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Hund und Katze und Mann mit pocken

Affenpocken auch für Hund und Katze eine Gefahr?

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Sind Affenpocken für Hund und Katze gefährlich?

von Leonie Brinkmann

Am veröffentlicht

Die grassierende Affenpocken-Epidemie hat ein bislang nie da gewesenes Ausmaß erreicht. Dabei ist die Krankheit sowohl für Menschen als auch Tiere eine Gefahr. 

Allein in den letzten 10 Tagen sollen sich 67 Menschen in Europa, 6 in Deutschland, mit Affenpocken infiziert haben und man muss in den kommenden Tagen mit weiteren Fällen rechnen, da die Inkubationszeit etwa drei Wochen beträgt. 

Viele Herrchen und Frauchen sind angesichts der steigenden Infektionszahlen durch Affenpocken in großer Sorge um ihre vierbeinigen Freunde. Dabei wissen wissenschaftliche Zahlen bislang zu beruhigen: So wurde noch kein Fall von Affenpocken bei Hunden oder Katzen nachgewiesen. 

Affenpocken oder Monkeypox: eine bekannte Zoonose

Affenpocken gehören zu den Zoonosen (Krankheiten, die zwischen Mensch und Tier übertragbar sind) und werden durch ein Virus der Familie der Orthopoxviren hervorgerufen. Dabei handelt es sich um dieselbe Virenfamilie, der auch die menschlichen Pocken angehören. 

Affenpocken treten vor allem in Afrika auf, wo wilde Nagetiere wie Eichhörnchen oder Ratten dem Virus als Wirt dienen. Menschenaffen und Menschen infizieren sich durch Kontakt oder Verzehr dieser Tiere mit der Krankheit. Anschließend kann diese auch von Mensch zu Mensch über die Atemwege oder Hautläsionen übertragen werden. 

Beim Menschen treten Affenpocken in Form von Fieber und einem Windpocken-ähnlichen Ausschlag in Erscheinung. Hinzukommen manchmal noch Husten und Durchfall. Für Schwangere sowie Menschen mit geschwächtem Immunsystem kann eine Infektion lebensgefährliche Folgen haben. 

Nicht die erste Epidemie mit Affenpocken

Die menschliche Monkeypox-Epidemie, die aktuell für viel Aufregung sorgt, ist nicht die erste, allerdings hat sich bislang noch keine so stark verbreitet. Seit den 1970er Jahren kam es in Afrika immer wieder zu Ausbrüchen, der Letzte im Jahr 2017 in Nigeria.

2003 kam es außerdem in den USA zu einer Affenpocken-Epidemie, nachdem wilde Nagetiere aus Ghana eingeführt worden waren und in einer Zoohandlung Präriehunde infiziert hatten. Diese wiederum infizierten ihre Halter. Der Ausbruch in den USA zeigt, wie gefährlich der Handel mit exotischen Tieren ist. 

Zum Glück ist der Impfstoff gegen menschliche Pocken auch gegen Affenpocken wirksam. 

Keine Fälle von Affenpocken bei Hunden und Katzen

Zwar handelt es sich bei den Affenpocken um eine Zoonose, die vom Tier auf den Menschen übertragen werden kann, bislang wurden jedoch noch keine Fälle von Affenpocken bei Hunden oder Katzen identifiziert. 

Dasselbe gilt für Nagetiere oder Kaninchen, die als Haustiere gehalten werden, mit Ausnahme der Präriehunde. Da Nagetiere jedoch sehr empfindlich gegenüber dieser Infektionskrankheit sind, ist es ratsam, den Kontakt zu ihnen zu vermeiden, wenn man selbst infiziert ist. 

Generell ist vom Kauf exotischer Tiere abzuraten und der illegale Handel weiter zu unterbinden. 

Doch auch zu anderen Haustieren wie Hund und Katze sollte man im Falle einer Infektion den Kontakt vermeiden, warnen die Veterinärämter, um eine Übertragung auf Wildtiere zu verhindern. 

Durch die Globalisierung verbreiten sich Viren heutzutage deutlich schneller als früher, weswegen Schutzmaßnahmen von großer Bedeutung sind, um die Risiken für Menschen und Haustiere zu minimieren. 

Dr. med. vet. Isabelle Vixège
Tierärztin in Frankreich

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