Ein Herzinfarkt bei Katzen ist ein seltener, aber ernstzunehmender Notfall. Die Kenntnis der Symptome, die richtige erste Hilfe und eine schnelle tierärztliche Behandlung können entscheidend sein.
In diesem Ratgeber-Artikel erklären wir die Ursachen von Herzinfarkten bei Katzen und Sie erfahren, wie Sie die Anzeichen erkennen und Ihrem Tier im Ernstfall die bestmögliche Hilfe bieten können.
Bekommen Katzen einen Herzinfarkt?
Bei Katzen wird ein „Herzinfarkt“ im klassischen Sinn, also ein Verschluss der Herzkranzgefäße durch ein Blutgerinnsel, selten diagnostiziert.
Viel häufiger leiden sie an anderen Herzerkrankungen, wie der hypertrophen Kardiomyopathie (HCM), die plötzlich zu Symptomen führen kann, die einem Herzinfarkt ähneln. Dennoch ist der Begriff in der Tiermedizin nicht unüblich, um akute Herzprobleme zu beschreiben.
Mögliche Ursachen für Herzprobleme bei Katzen
Die Ursachen eines katzenartigen „Herzinfarkts“ können vielfältig sein:
- Herzerkrankungen: Hypertrophe Kardiomyopathie (HCM) ist die häufigste Herzkrankheit bei Katzen. Dabei verdickt sich der Herzmuskel, was die Pumpleistung einschränkt.
- Blutgerinnsel: Ein Thrombus, oft in der Hauptschlagader (Aortenthrombose), kann die Durchblutung blockieren und Symptome auslösen.
- Stress: Plötzliche Stresssituationen können bei anfälligen Katzen akute Herzprobleme verursachen.
- Übergewicht: Fettleibigkeit belastet das Herz zusätzlich und erhöht das Risiko von Herz-Kreislauf-Problemen.
- Genetische Veranlagung: Bestimmte Rassen, wie Maine Coons oder Ragdolls, haben ein erhöhtes Risiko für Herzprobleme.
Symptome eines Herzinfarkts bei Katzen
Die Symptome eines Herzinfarkts oder akuter Herzprobleme sind oft schwer zu erkennen. Achten Sie auf:
- Plötzliche Atemnot: Ihre Katze atmet schnell oder mit offenem Maul.
- Schwäche oder Zusammenbruch: Ihre Katze wirkt lethargisch, schwankt oder fällt um.
- Bläuliche Schleimhäute: Eine Zyanose, sichtbar an Zunge oder Zahnfleisch, deutet auf Sauerstoffmangel hin.
- Ungewöhnliche Bewegungen: Lähmungserscheinungen, vor allem der Hinterbeine, können auftreten.
- Appetitlosigkeit und Apathie: Ein genereller Rückzug und fehlendes Interesse an Futter sind Warnsignale.
Erste Hilfe bei Verdacht auf einen Herzinfarkt
Wenn Sie den Verdacht haben, dass Ihre Katze einen Herzinfarkt erlitten hat, gehen Sie am besten wie folgt vor. Bewahren Sie unbedingt die Ruhe: Hektik und Stress können den Zustand verschlimmern. Notieren Sie die Symptome: Beschreiben Sie dem Tierarzt genau, was Sie beobachtet haben.
Suchen Sie einen Tierarzt auf: Ein Herzinfarkt ist ein Notfall und erfordert schnelle medizinische Versorgung. Transportieren Sie die Katze vorsichtig in die Praxis: Legen Sie sie in eine gut belüftete Transportbox, ohne sie unnötig zu bewegen.
Diagnose und Behandlung
Beim Tierarzt erfolgt eine gründliche Untersuchung, die oft folgende Schritte beinhaltet:
- Röntgenaufnahmen: Zur Beurteilung von Herzgröße und Lungenzustand.
- Echokardiografie (Ultraschall): Zur genauen Diagnose von Herzerkrankungen.
- EKG: Um den Herzrhythmus zu überprüfen.
- Blutuntersuchungen: Zur Feststellung von Entzündungswerten oder Stoffwechselerkrankungen.
Die Behandlung variiert je nach Ursache:
- Medikamente: Zur Entlastung des Herzens oder zur Auflösung von Blutgerinnseln.
- Sauerstofftherapie: Bei Atemnot.
- Langfristige Betreuung: Regelmäßige Kontrollen und Medikamente zur Stabilisierung der Herzfunktion.
Herzinfarkt bei der Katze vorbeugen
Um ihre Katze vor einem Herzinfarkt zu schützen, sind regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen sinnvoll, besonders bei Rassen mit erhöhter Anfälligkeit oder älteren Tieren. Achten Sie auf ein ausgewogenes Futter und vermeiden Sie Übergewicht bei Ihrer Samtpfote.
Vermeiden Sie nach Möglichkeit Stress und schaffen Sie eine entspannte Umgebung für Ihre Katze. Behalten Sie Veränderungen im Verhalten Ihrer Katze im Auge und lassen Sie diese gegebenenfalls rechtzeitig abklären.