26.3.2023, Sonntagnachmittag. Millionen deutsche Tierfans schalten wieder einmal ein bei „Martin Rütter: Die Welpen kommen“ und dieses Mal wird die Sendung hochbrisant. Und zwar nicht nur, weil alle mitzittern, ob der junge American-Staffordshire-Terrier der hessischen Familie Palchyk aus der letzten Staffel jetzt den Wesenstest besteht.
Der TV-Hundeprofi Martin Rütter nutzt die Gelegenheit auch, um in aller Deutlichkeit seine Meinung über die verpflichtende Prüfung für sogenannte Kampfhunde und ihre Halter zu sagen. Und die hat sich wirklich gewaschen!
Familie Palchyk: Irma muss zum Wesenstest
Auf der Fahrt zu Prüferin Dr. Hoffmann, einer Tierärztin mit Zusatzbezeichnung Verhaltenstherapie, ist die komplette Familie Palchyk hochgradig nervös. Alle wissen, dass Irma bei Nichtbestehen noch vor Ort eingezogen werden würde! Die Tierärztin gesteht: „Hessen ist echt hundemäßig ein ganz brutales Bundesland. Das wissen die Wenigsten. Hier sind im Anfang wahnsinnig viele Hunde eingeschläfert worden. Viel mehr als in anderen Bundesländern.“
Eine Vorgehensweise, die sogar Hundetrainer Rütter schockiert, zumal es keine Chance gibt, die Prüfung zu wiederholen. Aber für ihn ist die ganze Herangehensweise sowieso nicht nachvollziehbar. Er stellt in Bezug auf Beißvorfälle und Listenhunde klar: „Statistisch sind die aber nicht auf den Top 1 Plätzen. Das ist Stimmungsmache.“
„Leckt mich mal!“ – Rütters Ansage an Verantwortliche
Auch zur Sachkundeprüfung hat der 52-Jährige eine klare Meinung: „Also das ist ja das Allerlächerlichste!“ In NRW etwa würden zum Teil Antworten erwartet, „die wissenschaftlich falsch sind“. Auch Martin Rütter habe die Prüfung absolvieren sollen, doch der habe damals den Verantwortlichen ein besonderes Angebot gemacht: „Also passt mal auf, ich biete euch mal an, dass wir das kostenlos bearbeiten, und dann sehen wir uns wieder – ansonsten leckt mich mal! – Habe ich nie wieder von gehört. War ganz spannend.“
Überhaupt kann der Hundeprofi den Sinn des Wesenstests überhaupt nicht nachvollziehen. „Diese Tests sind eine Alibi-Funktion für die Gesellschaft. Dass man sagt: Ja, wir kümmern uns ja politisch drum“, davon ist Rütter zutiefst überzeugt. Doch dadurch würden die Probleme nicht gelöst. Insofern seien die Prüfungen „überhaupt nicht förderlich, um irgendwie Sicherheit für die Gesellschaft zu finden“.
Aufatmen bei Irma
Zum Glück bestehen am Ende Irma und Familie Palchyk den Wesenstest und die Sachkundeprüfung mit Bravour. Endlich darf die junge Hündin auch mal ohne Leine laufen – allerdings steht in vier Jahren schon wieder ein Wesenstest an.