Die Pet Fair Asia in Shanghai (China) gilt als eine der größten Tiermessen der Welt. Auch in diesem Jahr sollte die Messe wieder ein fröhliches Fest für Tierfreunde werden, doch die Veranstaltung endet mit einem Eklat.
Denn mitten zwischen Hundespielzeug, Futterproben und glänzenden Messeständen spielt sich eine Szene ab, die die Besucher sprachlos macht. Ein Mann präsentiert seinen Mexikanischen Nackthund – und löst mit seiner Enthüllung eine Welle der Empörung aus.
Der „Auftritt“ des Hundes
Der Hund kommt auffällig geschmückt daher: Er hat eine dicke Goldkette um den Hals, trägt eine Armbanduhr am Vorderbein. Viele Besucher greifen sofort zum Handy, um Fotos zu machen. Aber nicht das auffällige Outfit macht den Vierbeiner zur Sensation, sondern das, was sein Herrchen mit Stolz präsentierte.
Ein Video, das am 22. August aufgenommen und in sozialen Medien verbreitet wurde, zeigt: Der Hund ist über und über mit farbigen Tattoos bedeckt! Sogar ein aufwendiges Drachenmotiv zieht sich über seinen Rücken bis zu den Vorderbeinen.
Die schockierende Enthüllung
Noch verstörender ist jedoch: Der Halter behauptet vor Publikum, die Prozedur sei ohne Narkose erfolgt. „Seht ihr? Es tut ihm nichts. Er spürt gar nichts“, sagt er und hebt das Tier am Nacken hoch.
Die Reaktionen lassen nicht lange auf sich warten. Viele Anwesende berichten, der Hund habe verängstigt gewirkt, sei apathisch gewesen und habe sogar Leckerlis abgelehnt. Einige erwähnen sichtbare Verletzungen an den Beinen. Für viele ist der Halter schlicht „grausam“.
Die Veranstalter reagieren rasch: Der Mann wird vom Messegelände verwiesen. „Wir dulden keinerlei Aktionen, die Tieren Leid zufügen“, erklärten die Organisatoren.

Der Tätowierer meldet sich zu Wort
Der Tattoo-Künstler Lv bestätigte später, er habe die Arbeit bereits im Juni 2024 durchgeführt. Zunächst habe er den Auftrag abgelehnt, doch der Hundehalter habe mehrfach gedrängt – mit dem Argument, Mexikanische Nackthunde seien weniger schmerzempfindlich als andere Rassen.
Lv habe den Hund laut eigener Aussage in einem Tierhospital unter Aufsicht eines Veterinärs tätowiert – mit lokaler Betäubung. Dennoch räumt er ein, sich um die Genesung des Tieres gesorgt zu haben, und entschuldigte sich öffentlich.
Experten widersprechen
Andere Tätowierer bezweifeln die Darstellung. Besonders empfindliche Körperstellen wie Handgelenke oder dünnhäutige Regionen seien extrem schmerzhaft. „Ein Hund kann so etwas nicht ohne Schmerzen aushalten“, so ein Fachmann.
Online kochte die Wut hoch: „Das ist Misshandlung, egal ob mit oder ohne Betäubung“, schrieb ein Nutzer. Ein anderer kommentierte: „Du nutzt nur aus, dass der Hund nicht sprechen kann.“ Viele zeigten Mitleid mit dem Tier und forderten härtere Gesetze.
Gesetzliche Grauzone
Tatsächlich offenbart der Fall eine Lücke im chinesischen Recht. Während Wildtiere geschützt sind, fehlt es bei Haustieren wie Hunden an klaren Regelungen.
Tierschützer hoffen nun, dass der Eklat Druck auf die Politik ausübt – denn das Geschäft mit Haustieren wächst in China rasant und soll bis 2025 einen Marktwert von umgerechnet 115 Milliarden US-Dollar erreichen.