Die Einnahmen aus der Hundesteuer in Deutschland haben 2023 einen neuen Rekord erreicht: Rund 421 Millionen Euro flossen in die Kassen der Städte und Gemeinden, 1,6 Prozent mehr als im Vorjahr. Damit übertrifft die aktuelle Summe sogar noch den bisherigen Höchststand von 414 Millionen Euro aus dem Vorjahr, wie das Statistische Bundesamt mitteilt.
Diese kontinuierliche Steigerung überrascht kaum, wenn man bedenkt, dass seit einem Jahrzehnt ein ununterbrochener Aufwärtstrend zu beobachten ist. Innerhalb von zehn Jahren haben sich die Einnahmen um beeindruckende 41 Prozent erhöht. 2013 betrug die Hundesteuer noch 299 Millionen Euro – ein Unterschied von mehr als 120 Millionen Euro in nur zehn Jahren.
421 Millionen Euro: Hunde füllen die Staats-Kassen
Zwar leben aktuell rund 10,5 Millionen Hunde in deutschen Haushalten, doch mehr Hunde allein erklären den Einnahmerekord nicht. Die Hundesteuer wird von den Kommunen festgelegt, und die Höhe variiert stark je nach Stadt oder Gemeinde. Neben der Anzahl der Hunde im Haushalt spielt auch die Rasse eine Rolle: In vielen Städten müssen Besitzer für sogenannte „Listenhunde“ noch deutlich tiefer in die Tasche greifen.
Die hohe Nachfrage nach Hunden während der Pandemie könnte ebenfalls ein Grund für den Anstieg sein, doch auch die Steuererhöhungen in vielen Kommunen tragen ihren Teil bei.
Hundeliebe hat ihren Preis: Futterkosten steigen drastisch
Auch die Kosten für die Haltung eines Haustieres haben sich in jüngster Zeit ebenfalls spürbar erhöht. So sind die Preise für Hunde- und Katzenfutter im letzten Jahr stark gestiegen. Laut dem Statistischen Bundesamt lagen die Futterpreise im Jahresdurchschnitt 2023 um satte 16,9 Prozent höher als im Vorjahr. Zum Vergleich: Die allgemeine Teuerung lag im gleichen Zeitraum "nur" bei 5,9 Prozent.
Wohin fließen die Hundesteuereinnahmen?
Die Hundesteuer gehört zu den sogenannten Bagatellsteuern, was bedeutet, dass die Einnahmen nicht zweckgebunden sind. Kommunen können die Gelder also frei verwenden, etwa für Straßenbau, soziale Projekte oder Kulturförderung. Insofern stellt die Hundesteuer für viele Städte und Gemeinden in Deutschland eine wichtige Einkommensquelle dar.
Kritiker fordern jedoch immer wieder eine zweckgebundene Nutzung, zum Beispiel für den Ausbau von Hundeauslaufgebieten oder mehr Mülleimer für Hundekot.