Am 26. Mai, einem Montagnachmittag, dreht ein Spaziergänger seine Runde am Fun Park in Bockum-Hövel. Nichts deutet darauf hin, dass er gleich eine Entdeckung machen würde, die nicht nur ihn, sondern bald Tausende von Menschen im Internet erschüttern sollte.
Zwischen den geparkten Autos auf dem Parkplatz fällt sein Blick auf etwas, das dort definitiv nicht hingehört: ein Katzenklo, zugeklebt und verlassen. Dann hört er etwas... Leise Geräusche. Und sie kommen von innen!
Die Polizei rückt an
Der Spaziergänger reagiert richtig: Er alarmiert die Polizei. Denn in dem Behältnis befindet sich ein kleines, verängstigtes Kätzchen, wie er von außen sehen kann. Jemand hat das arme Tier eingesperrt, ausgesetzt und einfach hier auf dem Parkplatz zurückgelassen.
Und da das Katzenklo akribisch zugeklebt wurde, hatte es nicht einmal den Hauch einer Chance, sich aus dem Gefängnis selbst zu befreien.
Funny – das Opfer mit dem bitter-ironischen Namen
Als die Retter schließlich den improvisierten Käfig öffnen, bietet sich ihnen ein trauriges Bild: eine winzige Katze, höchstens ein Jahr alt, zusammengekauert in ihrem engen Gefängnis. Ihre großen Augen blicken verängstigt in die Welt, die sie so grausam behandelt hatte.
Das Tierasyl Hamm nimmt den kleinen Findling sofort auf. Dort bekommt die Samtpfote den Namen "Funny", in Anlehnung an den Ort ihrer Rettung – den Fun Park. Doch von Spaß war in ihrem bisherigen Leben nichts zu spüren...
Die Netzgemeinde tobt
„Sprachlos, wütend, enttäuscht“, so fühlen sich die Freiwilligen des Tierasyls Hamm vom Schicksal der kleinen Katze. Gefühle, die auch die User auf Facebook teilen. Dort bricht eine Welle der Empörung los.
Viele fordern härtere Strafen für Tierquälerei. Andere danken dem Tierheim für seine tägliche Arbeit an der Belastungsgrenze.
Vorsichtige Schritte in ein besseres Leben
Funny befindet sich derzeit in Quarantäne. Sie wird medizinisch versorgt, geimpft, gechipt und – falls nötig – kastriert. Noch ist sie scheu, misstrauisch, traumatisiert. Aber sie lebt.
Und mit etwas Geduld und viel Zuwendung darf sie in wenigen Wochen in ein neues Zuhause umziehen. Hoffentlich in eines, in dem sie wirklich willkommen ist. Vielleicht wird ihr Name ja doch noch Programm – mit der Unterstützung von neuen Haltern, für die Liebe, Respekt und Verantwortung keine leeren Worte sind.