Es war ein Moment, der Fernsehzuschauern im ganzen Land einen kalten Schauer über den Rücken jagte. Als der WDR im Sommer das Schicksal des jungen rumänischen Mischlings Elpis in der Sendung „Tiere suchen ein Zuhause“ vorstellt, müssen die Moderatoren eine Warnung aussprechen!
„Achtung: Jetzt kommen schlimme Bilder!“, heißt es. Was dann über die Bildschirme flimmert, ist das Zeugnis grausamster Tierquälerei.
Elpis hatte jede Hoffnung aufgegeben
Elpis, dessen Name aus dem Griechischen kommt und „Hoffnung“ bedeutet, sieht zu diesem Zeitpunkt aus, als hätte er jede Hoffnung längst aufgegeben. Er sitzt mit eingezogenem Kopf auf einer Decke, der Blick leer und voller Panik.
Sein Körper ist übersät mit Narben. Besonders schockierend: ein dicker, kahler Streifen auf der Schnauze, der sich durch sein Gesicht zieht.
Wahrscheinlich mit Säure verätzt oder verbrüht
Die Tierschützer aus dem Tierheim Bad Salzuflen, die ihn aus den Fängen seines Peinigers retteten, äußern einen schrecklichen Verdacht: Der damals einjährige Hund wurde wahrscheinlich verätzt oder mit kochendem Wasser verbrüht. „Er ist schwerst misshandelt worden, beinahe hätte er nicht überlebt“, berichtet Sandra M. vom Tierheim.
Das Veterinäramt beschlagnahmt das Tier, doch die seelischen Wunden sitzen tiefer als die körperlichen. Elpis ist traumatisiert. Sobald sich ein Fremder nähert, erstarrt er zur Salzsäule. An Spaziergänge oder gar an eine Leine ist nicht zu denken – die Angst sitzt zu tief. Er ist ein Hund, der buchstäblich durch die Hölle gegangen ist.
Das Video, das alles verändert
Doch Wunder geschehen, wenn man ihnen Zeit gibt. Am 7. November taucht auf der Facebook-Seite des Tierheims ein neues Update von Elpis auf. Deses Video rührt seither Tausende zu Tränen, aber diesmal vor Freude!
Wer den Clip sieht, glaubt kaum, dass es derselbe Hund ist. Man erkennt Elpis kaum wieder. Nicht wegen der Narben – die wird er immer tragen –, sondern wegen seiner Ausstrahlung. Der Hund, der einst vor Angst erstarrte, fegt im Galopp durch einen Garten!
Endlich darf er einfach nur Hund sein
Das Video, das bereits knapp 11.000 Mal angesehen wurde, zeigt Elpis in seinem neuen Zuhause. Er hat Menschen gefunden, die ihn so nehmen, wie er ist. Und er hat das bekommen, was er am meisten brauchte: Sicherheit und Hundefreunde. Ausgelassen tobt er mit zwei „felligen Mitbewohnerinnen“ über den Rasen, spielt, rennt und freut sich.
Aus dem „Hund aus der Hölle“ ist ein fröhlicher Familienhund geworden. Das Tierheim schreibt dazu passend: „Vielen Dank an seine neuen Menschen, die ihm eine Chance geben.“ Elpis hat seinen Namen am Ende doch noch wahr gemacht: Die Hoffnung hat gesiegt.