Seit Jahresanfang ist die verschärfte Hundeverordnung in Deutschland in Kraft. Seit dem 1. Januar ist es strafbar, Hunde mit Gewalt zu erziehen, auszubilden oder zu trainieren – und das gilt nicht nur für Privatleute. Für zahlreiche Landesregierungen und Polizeigewerkschaften ist das ein Grund, auf die Barrikaden zu gehen.
Denn in Bezug auf die Polizeihunde sind Stachelhalsbänder und gewaltsame Trainingsmethoden nicht nur noch immer gang und gäbe, sondern nach Meinung der Verantwortlichen auch unverzichtbar. Anders seien die Hunde nicht zu kontrollieren. Teilweise geht man dort sogar davon aus, dass die neue Hundeverordnung für Diensthunde nicht gilt oder ignoriert das Gesetz einfach.
Geht es auch ohne Stachelhalsbänder und Gewalt?
Für den TV-Hundeexperten Martin Rütter ein Unding. Er findet ganz klar:
Für ihn sind sogar schon die Methoden für Ausbildung und Einsatz von Polizeischutzhunden höchst fragwürdig, denn: „Die Polizei züchtet und kauft Hunde für ihren Schutzdienst, die derart triebhaft sind, dass sie eigentlich nur eine Sache im Kopf haben: Feuer frei und reinbeißen.“
Rund 2.000 Schutzhunde sind deutschlandweit aktuell im Einsatz, diese müssten nun entweder umtrainiert oder ausgemustert werden. Außerdem wäre es erforderlich, die neuen Hunde gewaltfrei zu trainieren. Rütter ist überzeugt, dass das möglich ist – die Kompetenz dafür spricht er den Diensthunde-Trainern allerdings ab.
erklärt Rütter.
Ein erstes Umdenken
Als gutes Beispiel geht aktuell der Zoll voran, dort wird bereits auf gewaltsame Ausbildungsmethoden verzichtet und stattdessen mit Clicker-Training und Beutetausch gearbeitet – mit sehr gutem Erfolg. Auch die Polizei im Saarland, in Hessen, Sachsen und NRW sowie bei der Bundespolizei ist um ein gewaltfreies Diensthundetraining bemüht.