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Retter suchen nach dem Hund im DAchsbau
© Stefan Bollmann / pirsch.de

71 Stunden lebendig begraben: Aus 3 Metern Tiefe hören die Retter endlich ein Signal!

von Stefanie Gräf

Am veröffentlicht

Das THW rückte mit Spezialgeräten an, doch nirgends ist ein Lebenszeichen. Erst als niemand mehr daran glaubt, geschieht das Wunder in 3 Metern Tiefe!

Es sind Momente, in denen die Welt stillzustehen scheint… In vollkommener Dunkelheit liegen. Um einen herum nur feuchter Lehm, drückende Enge und Kälte. Man verliert jedes Zeitgefühl. Eine Stunde vergeht, ein Tag, zwei Tage. Genau dieser Horror wurde am Nikolaustag Realität – unfassbare 71 Stunden lang.

Am 6. Dezember passiert es bei einer Jagd in der Region Hannover: Von einer Sekunde auf die andere verschwindet ein vierjähriger Jagdterrier in einem riesigen Dachsbau. Erst sind alle noch guter Dinge, stehen vor dem Erdloch, warten und rufen. Als der Hund nicht wieder erscheint und auch kein Geräusch zu hören ist, bricht Panik aus.

Hund in Dachsbau verschollen

Die Verzweiflung wächst mit jeder Stunde, die verstreicht. Schließlich rückt das Technische Hilfswerk (THW) an und es keimt vorsichtige Hoffnung auf. Die Retter nutzen Geofone, um das Piepen des GPS-Trackers am Halsband des Terriers zu orten. Doch der harte Boden und Wasseradern lenken die Schallwellen ab, sodass sogar die moderne Technik versagt!

Als die Retter schließlich abends unverrichteter Dinge abziehen müssen, bricht für den Hundehalter die Welt zusammen. Der Gedanke, dass sein Vierbeiner dort unten gerade dabei ist, langsam und qualvoll zu verenden, zerreißt einem das Herz.

Plötzlich wieder Hoffnung!

Doch Aufgeben ist keine Option. Am Dienstagmorgen, nach drei qualvollen Nächten, wird ein letzter Versuch gewagt. Ein spezialisierter Bauhund wird in den Dachsbau geschickt. Und dann passiert das Wunder, an das der Verstand kaum noch glauben will: Ein dumpfes Bellen dringt aus dem Erdreich nach oben!

Vorsichtig gräbt sich ein Bagger 2,70 Meter tief in den harten Boden. Meter um Meter frisst sich die Schaufel nach unten. Bei jeder Bewegung der Maschine zittern die Helfer, immer in Sorge, den Hohlraum zum Einsturz zu bringen.

Der Moment der Erlösung

Um 9:45 Uhr ist es endlich so weit. Hände greifen in die Erde und ziehen die Hündin ans Tageslicht. Sie ist völlig dehydriert, das Gesicht gezeichnet von Verletzungen – aber sie atmet. Ihrem Herrchen und den Rettern fällt in dem Moment ein zentnerschwerer Stein vom Herzen.

Hund aus Dachsbau gerettet
Der Jagdterrier ist wohlauf! (Stefan Bollmann / pirsch.de)

Was bleibt, ist die unendliche Erleichterung und eine Lektion, die sich tief einbrennt: In solchen Gebieten brauchen Jagdhunde spezielle Bausender, die auch tief unter der Erde funktionieren. Um solche tagelangen Torturen zu vermeiden.

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