Es juckt und kratzt – das wird doch kein Flohstich sein? Zwar sind im Sommer meist Stechmücken für juckende Stiche verantwortlich. Doch in der warmen Jahreszeit befinden sich viele Flöhe auf der Suche nach neuen Wirten, denn sie pflanzen sich bei Wärme besonders schnell fort.
Darum fragen sich viele Halter von Freigängern: Können Katzenflöhe auf den Menschen hüpfen?
Gehen Katzenflöhe auf Menschen?
Über 2.000 Floharten bevölkern die Welt, davon springen rund 80 durch Mitteleuropa. Die gute Nachricht: Der „Menschenfloh“ (Pulex irritans) kommt in deutschsprachigen Ländern sehr selten vor. Die schlechte Nachricht lautet: Hunde- und Katzenflöhe (Ctenocephalides canis, Ctenocephalides felis) hüpfen in unseren Breiten munter umher.
Leider bedeutet die Bezeichnung „Katzenfloh“ nicht, dass Katzenflöhe auf Katzen bleiben. Die blutsaugenden Parasiten haben zwar ihre Vorlieben, doch leben sie nicht wirtsspezifisch. Dies belegt ein Blick in die Vergangenheit: Der Rattenfloh gilt als Haupt-Überträger der Pest im Mittelalter, weil sein Biss Millionen Menschen mit der tödlichen Krankheit infizierte.
Katzenflöhe auf Mensch: Wenn die Katze Plagegeister mitbringt
Auf Katzen fühlt sich der „Katzenfloh“ am wohlsten, doch leider ist er nicht wählerisch. Wird es auf „seiner“ Samtpfote zu eng, stillt er seinen Appetit mit Menschenblut. Meist kommt dies erst vor, wenn der Befall bereits groß geworden ist. Hat sich ein Flohvolk in einer Wohnung etabliert, sitzt die Mehrheit davon nicht auf Katze oder Mensch, sondern in Möbeln und Bodenritzen. Die Tiere springen von Wirt zu Wirt sowie aus der direkten Umgebung auf den Wirt. Sind keine Hunde und Katzen in der Nähe, nehmen sie, wie viele andere Parasiten, mit Menschen vorlieb.
Katzenfloh beim Mensch: Ist eine Übertragung von Mensch auf Mensch möglich?
Die größte Gefahr für eine Ansteckung lauert in der Umgebung: Ein Flohweibchen kann in einem halben Jahr bis zu 1.000 Eier legen. Diese fallen vom Haustier in Körbchen, Betten oder Sofaritzen. Der Nachwuchs bekommt irgendwann Hunger und macht sich auf die Suche nach einem Wirt.
Das Risiko, Flöhe von Mensch auf Mensch zu übertragen, ist sehr gering. Menschen stecken sich in der Regel über eigene Haustiere oder durch das Aufhalten in einer befallenen Umgebung an. Es ist jedoch möglich, Floheier zu verschleppen und so die eigene Wohnung zu infizieren – beispielsweise über Schuhe. Wenn dort ein Haustier lebt, finden die Flöhe optimale Bedingungen vor.
Katzenflöhe beim Menschen erkennen
Flohstiche sind strenggenommen „Flohbisse“, denn die Parasiten beißen zu. Diese Bisse lösen einen Juckreiz ähnlich wie Stiche einer Stechmücke aus. Es besteht also Verwechslungsgefahr. Die bis zu 1 Zentimeter großen, geröteten Flohbisse sind daran zu erkennen, dass mehrere davon nebeneinanderliegen.
Denn die Parasiten lassen sich bei ihrer Blutmahlzeit leicht irritieren und wandern dann ein Stück weiter, um dort neu anzusetzen. Nebeneinander liegende „Stiche“ nennen wir darum „Flohstichkette“. Wenn Betroffene sich kratzen, können die Bisse sich entzünden und weiter anschwellen.
Entdecken Katzenhalter solche Bisse, sollte geprüft werden, ob die Samtpfote einen Flohbefall hat. Dabei kann der Halter ganz einfache mit einem Flohkamm für Katzen das Fell kämen und dabei ein Stück weißes, angefeuchtetes Küchenpapier unter die Samtpfote legen. Wenn schwarze Mini-Krümel darauf fallen, die beim Zerdrücken rot werden, handelt es sich wahrscheinlich um Flohkot. Die Katze hat Flöhe.
Wie gefährlich sind Katzenflöhe für Menschen?
Die Zeiten, in denen Flöhe die Pest übertragen, sind in Mitteleuropa glücklicherweise vorbei. Heute gehen selten Krankheiten von Flöhen auf Menschen über – auszuschließen ist es jedoch nicht. Die Plagegeister können beispielsweise Flohfleckfieber (Rickettsia felis) übertragen: eine Krankheit, die beim Menschen mit Fieber und Hautausschlägen einhergeht. Flöhe – auch Katzenflöhe – können den Erreger des Hunde-Gurkenkernbandwurms in sich tragen. In wärmeren Regionen können Flöhe außerdem gefährliche Krankheiten übertragen, wie Kinderlähmung, Borreliose oder Fleckfieber.
Katzenflöhe beim Menschen bekämpfen
„Ein Floh auf der Schlafmatte ist schlimmer als ein Löwe in der Wüste“, weiß ein chinesisches Sprichwort. Keine Frage, ein Flohbefall ist unangenehm: Nicht nur, dass die Bisse jucken und manches Familienmitglied die geliebte Samtpfote argwöhnisch beäugt.
Hinzu kommt, dass Flöhe Betroffenen oft peinlich sind, weil sie zu den „Hygieneproblemen“ zählen. Katzenhalter sollten sich nicht beeindrucken lassen: Mit einer durchdachten Taktik werden Halter und Samtpfote die Plagegeister schnell wieder los!
Katzenfloh beim Mensch: Was tun?
Wenn Menschen unter Flohbefall leiden, reicht einfache Hygiene aus, um die ungebetenen Gäste am Körper loszuwerden. Duschen, Haare sowie Kleidung waschen und weg sind die Plagegeister – zumindest fürs Erste. Auf Nummer sicher gehen Katzenhalter mit einem warmen Vollbad.
Schmerzende oder juckende Stiche können lokal mit kühlenden Lotionen oder Glukokortikoiden behandelt werden. Umso mehr Zeit muss dann anschließend der Flohbekämpfung in der Umgebung gewidmet werden.
Katzenflöhe loswerden
Nur rund 5 Prozent der Flöhe eines akuten Befalls befinden sich auf einem Wirt – der Rest bereitet sich auf die nächsten Attacken vor. Eier und Larven können bis zu einem Jahr in Ritzen oder Stoffen überleben. Sie sollten bei einem Flohbefall nicht nur Ihre Haustiere, sondern parallel die Umgebung behandeln.
Der Tierarzt informiert Halter über eine optimale Therapie für ihre Fellnase. Möglich sind Shampoos, Pulver oder Spot-on-Produkte. Dabei sollten Katzenhalter unbedingt die Anwendungshinweise genau durchlesen und vor allem auch einhalten.
Das Reinigen der Umgebung ist zudem wirklich wichtig. Neben gründlichem Saugen und Waschen bei 60 Grad eignen sich Fogger, also Raumvernebler, und Flohsprays dazu, die ungebetenen Gäste wieder loszuwerden.