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Baumstachler attackiert Hunde
© CREATISTA / Shutterstock

Baumstachler büxt in Niedersachsen aus... mit verheerenden Folgen!

von Stefanie Gräf

Am veröffentlicht

Klingt niedlich und wirkt auf den ersten Blick auch so: der Baumstachler. Allerdings sieht die Wahrheit ganz anders aus.

Es ist eine friedliche Nacht auf dem abgeschiedenen „Birkenhof" mitten im niedersächsischen Moor (Jade). Nichts deutet in der Nacht zum 2. Mai auf das Drama hin, das sich bald abspielen wird. Die 19 Bewohner des Gnadenhofs „Nordseeschnuten" – allesamt schwerbehinderte Hunde, die hier ein liebevolles Zuhause gefunden haben – schlafen friedlich in ihren Körbchen oder dösen im weitläufigen Gartengelände.

Plötzlich bricht Panik aus! Marco Nolte-Ernsting (60), Leiter des Tierschutzvereins, wird vom Bellen und Jaulen der Hund geweckt. Mit Stirnlampe läuft er in den Garten – und sieht sich mit einem schockierenden Bild konfrontiert.

Angriff mitten in der Nacht

Acht Hunde liegen wimmernd im Gras, übersät mit langen, spitzen Nadeln. Die Stacheln hatten sich tief ins Gewebe gebohrt – einige bis in die inneren Organe. Insgesamt soll der Baumstachler rund 30.000 bis zu 8 Zentimeter lange Stacheln verschossen haben – ein natürlicher Schutzreflex mit dramatischer Wirkung.

Schau dir das an:

„Ein Hund hat fast sein letztes Auge verloren, andere litten unter inneren Blutungen“, berichtet Nolte-Ernsting im Gespräch mit BILD. Eine Tierärztin kämpfte die ganze Nacht um das Leben der Tiere – viele waren nicht mehr transportfähig. Es folgten zwölf Operationen, tagelange Behandlungen und schwere Komplikationen wie wandernde Stacheln und Abszesse.

Täter im Baum entdeckt

Am nächsten Morgen entdeckt Nolte-Ernsting den Verursacher: „Daisy“ – ein männlicher Baumstachler mit Irokesenfrisur – sitzt seelenruhig in einem Ahornbaum auf dem Grundstück. „Ich musste erst googeln, was das überhaupt ist“, so der Tierschützer.

Er alarmiert den „Jaderpark“, aus dem der eigentlich in Nordamerika beheimatete, rund 90 Zentimeter lange und 8 Kilo schwere Daisy entkommen war. Ein Zoo-Team rückt schließlich mit Kescher an und fängt das Tier ein. Die Parkleitung gab später zu: Daisy sei im Herbst durch einen „Mitarbeiterfehler“ entkommen.

Acht Monate lang lebte der ausgebüxte Baumstachler in der freien Natur, ohne dass der Tierpark eine Warnung herausgegeben hat. Gelegentlich wurde Daisy zwar gesichtet, jetzt allerdings löste sein Schutzreflex ein wahres Stachel-Drama aus.

Tierarztkosten im vierstelligen Bereich

Während es dem Baumstachler laut Parkleitung „gut“ gehe – er hat kein Gewicht verloren, ist ruhig und fit – leiden die behinderten Hunde bis heute. Schmerzen, Entzündungen und psychischer Stress belasten sie. Die Tierarztkosten summieren sich bereits auf mehrere Tausend Euro. Eine schwere Belastung für den Tierschutzverein.

Ob der Freizeitpark für den Vorfall Verantwortung übernimmt oder sich an den Kosten beteiligt, ist unklar. Eine Stellungnahme? Bislang Fehlanzeige. Auf BILD-Anfrage schwieg die Leitung bisher.

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