!) hatten schon immer recht. Seit rund 30.000 Jahren entwickeln sich Mensch und Hund gemeinsam weiter. Wir teilen nicht nur das Sofa und unser Essen, sondern offensichtlich auch unsere kleinsten Mitbewohner.
Wenn dein Hund dir also das nächste Mal ein feuchtes Küsschen gibt, denk daran: Er macht dich nicht schmutzig – er impft dich vielleicht gerade mit einer kleinen Dosis Glück und Sozialkompetenz.