Im Frühling 2023 adoptieren Rachel Mae und ihr Mann aus West Virginia (USA) die Hündin Gracie. Sie ist ein Golden Retriever aus einer Arbeitslinie, die von ihren früheren Haltern vernachlässigt wurde. Das Tier lebte angebunden und sehnte sich nach Aufmerksamkeit. Den ganzen Tag bellte sie, um jemanden anzulocken. Als die Nachbarn zugeben, sich nicht mehr kümmern zu können, nimmt das Paar sie freudig bei sich auf. Gracie wird schnell ein vollwertiges Mitglied ihrer neuen Familie.
Doch einige Wochen später bemerkt Rachel, dass Gracie zunimmt. Die Hündin war nie kastriert worden und sollte eigentlich operiert werden, aber es ist zu spät. Gracie ist bereits trächtig. In dieser ländlichen Gegend laufen Hunde frei in den Tälern umher. Daher kommen mehrere Rüden aus der Nachbarschaft als Vater infrage: ein Sheltie, ein Border Collie, ein Labrador …
Zehn schwarze Welpen, eine langwierige Suche
Kurz vor Weihnachten bringt Gracie zehn kerngesunde Welpen zur Welt. Für Rachel gibt es eine Überraschung, denn keiner hat das goldene Fell ihrer Mutter. Alle sind schwarz, was bei der Identifizierung des Vaters nicht hilft. Schnell rückt etwas anderes in den Vordergrund: den Wurf aufzuziehen und gute Familien für die Adoption zu finden. Nach mehreren Aufrufen auf Facebook finden acht Welpen ein neues Zuhause und das Paar behält die beiden Hündinnen Rosie und Stella.
Die Monate vergehen, bis Rachel auf einen Facebook-Post stößt. Er zeigt einen ausgehungerten jungen Hund, der auf einer abgelegenen Straße gefunden wurde. Sie erkennt sofort einen von Gracies Welpen. Der Kleine, der nun Bandit heißt, wird in einem alarmierenden Zustand zu ihr nach Hause gebracht. Sobald er seine Mutter und seine Schwestern erblickt, stößt er einen Schrei aus und rennt zu ihnen. Mit der richtigen Pflege kommt er wieder zu Kräften und wird in Jax umbenannt.
Ein DNA-Test enthüllt mehr als erwartet
Um die letzten Zweifel auszuräumen, lässt Rachel einen DNA-Test bei Gracie, Rosie, Stella und Jax durchführen. Ist Jax wirklich einer von Gracies Welpen? Und wer ist der Vater? Ihr gesamtes Umfeld tippt auf den Border Collie. Rachel hingegen vermutet eher den Sheltie. Dessen dunkle Augen und Wendigkeit scheinen an die Welpen vererbt worden zu sein.
Drei Wochen später bestätigen die Ergebnisse Rachels Ahnung: Der Vater ist tatsächlich der Sheltie. Aber es gibt noch eine weitere Überraschung. Der Test zeigt eine genetische Übereinstimmung mit einem vierten Hund. Es ist ein leiblicher Bruder aus dem Wurf namens Charlie. Er wurde einst von einer Krankenschwester adoptiert und war seitdem völlig von der Bildfläche verschwunden.
Rachel möchte mehr erfahren und kontaktiert seine Adoptantin, aber sie erhält keine Antwort. Die Geschichte scheint hier zu enden. Doch im Oktober stößt sie zufällig auf Reddit auf das Foto eines Hundes, der Gracies Welpen zum Verwechseln ähnlich sieht. Es ist Charlie. Dieses Mal erhält ihre private Nachricht eine Antwort. Charlie war ausgesetzt und dann in Florida gerettet worden, bevor er eine Familie für immer fand. Sein neuer Halter ist überglücklich und schickt sogar ein Foto von Charlie, wie er am Meer sitzt. Erleichtert teilt Rachel ihre ganze Geschichte auf Reddit. Dort verfolgen nun Tausende von Internetnutzern das Familienabenteuer.
Heute leben Rosie, Stella und Jax immer noch bei ihren Menschen. Was Charlie betrifft, so hofft Rachel, dass sich ihre Wege eines Tages wieder kreuzen werden.