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Tegeler See: Hund vergiftet durch Blaualgen
© Mo Photography Berlin / Shutterstock (Symbolbild)

Berlinerin geht mit Hund am See spazieren: Am Abend fängt das Drama an

von Stefanie Gräf

Am veröffentlicht

Nichts deutet zunächst darauf hin, dass diese Gassi-Runde anders sein könnte als andere. Doch sie endet unversehens in einer echten Tragödie.

Es hätte ein ganz gewöhnlicher Spaziergang am beliebten Tegeler See in Berlin-Reinickendorf sein sollen. Die grüne Oase im Norden der Hauptstadt ist perfekt zum Laufen, Spielen, Baden. Und viele Hundehalter nutzen die Wege um den See für Gassi-Gänge.

Doch an diesem Tag schlägt die Idylle für ein Frauchen in reines Entsetzen um. Kurz nach dem Ausflug zum See bricht ihr Vierbeiner plötzlich zusammen, kollabiert! Jede Hilfe kommt zu spät: Das Tier verstirbt noch am selben Tag. Ein unsichtbarer Feind lauerte im Wasser!

Versteckte Gefahr am Tegeler See

Denn es stellt sich heraus, dass es sich nicht um einen Einzelfall handelt. Das Ganze hat eine gefährliche Ursache und betrifft potenziell jeden Berliner Hundehalter.

Schau dir das an:

Nach Informationen des Bezirksamts Reinickendorf wies der Hund typische Symptome einer akuten Vergiftung auf – durch Blaualgentoxine. Er hatte offenbar mit Pflanzen am Ufer gespielt oder Wasser aus dem See aufgenommen.

Bereits 2017 wurden die Giftstoffe erstmals im Tegeler See nachgewiesen. Seither gab es immer wieder Todesfälle bei Hunden – doch viele Halter sind nach wie vor nicht ausreichend über die unscheinbare, aber hochgefährliche Bedrohung informiert, die sich seit Jahren am Tegeler See ausbreitet.

Blaualgen: Kaum sichtbar, aber tödlich

Laut dem Landesamt für Gesundheit und Soziales (Lageso) reichen bereits geringe Konzentrationen des Giftes aus, um bei Hunden schwere Vergiftungen oder sogar den Tod auszulösen. Anders als beim Menschen, der das Wasser meist nur beim Baden berührt, nehmen Hunde es beim Trinken oder Kauen direkt auf.

Das Heimtückische daran: Die Belastung liegt oft unterhalb der offiziellen Grenzwerte für Menschen – ist aber für Tiere bereits lebensgefährlich.

Behörden reagieren – aber reicht das aus?

Das Bezirksamt Reinickendorf kündigte an, Warnschilder aufzustellen. Auch das Lageso hat eine offizielle Warnung auf seiner Website veröffentlicht. Doch Tierschützer fordern mehr: klare Aufklärungskampagnen, sichtbare Hinweise vor Ort – und eine konsequente Überwachung des Gewässers.

Für Menschen bestehe laut Lageso keine akute Gefahr beim Baden, doch Hundehalter sollten wachsam sein – vor allem an heißen Tagen, wenn sich die Bedingungen für die Ausbreitung der Pflanzen besonders günstig gestalten.

Warnung für ganz Berlin

Wer jetzt denkt, es sei nur ein Problem für den Tegeler See, irrt möglicherweise. Die Behörden raten zur allgemeinen Vorsicht an Gewässern, solange keine offizielle Entwarnung vorliegt.

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