Es gibt Geschichten, die einem das Herz brechen und gleichzeitig Hoffnung schenken. Die Geschichte von Dobermann Mexx ist eine davon. Heute lebt der stattliche Rüde in einer Hundepension in Thüringen und wartet sehnsüchtig auf ein neues Zuhause.
Doch wer in seine dunklen Augen blickt, ahnt sofort: Dieser Hund hat Dinge erlebt, die kein Tier jemals durchmachen sollte. Sein größter Schmerz? Er überlebte eine Hölle – seine geliebte Gefährtin nicht.
Ein Albtraum für zwei
Mexx hatte einst ein Zuhause – zumindest auf dem Papier. Gemeinsam mit einer Hündin wurde er dort gehalten, wenn man es denn so nennen kann. Die Tiere wurden regelmäßig stundenlang allein gelassen. Ohne zu wissen, ob überhaupt jemals wieder jemand zurückkommen würde.
Dass diese beiden Hunde unter „unzumutbaren Umständen“ leben mussten, wie der Tierschutzverein Saalfeld und Umgebung später mitteilte, ist eine Untertreibung. Was jedoch genau in diesem Haus des Schreckens geschah, wird wohl für immer Mexx' Geheimnis bleiben.
Behörden greifen ein - doch zu spät
Erst als die Zustände nicht mehr länger zu übersehen sind, greifen die Behörden ein. Doch da ist es bereits zu spät für die vierbeinige Freundin von Mexx. Der Tierschutzverein Saalfeld schildert den traumatischen Moment aus der Sicht des Dobermanns und bringt das Drama mit einem einzigen Satz auf den Punkt: „Ich überlebte, meine Freundin nicht.“
Was genau passierte, darüber schweigen sich die Tierschützer aus. Fest steht aber: Für Mexx ist der Verlust des einzigen Wesens, das immer an seiner Seite war und zu ihm gehalten hat, ein unfassbar schlimmer Moment. Nun ist der stattliche Dobermann mit der verletzten Seele komplett allein.
Er muss erst wieder Vertrauen lernen
Mexx ist kein einfacher Hund – aber einer, der es wert ist. Er kennt die Grundkommandos, orientiert sich stark an vertrauten Personen und will gefallen. Doch Vertrauen muss bei ihm erst wachsen, erklären die Tierschützer, die ihm nun beim Start in ein neues Leben helfen.
Fremde verunsichern den Dobermann, und bei Spaziergängen ist er oft auf Habachtstellung. Um niemandem zu schaden, trägt er zur Sicherheit einen Maulkorb – nicht weil er böse ist, sondern weil Mexx beschützen will. Sein größter Wunsch? Endlich irgendwo anzukommen. Und niemals wieder alleingelassen zu werden.
Mexx braucht Menschen mit Geduld, die bereit sind, sein Tempo zu gehen. Menschen, die ihn nicht einsperren, sondern verstehen.
Trotz allem: ein Clown mit Herz
Wer ihn kennenlernt, merkt schnell: Hinter der rauen Fassade steckt ein sanfter, manchmal alberner Kerl. Er liebt Wasserspiele mit dem Gartenschlauch, lässt sich gerne kraulen und kann sogar Lachen schenken – trotz all dem, was war.
Mit Hündinnen kommt Mexx gut klar, mit Rüden eher nicht – was niemanden wundert, wenn man seine Vergangenheit kennt.
Wer gibt Mexx eine Chance?
Mexx hat überlebt, doch er hat nicht vergessen. Nun braucht er jemanden, der ihm zeigt, dass das Leben mehr sein kann als Angst und Abschied.
Der Tierschutzverein Saalfeld und Umgebung hofft, dass sich bald die richtigen Menschen für den Rüden melden. Menschen, die bereit ist, Mexx dabei zu helfen, seine dunkle Vergangenheit hinter sich zu lassen.