Wann sprechen wir von einer kleinen Katze? Besonders zierlich sind Samtpfoten, die unter drei Kilogramm wiegen, ohne untergewichtig zu sein. Das bedeutet, die Rippen zeichnen sich nicht ab, sind aber deutlich tastbar. Klein bleibende Samtpfoten haben einen leichten Knochenbau und eine geringere Schulterhöhe.
Kleinste Katze der Welt: die Singapura
Die kleinste Katzenrasse der Welt ist die Singapura. Weibliche Exemplare wiegen federleichte zwei Kilogramm. Die männlichen Pendants sind mit zweieinhalb bis drei Kilogramm ebenfalls zierlich. Dabei wirkt die elegante Katze nicht mager, sondern wohlproportioniert. Die Singapura gilt als gesellig, freundlich und ab und an etwas dickköpfig.
Vermutlich geht die Singapura auf die gezielte Kreuzung von Katzen aus Singapur mit kleinen Bombay- und Abessinierkatzen zurück. Die Anerkennung durch die “FIFé” („Féderation Internationale Féline”) fand erst im Jahr 2014 statt. Wer Gefallen an dieser exotischen Schönheit im Kleinformat findet, muss sich auf eine lange Suche einstellen. Denn die Singapura zählt nicht nur zu den kleinsten, sondern auch zu den seltensten Katzenrassen.
Auf kurzen Beinen um die Welt: Munchkin
„Dackelkatze“ lautet der Name, unter dem die aus den USA stammende Munchkin ebenfalls bekannt ist. Der Grund hierfür liegt auf der Hand – beziehungsweise in den Beinen. Denn charakteristisch für die Munchkin sind ihre kurzen, kräftigen Stummelbeinchen. Dadurch ähnelt sie einem Dackel im Katzenpelz. Weibliche Tiere der Rasse wiegen um die zwei Kilogramm, männliche Tiere sind durchschnittlich ein Kilogramm schwerer.
Wer sich für den Anblick der kurzbeinigen Katze begeistert, sollte sich bewusst machen, woher die kurzen Gliedmaßen kommen. Grund hierfür ist eine Chondrodysplasie, umgangssprachlich „Zwergenwuchs“ genannt. Die Munchkin-Zucht konzentriert sich also auf eine Erbkrankheit, die mit Einschränkungen für die Katzen einhergeht: Sie können schlechter springen als ihre Artgenossen. In Deutschland ist die Munchkin so gut wie nicht zu bekommen – die Züchter der fragwürdigen Katzenrasse leben vor allem in den USA.
Weitere kleine Katzenrassen: Ceylon, Devon Rex & Co.
Im Gegensatz zur Hundezucht – denken wir an Chihuahua oder Mini-Yorkshires – existieren in der Katzenwelt kaum Extremzuchten. Im Bereich zwischen zwei bis acht Kilogramm gibt es nur einen relativ kleinen Spielraum. Doch bei allen Rassen ist es möglich, dass per Zufall klein bleibende Nachkommen entstehen. „Klein“ ist relativ: Gilt eine Maine Coon mit vier Kilogramm als klein, sind viele Katzenrassen von Natur aus zierlicher. Unter ihnen finden sich einzelne Exemplare, die besonders leicht und grazil sind. Diese sind meist weiblich – beispielsweise eine schlanke Orientalisch Kurzhaar oder eine quirlige Abessinier-Katze. Zu den zierlichen Rassen gehören außerdem Ceylan, Havana sowie Devon Rex.
Manga-Star: kleine Katze Chi
Immer klein, niedlich und vor allem jung bleibt die vor allem in Japan berühmte „kleine Katze Chi“. Mittlerweile ist die niedliche Manga-Figur auf der ganzen Welt eine pelzige Berühmtheit. Kein Wunder: Die liebevoll illustrierten Geschichten erzählen jede Menge witzige Begebenheiten aus dem Leben einer putzigen Fellnase. Die kleine Katze Chi wickelt die Menschen in ihrem neuen Zuhause mit viel Charme um die Pfote. Neben einer Manga-Buchreihe gibt es eine passende Anime-Serie. In Deutschland ist diese teilweise auf Amazon Video abrufbar. Katzenfreunde sollten jedoch bedenken: Immer jung bleibt keine echte Katze, so klein sie auch sein mag.
Mini gesucht? Kleine Katzen kaufen
Bevor Sie sich auf die Suche nach einer kleinbleibenden Katze machen: Fragen Sie sich selbst, was Sie sich davon versprechen. Weniger Platzbedarf? Meist sind zierliche Katzen wendiger und springfreudiger als größere, behäbigere Artgenossen. Vergleichen Sie beispielsweise die gemütliche Britisch Kurzhaar mit der flinken Abessinier. Eine kleine Katze benötigt nicht weniger Platz als eine stattlichere. Wer einfach Gefallen an zierlichen Tieren hat, der sollte sich unter den bereits genannten Orientalen umsehen. Sie können auch die sehr schlanken, aber hochbeinigen Siamkatzen in Betracht ziehen. Bedenken Sie: Alle Orientalen sind sehr gesellige, lebhafte und redselige Katzen.
Kleine Katzen erziehen
In den USA werben manche Züchter mit dem zweifelhaften Argument, dass die Munchkin ein besonders angenehmer, leicht zu erziehender Mitbewohner sei. Denn sie könne nicht auf Tische und Stühle springen. Mit dem Talent für große Sprünge verliert die kleine Samtpfote jedoch einen wesentlichen Teil ihres Katzencharakters. Für alle anderen Mini-Tiger gilt: Sie sind oft quirliger und verspielter als schwerere Artgenossen. Seien Sie bereit, viel Geduld aufzubringen, bis Sie Ihren pelzigen Mitbewohner so gut erzogen haben, dass er nicht mehr auf den Tisch springt. Und ärgern Sie sich nicht, wenn Sie später doch Spuren seiner Streifzüge auf Tischen und Regalen finden. Denn ob klein oder groß: Ihr eigener Charakter macht Samtpfoten doch erst besonders liebenswert!