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Katze sitzt auf Baum
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Katze auf Baum oder Dach: Was kostet die Feuerwehr?

von Tim Brinkhaus

am aktualisiert

Katzen sind Kletterkünstler. Doch vor allem unerfahrene Abenteurer auf vier Pfoten geraten bei der Jagd nach einem appetitlichen Vogel von Ast zu Ast schnell in allzu luftigen Höhen. Dann sitzt die Katze auf Baum oder Dach fest und traut sich nicht mehr hinunter. Was tun? Wir geben Tipps!

Die Katze sitzt im Baum – was tun?

Wenn Ihre eigene oder eine fremde Katze im Baum sitzt, gilt zuerst: Ruhe bewahren! Katzen kommen aufgrund ihrer Krallen zwar besser rauf als runter, doch in den meisten Fällen wagt die Samtpfote den Abstieg ohne fremde Hilfe. Das klappt vor allem bei fremden Katzen am besten, wenn Sie Abstand wahren und sie in Ruhe lassen. Vielleicht ist sie vor einem Hund nach oben geflüchtet? Sorgen Sie dafür, dass um den Baum möglichst keine Menschen oder gar Tiere sind, die die Katze ängstigen oder ablenken. Wenn Ihre eigene Katze in luftiger Höhe festsitzt, rufen Sie sie. Strahlen Sie Ruhe und Zuversicht aus, denn wenn Sie in Hektik verfallen, überträgt sich dies auf Ihre Katze. Vielen Katzen hilft es, ihr Zögern zu überwinden, wenn eine vertraute Person sie lockt. Es empfiehlt sich, ihr rund 24 Stunden Zeit zu geben, um selbst vom Baum zu kommen.

Tipps: So helfen Sie einer Katze von Baum und Dach

Wenn Ihre eigene oder eine fremde Katze länger als einen Tag auf einem Baum oder Dach festsitzt, sollten Sie ihr aktiv helfen. Natürlich hängt es stark von der jeweiligen Höhe und der Umgebung ab, inwiefern Sie helfen können. An manchen Orten ist es möglich, lange Gegenstände wie Äste oder Bretter schräg an den Baum zu lehnen, die der Samtpfote den Abstieg erleichtern. Wenn Sie sich auf der Leiter sicher fühlen und ein entsprechendes Exemplar zuhause haben, klettern Sie nach oben. Ziehen Sie dicke Handschuhe an und schützen Sie Ihre Arme, denn die Katze könnte aus Angst kratzen. Unternehmen Sie einen solchen Rettungsversuch nicht alleine, sondern mit einem Helfer. Begeben Sie sich nicht in Gefahr!

Kann die Katze im Baum verhungern?

In den meisten Fällen kommt die Katze von selbst vom Baum. Allerdings ist möglich, dass sie sich durch einen Sturz verletzt oder nach mehreren Tagen auf einem Baum dehydriert. Zwar verhungert eine Katze nicht so schnell, doch kann Hungern insbesondere bei moppeligen Baumkletterern zu Leberschäden führen. Hat Ihre Samtpfote mehr als zwei Tage ohne Fressen verbracht, sollten Sie zur Sicherheit einen Tierarzt mit ihr aufsuchen, sobald sie festen Boden unter den Pfoten hat. Dies gilt ebenfalls, wenn sie sich bei einem Sturz verletzt hat.

Wer hilft bei Katzen im Baum oder Dach? Feuerwehr und Co. 

Die Feuerwehr ist nicht der erste Ansprechpartner, wenn eine Katze auf einem Baum festsitzt. Auf keinen Fall sollten Sie unbedacht die Notrufnummer der Feuerwehr wählen, denn diese ist echten Notfällen wie Bränden vorbehalten. Rufen Sie lieber zuerst den lokalen Tierschutz an und fragen Sie hier um Rat. Anders ist es übrigens in der Schweiz. Hier finden Sie über die 118 den richtigen Ansprechpartner für in Not geratene Büsi. In vielen Städten gibt es mittlerweile Tierretter, die erfahren mit Katzen in luftiger Höhe sind und Sie beraten. Auch überregionale Tierrettungen – in Deutschland beispielsweise die bundesweite Tierrettungsleitstelle UNA – sind ein möglicher Ansprechpartner. Finden Sie hier keine Hilfe, sind lokale Baumpflege-Dienste eine weitere Anlaufstelle. Vielleicht ist ein Baumpfleger bereit, die Katze gegen Bezahlung aus der Baumkrone zu pflücken. Erst wenn diese Ansprechpartner Ihnen nicht helfen oder zum Anruf bei der Feuerwehr raten, sollten Sie dies tun.

Tier in Not? Wann muss die Feuerwehr helfen?

Tierrettung gehört zu den Aufgaben der Feuerwehr. Dies gilt aber nur, wenn das Tier sich in Lebensgefahr befindet. Hierüber gehen die Meinungen zwischen Feuerwehr und Halter teils auseinander. So ist es in jedem Fall sinnvoll, zwei Tage zu warten, bevor Sie die Feuerwehr kontaktieren. Oft sind die langen Leitern der Feuerwehr eine perfekte Lösung für die missliche Lage einer Katze. Eine riskante Alternative ist der Einsatz des Wasserschlauchs, der die Katze vom Baum zwingt. Ein Sprungtuch aus dem Equipment der Experten mindert bei jeder Variante das Risiko, dass die Samtpfote sich verletzt. 

Wer zahlt den Feuerwehreinsatz?

Leider gibt es keine einheitliche Regel, wenn es um das Bezahlen eines tierischen Rettungseinsatzes geht. Dies hängt von Ihrem Bundesland ab, denn jedes Bundesland hat eigene Brandschutzgesetze. In Bayern ist die Tierrettung via Feuerwehr beispielsweise kostenlos. Entscheidend ist bei Hund und Katze die „Gefährdungshaftung“: Das bedeutet in vielen Regionen, der Halter haftet für die durch sein Tier entstehenden Kosten. Auch die Haftpflichtversicherung deckt die Rettung einer Katze von Baum oder Dach nicht ab. Anders sieht es übrigens bei Wild- oder Nutztieren aus: Hier hilft die Feuerwehr kostenlos. Bei einem der wohl berühmtesten Fälle einer Tierrettung ging es nicht um eine Katze, sondern um einen Hund. Und die stecken bekanntlich häufiger unten als oben fest: Terrier Skipper war 2014 in einem Dachsbau in der Nähe Berlins eingeklemmt. Die Feuerwehr rückte mit vier Löschzügen und 40 Einsatzkräften an und befreite ihn in stundenlanger Arbeit. Anschließend gab es eine saftige Rechnung in Höhe von über 13.000 Euro. Die Hundebesitzerin klagte, doch das Gericht entschied, dass sie zumindest 10.000 Euro zu zahlen habe. 

Katze auf Baum oder Dach: Was kostet die Tierrettung?

Je nachdem, wie verzwickt die Lage ist, fallen die Kosten unterschiedlich aus. Ein einzelner Profi-Kletterer ist günstiger als ein großes Feuerwehr-Team. Der einmalige Einsatz eines Feuerwagens mit Drehleiter kostet um die 100 bis 300 Euro. Einen Eindruck von einer solchen Aktion in schwindelerregender Höhe gewinnen Sie in diesem Video der Feuerwehr Langenfeld. Allerdings verzichten viele Feuerwehren darauf, den Besitzern nach einem Einsatz eine Rechnung zu senden.

 

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