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Hundehalterin vor dem Berliner Dom
© Artacke Pictures / Shutterstock (Symbolbild)

Geldmaschine Hundesteuer: Hundesteuer auf historischem Rekordhoch – während Halter verzweifeln

von Stefanie Gräf

Am veröffentlicht

430 Millionen Euro Rekordgewinne! Während immer mehr Hundehalter inzwischen ums Futter kämpfen, klingeln in den Rathäusern die Kassen wie nie zuvor.

Für viele Deutsche ist ihr Hund längst mehr als ein Haustier: Er ist Familienmitglied, Seelentröster, täglicher Begleiter. Doch diese Liebe hat ihren Preis. Und der steigt schneller, als so mancher Halter laufen kann…

Im Jahr 2024 nahmen Städte und Gemeinden rund 430 Millionen Euro durch die Hundesteuer ein – so viel wie nie zuvor. Das sind 2,2 Prozent mehr als im Vorjahr. Seit 2014 ist die Summe sogar um fast 40 Prozent gestiegen. Was einst als kommunale Abgabe zur Finanzierung öffentlicher Aufgaben gedacht war, wirkt inzwischen wie eine Goldgrube.

Ein Rekord, der viele wütend macht

Die Statistik des Bundesamtes in Wiesbaden liest sich nüchtern, doch hinter den Zahlen steckt ein gesellschaftlicher Sprengstoff. Denn während die Städte jubeln, ächzen die Hundehalter unter steigenden Kosten.

Schau dir das an:

Je nach Kommune kostet ein Hund zwischen 30 und 200 Euro im Jahr, in manchen Städten sogar mehr. Bei sogenannten Listenhunden oder Zweit- und Dritthunden kann die Steuer auf bis zu 1.000 Euro steigen. Und das, obwohl viele Halter ohnehin schon durch explodierende Futterpreise belastet sind.

Wenn Futter zum Luxusgut wird

Nach Angaben des Statistischen Bundesamts sind die Preise für Hunde- und Katzenfutter seit 2020 ebenfalls um stolze 35,3 Prozent gestiegen – fast doppelt so stark wie die allgemeinen Verbraucherpreise. Das bedeutet: Wer seinem Vierbeiner heute eine Mahlzeit hinstellt, zahlt deutlich mehr als noch vor vier Jahren.

Was viele nicht wissen: Die Hundesteuer ist keine zweckgebundene Abgabe. Das heißt, das Geld fließt nicht etwa in Tierschutz, Hundewiesen oder Tierheime, sondern direkt in die allgemeine Stadtkasse. Tierschutzorganisationen fordern deshalb seit Langem eine Reform mit dem Ziel, das Geld zweckgebunden z.B. für streunende Hunde und Tierheime zu verwenden.

Zwischen Liebe und Last

Dass höhere Einnahmen nicht zwangsläufig mehr Hunde bedeuten, bestätigen die Statistiker selbst. Viele Kommunen profitieren schlicht von steigenden Steuersätzen, nicht von wachsenden Hundehalterzahlen.

Damit wird der Hund, das treueste Tier des Menschen, zunehmend zum Symbol einer Schieflage: Einerseits emotional unersetzlich – andererseits finanziell belastend.

Wenn Freundschaft besteuert wird

Während die Politik über Entlastungen für Familien und Pendler debattiert, bleibt die Hundesteuer ein Tabu. Dabei trifft sie Millionen Halter, für die der Vierbeiner oft der einzige tägliche Trost ist.

Ein Rekord, der bitter schmeckt: Die Hundesteuer sprudelt wie nie zuvor – aber für viele Menschen ist das Zusammenleben mit ihrem Tier längst zur Frage geworden, die sie sich kaum noch leisten können.

Und so bleibt die bittere Erkenntnis: In Deutschland lohnt es sich offenbar, Hunde zu lieben – nur nicht, einen zu halten.

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