Jahrelang glauben seine neuen Halter, einen Streuner aufgenommen zu haben. Doch bei einem Tierarztbesuch kommt die Wahrheit ans Licht. Das Tier ist gechippt und hat bereits eine Familie. Der darauffolgende Anruf der Tierärztin Krista Magnifico nimmt eine völlig unerwartete Wendung. Sie ist die Inhaberin des Jarrettsville Veterinary Center in Maryland (USA).
Die Geschichte erzählt die Tierärztin in einem Video, das sie vor ein paar Jahren auf ihrem Instagram-Account @kmagnifico veröffentlicht. Darin erklärt sie, dass ihr Team „fast jede Woche“ Nummern von Mikrochips kontaktiert. Sie hoffen, ein Tier wieder mit seiner Familie zu vereinen. Diesen Schritt hält sie für unerlässlich.
Ein Anruf, der alles verändert
Beim Auslesen des Chips des Katers entdeckt Magnifico seinen früheren Namen: Prince. Sie ruft sofort die ursprünglichen Halter an und überbringt ihnen die gute Nachricht. Ihr tierischer Begleiter ist wohlauf und wurde gefunden.
Am anderen Ende der Leitung ist die Rührung groß. Doch etwas überrascht die Tierärztin sehr. Anstatt die Rückkehr von Prince zu fordern, erklärt die Familie etwas anderes. Der Kater scheint glücklich zu sein, wo er ist, und die Leute, die ihn aufgenommen haben, können ihn behalten.
Auf Instagram lassen die Reaktionen nicht lange auf sich warten. Viele Nutzer sind empört. Warum will die Familie eine monatelang gesuchte Katze nicht zurückhaben? Und warum haben die neuen Halter nie zuvor prüfen lassen, ob das Tier einen Chip hat?
In einem Kommentar liefert Magnifico einige Details, die die Gemüter beruhigen. Seine erste Familie hatte Prince selbst als Streuner gefunden. Sie ließen ihn impfen, kastrieren und versuchten, ihn an das Leben im Haus zu gewöhnen. Doch der Kater fühlte sich draußen sicherer und schlich sich regelmäßig davon. Eines Tages kam er einfach nicht mehr zurück. Seine Menschen suchten monatelang nach ihm.
Tatsächlich hatte der Vierbeiner einige Kilometer entfernt Zuflucht in einer Scheune gefunden. Seine zukünftigen Halter brauchten lange, um sich ihm zu nähern und sein Vertrauen zu gewinnen. Allmählich ließ Prince sich pflegen, füttern und verwöhnen.
Ein Happy End
Magnifico erklärt, dass der Kater schon vor Jahren wegen einer Krankheit in ihrer Klinik war. Damals wurde der Chip jedoch nicht entdeckt. Bei dem letzten Termin hingegen tauchte die Kennzeichnung auf. Die Tierärztin benachrichtigte pflichtbewusst die erste Familie. Diese war erleichtert, zu hören, dass es Prince gut geht, und wollte sein neues Leben nicht stören. In der Zwischenzeit hatten sie ohnehin andere Katzen adoptiert, da sie nicht mehr mit seiner Rückkehr rechneten.
„Sie haben verstanden, dass er dort glücklicher ist“, erklärt Magnifico. Für sie ist es ein echtes Happy End. Die früheren Halter müssen sich keine Sorgen mehr machen. Und die neuen, die sich so viel Mühe gaben, den Kater zu zähmen, dürfen ihn behalten.