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Nachts um 1:30 Uhr in Hamburg-Harburg: Ein Blick in einen Karton rettet 5 Leben!

Nachts um 1:30 Uhr in Hamburg-Harburg: Ein Blick in einen Karton rettet 5 Leben!

von Stefanie Gräf

Am veröffentlicht

Maretstraße, 1:30 Uhr. Ein einsamer Schuhkarton steht dort im Dunkeln. Niemand ahnt aufgrund des harmlosen Äußeren, was sich darin befindet.

Es ist die tiefste Nacht zum 15. November. Die Maretstraße in Hamburg-Harburg liegt verlassen da, eingehüllt in feuchte Dunkelheit. Das Thermometer zeigt gnadenlose fünf Grad – eine nasskalte Witterung, die langsam durch jede Kleidung kriecht. Um 1:30 Uhr ist hier kaum noch eine Menschenseele unterwegs. 

Doch genau diese Stille wird zum einzigen Glück für fünf winzige Seelen. Ein Passant entdeckt einen unscheinbaren Schuhkarton am Straßenrand. Was er darin findet, ist ein Bild des Grauens und der Hoffnung zugleich. Zusammengepfercht auf engstem Raum liegen fünf winzige Körper. 

Drama im Schuhkarton

Bei den Lebewesen handelt es sich um winzige Katzenbabys. Sie zittern. Sie sind kaum zwei Tage auf der Welt. Ihre Augen sind noch fest verschlossen, an ihren kleinen Bäuchen hängen sogar noch die Reste der Nabelschnur. Blind, taub und völlig wehrlos waren sie der Kälte ausgeliefert. Jemand hatte sie einfach wie Müll entsorgt und ihrem Schicksal überlassen.

Ein Wettlauf gegen den Tod 

Für die zwei weiblichen und drei männlichen Europäisch-Kurzhaar-Kätzchen ging es um Sekunden. Ohne die wärmende Mutter und ohne Nahrung schwebten die Tiere bei diesen Temperaturen in akuter Lebensgefahr. Die grausame Bilanz der ersten Untersuchung: Die Winzlinge litten bereits an schmerzhaften Blasenentzündungen, ihr Zustand war nur noch „gut bis mäßig“.

Doch das Schicksal meinte es gut: Der aufmerksame Finder handelte sofort und alarmierte die Retter. Inzwischen sind die Babys in Sicherheit. Auf einer privaten Pflegestelle werden sie nun rund um die Uhr liebevoll von Hand aufgepäppelt. „Zum Glück wurden sie rechtzeitig gefunden“, sagt Marieke Hochmann, Tierschutzberaterin beim Hamburger Tierschutzverein (HTV). „Wir hoffen sehr, dass diese Tat aufgeklärt wird.“

Das stille Leiden der Mutter 

Während die fünf Kleinen nun in warmen Decken liegen, spielt sich an einem anderen Ort vermutlich ein weiteres, unsichtbares Drama ab. Irgendwo da draußen ist eine Katzenmutter, der ihre Babys brutal entrissen wurden. Sie leidet nicht nur seelisch Höllenqualen: Wenn eine Katze direkt nach dem Werfen nicht mehr säugen kann, drohen lebensgefährlicher Milchstau und extrem schmerzhafte Entzündungen.

Für den Tierschutzverein steht fest: Das hier ist kein Kavaliersdelikt. Das Aussetzen von Tieren erfüllt den Straftatbestand nach Paragraf 17 Tierschutzgesetz – dem Täter drohen bis zu drei Jahre Haft. Der HTV hat Anzeige erstattet und setzt nun 500 Euro Belohnung für Hinweise aus, die zur Ergreifung der Verantwortlichen führen.

Jedes Detail zählt. Zeigen Sie Zivilcourage! Hinweise bitte sofort an die Polizei unter der Nummer (040) 4286-56789, an jede Polizeiwache oder direkt an die Tierschutzberatung des HTV.

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