An diesem speziellen Morgen ist die Frau mit ihrem Hund unterwegs. Alles ist noch friedlich. Doch mit einem Mal wird die Stille wurde jäh zerrissen. Ein Van kommt mit quietschenden Reifen vor ihr zum Stehen.
Im englischen Cheshire wird in diesem Moment eine harmlose Gassi-Runde für die Hundehalterin zur Szene eines Verbrechens, das jeden Tierfreund vor Wut kochen lässt. Was sie in einem Gebüsch findet, ist eiskalt von einer Familie entsorgt worden – wie wertloser Müll.
Box aus dem Auto geworfen
Die Frau bleibt stehen, verwundert über das abrupte Manöver. Doch was dann geschieht, dauert nur Sekunden: Das Fenster des Vans geht auf und jemand wirft mit voller Wucht eine Transportbox aus dem Wagen.
Sie landet krachend in einem Gebüsch am Wegesrand. Ohne auch nur einmal zurückzuschauen, gibt der Fahrer Gas und rast mit quietschenden Reifen davon.
Zitterndes Bündel voller Angst
Die Hundehalterin zögert keine Sekunde, denn sie hat ein ganz ungutes Gefühl. Sie rennt zu der Box – und tatsächlich: Als sie durch das Gitter hineinsieht, schneidet ihr die traurige Wahrheit mitten ins Herz. In der engen Kiste befinden sich keine Gegenstände, sondern Leben!
Fünf Augenpaare starren sie voller Todesangst an. Eng aneinandergepresst kauern dort zitternde Bündel aus schwarzem Fell: eine ganze Katzenfamilie. Eine Mama, zwei kleine Kätzchen und zwei weitere schwarze Katzen. Sie sind eiskalt ausgesetzt worden, gefangen in einer Kiste, ohne Chance zu entkommen.
„Das ist eine entsetzliche Tat“
Die Spaziergängerin wird in diesem Moment zum Schutzengel. Sie nimmt die traumatisierte Familie mit nach Hause und alarmiert sofort die englische Tierschutzorganisation RSPCA. Die Experten bringen die Tiere umgehend in das Tierhospital von Manchester.
Die Diagnose dort ist niederschmetternd. „Diese Katzen sind sehr zahm, sie sind keine Streuner“, erklärt Caren Goodman von der RSPCA im Gespräch mit The Dodo. Sie kennen Menschen – und wurden von ihnen verraten. Während zwei der Katzen körperlich gesund wirken, sind die Katzenmama und ihre Babys gezeichnet. Die Mutter ist stark abgemagert, ihre beiden Jungen leiden an schmerzhaften Augenentzündungen.
„Katzen, und besonders so junge Kätzchen, zu dieser Jahreszeit einfach in die Kälte zu werfen, ist eine entsetzliche Tat“, betont Goodman.
Wurden sie entsorgt, weil sie schwarz sind?
Der Fall wirft ein Schlaglicht auf eine traurige Statistik. Alle fünf Samtpfoten sind schwarz. Tatsächlich landen schwarze Katzendreimal häufiger im Tierschutz als ihre bunten Artgenossen, schlicht und ergreifend, weil viele Menschen noch immer abergläubisch in Bezug auf die dunklen Stubentiger sind.
Ob die Farbe der Grund für diese herzlose Tat war, wissen nur die Täter im Van. Doch eines ist sicher: Dank der aufmerksamen Passantin sind diese fünf Seelen nun in Sicherheit. Sie werden aufgepäppelt, medizinisch versorgt und lernen hoffentlich bald, dass nicht alle Menschen so grausam sind wie jene in dem davonrasenden Lieferwagen.